Führungswechsel:
WhatsApp-Mitgründer Acton springt als Chef bei Signal ein
WhatsApp-Mitgründer Brian Acton wird vorübergehend Chef des für seine End-to-End-Verschlüsselung bekannten Chatdienstes Signal. Das kündigte Signal-Gründer Moxie Marlinspike in einem Blogpost an.
Brian Acton wird bis auf Weiteres neuer Chef des Chatdienstes Signal. Signal-Gründer Moxie Marlinspike kündigte am Montag in einem Blogeintrag an, dass er den Spitzenjob binnen eines Monats aufgeben werde. Er wolle jemanden "mit frischer Energie reinbringen" und werde sich auf die Suche nach einem Nachfolger konzentrieren. Der Whatsapp-Mitgründer Acton bleibt zumindest solange im Amt, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist.
Signal kommt auf rund 40 Millionen aktive Nutzer im Monat. Die App setzt auf sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der Chat-Inhalte nur für die beteiligten Nutzer im Klartext verfügbar sind. Im vergangenen Jahr profitierte Signal mit einem Zustrom neuer Nutzer von der Kontroverse um die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp. Damals ging es um Befürchtungen, WhatsApp würde mehr Daten mit der Konzernmutter Facebook teilen - was der Dienst stets zurückwies.
Der bei Signal entwickelte Verschlüsselungs-Algorithmus wird auch von WhatsApp eingesetzt. Acton engagiert sich bei Signal, seit er den Facebook-Konzern einige Jahre nach der WhatsApp-Übernahme verließ und auf Distanz zum Online-Netzwerk ging.
Signal schwenkte zuletzt auf ein umstrittenes Projekt ein mit dem Plan, nicht nachverfolgbare Digitalzahlungen für die Nutzer verfügbar zu machen. Nach US-Medienberichten befürchteten einige Signal-Mitarbeiter, dass dies dem Chatdienst große Probleme unter anderem mit US-Regulierungsbehörden einbringen könne. (dpa/st)