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Ukraine: Putin-Invasion live in Google Maps
Heute in TechTäglich: Ein Verkehrsstau um 3.15 Uhr morgens zwischen der russischen Stadt Belgorod und der ukrainischen Grenze war offenbar der erste Hinweis auf den Kriegsbeginn – im Kartendienst Google Maps.
Ukraine: Putin-Invasion live in Google Maps
Der russische Überfall auf die Ukraine hat am Wochenende weiterhin die Nachrichten dominiert – und das auch bei Themen aus der Technikwelt. Die Followerzahlen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Twitter schießen weiter in die Höhe, mittlerweile lesen 3,8 Millionen Menschen bei ihm mit. Elon Musk hat sein Satelliten-Netzwerk Starlink für die Ukraine aktiviert, damit die Bürger dort weiterhin Internetzugang haben. Die Deutsche Telekom ermöglicht Anrufe und SMS von Festnetz und Mobilfunk in die Ukraine jetzt kostenfrei, auch Roaming in der Ukraine ist gratis (W&V berichtete). Und sogar die ARD-Maus hat am Sonntag verkündet: "Das war Ukrainisch."
Stau um 3.15 Uhr morgens
Mit am Interessanten ist, auf welcher Plattform sich der Beginn der Putin-Invasion letzten Donnerstag als erstes live verfolgen ließ – nämlich auf dem frei zugänglichen Google Maps. Hier haben plötzliche Staumeldungen an der Grenze Russlands zur Ukraine gezeigt, "dass sich etwas bewegt", so der kalifornische Analyst und Datenexerte Dr. Jeffrey Lewis. Er erklärt in seinen Tweets und im Magazin Vice, wie ein Stau um 3.15 Uhr morgens zwischen der russischen Stadt Belgorod und der ukrainischen Grenze offenbar der erste Hinweis auf den Kriegsbeginn war. Die Staumeldung wurde demnach nicht von den Smartphones der russischen Soldaten ausgelöst, sondern von normalen Nutzern, die wegen der Truppenbewegungen plötzlich nicht mehr weiterkamen.
Google Maps vorübergehend eingestellt
"Früher hätten wir uns auf Reporter verlassen, die uns zeigen, was auf dem Boden passiert", so der Professor. "Heute kannst du Google Maps öffnen und siehst, wie die Leute aus Kiew fliehen." Um den russischen Invasoren keine Hinweise darauf zu liefern, was bei den ukrainischen Verteidigern vor sich geht, und wo besonders viele Menschen auf der Flucht sind, hat Google seinen Maps-Dienst in der Ukraine am Sonntag aber vorübergehend eingestellt. Laut Reuters hatte die ukrainische Regierung um diese Maßnahme gebeten.
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