Tech-Kolumne:
TechTäglich: Die erste kontaktlose Speisekarte
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einem neuen Service für Restaurants und mit dem neuen Google-TV.
Die erste kontaktlose und kostenlose Speisekarte
Speisekarten laminieren und immer wieder desinfizieren – das ist für Restaurants und Gastronomen nur eine der vielen Herausforderungen in Zeiten von Corona. Zumindest hier will das Schweizer Startup Pogastro jetzt mit der ersten kontaktlosen und kostenlosen Speisekarte für Entlastung sorgen. Dabei steht nur noch ein Aufsteller mit einem QR-Code und einer freundlichen Erklärung auf dem Tisch: "Hungrig? Aufgrund der Corona-Krise steigen wir auf die Touchless-Speisekarte um. Scanne den QR Code und gelange zu unserem Speiseangebot." Nach dem Scannen per Kamera sieht der Gast auf seinem Smartphone die Speisekarte, die der Wirt nach wie vor völlig frei gestalten und täglich aktuell halten kann.
Die Schweizer versprechen "Mehr Gäste, weniger Stress und mehr Zufriedenheit" durch ihre digitalen Gastro-Lösungen. Für die berührungsfreie Speisekarte nennen sie gleich mehrere Vorteile: Mehr Hygiene, weniger Aufwand für das Personal, kein App-Download für den Gast, Kostenersparnis und immer eine tagesaktuelle Karte. Aus "Solidarität" für die momentan gebeutelte Gastronomie stellt Pogastro die digitale Speisekarte kostenlos zur Verfügung. Wirte müssen sich nur registrieren und ihre eigene Speisekarte hochladen. Sie erhalten dann den QR-Code inklusive Grafikvorlagen zum Download, mit dem ihre Karte jederzeit aktuell auf den Smartphones der Gäste erscheint.
Erfolgs-App Zigazoo: Das TikTok für Kinder
Bereits die chinesische Video-App TikTok gilt nicht gerade als Ü18-Phänomen – der Fokus liegt klar auf Kindern und Jugendlichen. Der US-Internet-Unternehmer Zak Ringelstein setzt nun auf eine noch jüngere Zielgruppe. Seine Lern- und Spaß-App Zigazoo, die in den USA gerade für Furore sorgt, ist für Vor- und Grundschüler gedacht. Die Kids sollen mit dem neuen "TikTok für Kinder" ihre begrenzte Bildschirmzeit sinnvoll und sicher verbringen. Ringelstein, der bereits mit der Lern-App UClass Erfolge feierte, sieht die "Sesamstraße" als Vorbild – aber eben nicht mehr am Fernseher, sondern auf Smartphones und Tablets.
Die Kids erhalten auf Zigazoo kreative Aufgaben, die sie dann in eigenen Videos lösen können – zum Beispiel das Bauen eines Vulkans aus Backpulver, oder das Teilen von Lebensmitteln in eine exakte Anzahl von Stücken. Dabei sollen die Eltern die App laden und verwalten, und sich um eine sinnvolle Nutzung durch ihre Kinder kümmern. Ein ausgefeiltes Sicherheitssystem, bei dem andere Nutzer einem Kind nur dann folgen können, wenn das Kind und seine Eltern ausdrücklich zustimmen, soll Missbrauch verhindern. Die Idee des "Kinder-TikTok" kommt so gut an, dass laut TechCrunch im ersten Monat bereits über 100.000 Videos geteilt wurden. In einer Kooperation mit US-Lehrerverbänden will Zak Ringelstein jetzt die Nutzung von Zigazoo in Schulen voranbringen. Die App gibt es für iOS und Android.
"Black Out Tuesday": Auch Apple trägt Schwarz
Auch Apple hat gestern am "Black Out Tuesday" teilgenommen, bei dem zahlreiche Tech-Unternehmen mit schwarzen Bildschirmen und Symbolen gegen Rassismus und Polizeigewalt protestiert haben. Im Gedenken an den bei einem brutalen Polizeiübergriff ums Leben gekommenen George Floyd hat Apple in seiner Musik-App und im iTunes Store die Startseiten teilweise schwarz eingefärbt. Im Rahmen einer Aktion der US-Musikindustrie waren die Hashtags #TheShowMustBePaused und #BlackLivesMatter zu sehen. Zudem stellte Apple laut iMore den normalen Betrieb seiner Internet-Radiostationen Beats 1 ein und ließ nur noch auf einem Sender Black Music laufen.
In einem Text schrieb Apple: "Zur unerschütterlichen Unterstützung der schwarzen Stimmen, die Musik, Kreativität und Kultur definieren, nutzen wir unsere. Dieser Moment ruft uns alle auf, gegen Rassismus und Ungerechtigkeit aller Art zu sprechen und zu handeln. Wir stehen in Solidarität mit den schwarzen Gemeinschaften überall." In Apples Musik-Apps für iOS und macOS bleiben schwarze Flächen mit den mahnenden Hinweisen #TheShowMustBePaused und #BlackLivesMatter auch heute noch sichtbar. In einer Nachricht an seine Mitarbeiter hatte Apple-Chef Tim Cook bereits am Wochenende angekündigt, Anti-Rassismus-Initiativen mit Spenden zu unterstützen. Er habe selbst von Apple-Mitarbeitern verschiedenster Hautfarben erfahren, so Cook, dass sie sich nicht mehr sicher fühlen.
Codename Sabrina: Das ist das neue Google-TV
Googles TV-Dongle Chromecast ist durchaus erfolgreich, lässt aber einige Wünsche offen. Viele Nutzer hoffen auf mehr Funktionen, besseren Komfort – und vor allem auf eine Fernbedienung, mit der Chromecast unabhängig vom Smartphone als Steuergerät funktioniert. Diese Wünsche erfüllt Google offenbar mit einem neuen TV-Dongle, der bereits in Kürze auf den Markt kommen könnte. Die Hardware wird unter dem Codenamen "Sabrina" entwickelt. Der Tech-Blog XDA-Developers zeigt jetzt erste Renderings, die einen völlig neu gestalteten, rundlichen Dongle erwarten lassen.
Das neue Google-TV soll erstmals mit einer recht simplen Fernbedienung kommen und dank Android TV auch in Sachen Software kräftig zulegen. Als Preis für den Nachfolger des Chromecast Ultra, das in Deutschland aktuell 79 Euro kostet, sind unverändert rund 80 Dollar im Gespräch. Die Bilder von XDA-Developers stammen aus einem allerdings nicht mehr ganz taufrischen internen Google-Video, das in einer Beta-Firmware aufgetaucht ist. Das Design könnte sich also durchaus noch ändern.
Der Roboter, der perfekte Omeletts macht
Roboter, die in der Küche einfache Arbeiten übernehmen und die zumindest Basics kochen können – das könnte einer der künftigen Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz sein. Forscher der britischen University of Cambridge melden dabei erste Fortschritte. Sie haben einen Koch-Roboter entwickelt, der exzellente Omeletts machen kann. Ingenieur Fumiya Iida erklärt: "Omeletts sind eines der Gerichte, die zwar einfach zuzubereiten sind. Aber es ist schwierig, sie richtig gut hinzubekommen."
Der Omelett-Roboter soll diese Aufgabe mittlerweile so gut erledigen, dass Fumiya Iida laut CNET schwärmt: "Es schmeckt großartig und viel besser, als ich dachte." Gemeinsam mit Küchengeräte-Hersteller Beko haben die Forscher dem Roboter alle Schritte zur Zubereitung des Omeletts beigebracht – vom Aufschlagen der Eier über das Würzen bis zum Braten in der Pfanne. Ein Video zeigt die künstliche Omelett-Intelligenz, die als Vorreiter für die Weiterentwicklung von Küchenrobotern dienen soll.