"Alm"-Produzent Husmann: Blue Eyes will Sommerhit für ProSieben landen
Das "erfolgreichste Live-Sender-Event bei ProSieben“ steht vor seinem Comeback. W&V Online hat bei Produzent Martin Husmann von der Produktionsfirma Blue Eyes vorgefühlt, was den "Alm"-Fan erwartet.
2004 hat ProSieben mit der "Alm", von der Münchner Firma Blue Eyes produziert, einen Sommerhit gelandet: Mit Halb-Prominenten in einer Berg-Hütte samt luxusfreiem Leben erzielte die Reihe Marktanteile von über 20 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Daran wollen Sender und Produzent Martin Husmann anknüpfen, wenn es für acht Prominente am 20. August für zwei Wochen auf den Berg geht.
Unter dem Motto "Promischweiß und Edelweiß" werden die Kandidaten High Heels gegen Bergstiefel tauschen und wie Bergbauern vor 100 Jahren leben. "Wir haben gute Promis an Bord“, verspricht Blue-Eyes-Chef Husmann – hält sich aber ansonsten bedeckt. Martin Husmann hat sich vorgenommen, an das "damals erfolgreichste Live-Sender-Event bei ProSieben“ anzuknüpfen. "Über Senderschnitt“ - so lautet bei den Marktanteilserwartungen die Messlatte für Sender und Produzent. Und die liegt aktuell recht hoch: 12,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen hat ProSieben durchschnittlich im Juni erreicht - unter anderem Heidi Klum sei Dank!
Was unterscheidet "Alm I“ von""Alm II“? "Es gibt keinen großen Unterschied“, sagt Produzent Husmann. Er verspricht für die "Alm reloaded“ eine "zeitgemäße und moderne Umsetzung“, mit Janine Kunze ("Hausmeister Krause") und Daniel Aminati ("taff") ein frisches Moderations-Duo sowie neue Elemente für die TV-Gaudi. Neu ist, dass Rechteinhaber Blue Eyes einen Produktionspartner zur Seite hat – die ProSieben-Schwesterfirma Red Seven Entertainment. Husmann verbindet mit Red-Seven-Chef Jobst Benthues eine langjährige private Freundschaft. Ihren gemeinsamen Grill-Abenden entspringt auch die Idee für das Revival der Alm-Show, die - auf zwei Produktionsschultern ruhend – "strategisch und inhaltlich weiterentwickelt werden kann“, so Husmann. Wolfgang Link, der den Bereich Entertainment bei ProSiebenSat.1 verantwortet, hat es in Sachen "Alm“ vor Kurzem so auf den Punkt gebracht: "Manche Formate müssen mal im Keller lagern wie eine gute Flasche Wein."
Eine der Fortentwicklungen ist, dass der Sender die handyfreie "Alm“-Gemeinde mit einer eigenen Facebook-Seite begleitet. Eifrig getwittert werden soll auch – da ProSieben laut Sendermanager Christoph Körfer seit wenigen Tagen die Schwelle von 100.000 Followern überschritten hat, ist sichergestellt, dass die Südtiroler Geschichten ihre Verbreitung im Social Web finden.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für den zünftigen Fernseh-Spaß, die auf der gleichen Almhütte wie im Jahr 2004 auf 2000 Metern in den Südtiroler Alpen steigt, auf Hochtouren. Laut Martin Husmann wird derzeit die Technik auf dem Berg installiert, das "Basislager“ für die Live-Übertragungen und die Moderation. Insider berichten, dass die Hürther Nobeo GmbH der technische Dienstleister auf der Alm sein wird - wie schon 2004. Dass das Format erneut – wie beim ersten Durchlauf – eine Image-Debatte rund um ProSieben auslösen könnte, fürchtet Produzent Husmann nicht. Mehrere RTL-Dschungelshows später und mit einer zeitgemäßen Umsetzung dürfte das Publikum "Die Alm“ erneut gut annehmen – ohne geschmäcklerische Debatten.
Beim nun späteren Sendeplatz um 22.15 Uhr – die erste "Alm“ lief immer um 20.15 Uhr – ist die Handschrift eines neuen und erfahrenen Programmplaners bei der ProSiebenSat.1-Familie zu spüren; Klaus Henning hat lange Jahre den Programmfahrplan von RTL und damit auch von der "Dschungelshow“ gemacht – und plant seit einigen Monaten auch bei ProSieben.
Nochmals zurück zum Produzenten Blue Eyes: Auch wenn es um Husmann nach der bis dato einmaligen Ausgabe der „Alm“ und dem erfolglosen Umzug auf "Die Burg“ im Jahr darauf etwas ruhiger geworden ist – Blue Eyes ist über die Jahre gut im Geschäft geblieben. Gerade eben läuft die Arbeit an den dritten Staffeln von "Die strengsten Eltern der Welt“ für Kabel eins und "Nachfolger gesucht“ beim BR-Fernsehen. Die "nicht gescriptete“ Kabel-eins-Reihe erreichte zuletzt bis zu 9,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und liegt damit über Senderschnitt. Dem Blue-Eyes-Format hat es der BR zu verdanken, dass am Freitagabend nach 19.45 Uhr bis zu13,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen die Nachfolger-Suche begleiten. In Arbeit ist auch die 16. Staffel von "Autopsie“ bei RTL II; das Format ist 2001 auf Sendung und gehört mit 150 Folgen zu den wenigen Langläufern im privaten Fernsehen.
Bei der zweiten Säule Blue Eyes Fiction wird unter anderem die zweite Staffel von "Der kleine Ritter Trenk“ für das ZDF in Frühjahr 2012 fertiggestellt sein. Außerdem werden die großen Abenteuer des kleinen Ritters 2013 auf die Kinoleinwand kommen. Dass sich Blue Eyes ausbreiten kann, verdankt Martin Husmann auch seinem Partner im Management Franz Gülden, der neben ihm als Geschäftsführer der Münchner Produktionsfirma tätig ist: "Für 2012 wir bestens aufgestellt – wir wollen mit einer Mischung aus bewährten Formaten weiter erfolgreich sein und mit spannenden Neuentwicklungen die Partner im Markt überraschen“, ergänzt Gülden.