Tech-Kolumne:
TechTäglich: Cyber-Betrug rund um Paketdienste
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Cyber-Betrug bei Paketzustellungen und Apple-Tipps für Kids während Corona.
Immer mehr Cyber-Betrug rund um Paketdienste
Cyber-Kriminelle werden in Corona-Zeiten immer dreister: Aktuell nehmen Betrüger Nutzer, die auf Pakete warten, in die Mangel – mit gezielten Spam- und Phishing-Attacken. Darauf weisen die Sicherheits-Experten von Kaspersky in ihrem Blog hin. Die sehr real wirkenden Mails werden von den Cybergangstern so deklariert, dass angebliche wichtige Infos in einem Datei-Anhang geöffnet werden müssen.
Ein Klick auf eine solche präparierte Datei schleust Malware auf Computer ein. Die Kriminellen platzieren sogenannte Remcos, erklärt Kaspersky. Diese öffnen auf dem Rechner eine Backdoor, mit deren Hilfe ein Bot übernimmt, der Dateien stehlen kann oder weitere Malware auf den Rechner spielt. Auch Konto-Zugangsdaten werden bevorzugt abgegriffen.User, die den Anhang öffnen, werden auf Fake-Seiten umgeleitet. "Die Pandemie hat in vielen Branchen – einschließlich der Zustelldienste – zu Chaos geführt. Es ist nicht verwunderlich, dass Cyber-Kriminelle versuchen, dies zu ihrem Vorteil zu nutzen", erläutert Tatyana Shcherbakova, Senior Web Content Analyst bei Kaspersky. "Da Menschen regelmäßig Benachrichtigungen über Lieferverzögerungen oder Artikelengpässe erhalten und nicht die Möglichkeit haben, benötigte Artikel in Geschäften zu kaufen, verspricht diese Art von Betrug eine hohe Erfolgschance. Auch wenn jeder seine Bestellungen möglichst schnell erhalten möchte, ist es wichtig, stets sorgfältig zu prüfen, woher diese E-Mails stammen, und sicherzustellen, dass die Adresse der Webseite korrekt ist."
Bester Weg des Gegenchecks, ob die Mail wirklich von einem Paket-Zulieferer kommt: Der Header der Mail, der den Absender enthält, sollte genau angeschaut werden. Enthält die Absender-Adresse verdächtige, kryptische Zeichen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Fakes sehr hoch. Ein weiteres Indiz für betrügerische Mails: seltsame Formatierungen und mehrere auffällige Rechtschreibfehler.
Blitzer-Apps jetzt verboten, aber…
Die Novelle der Straßenverkehrsordnung ist seit gestern in Kraft. Auch eine Neuregelung für die höchst beliebten Blitzer-Apps, die Autofahrer vor Radarfallen warnen, aber seit Jahren in einer Grauzone arbeiten, ist festgeschrieben. Auf den ersten Blick werden sich Autofahrer, die bisher davon profitiert haben, ärgern: Blitzer-Apps sind nun definitiv verboten. Das große Aber laut einem Bericht von Focus: Das Bundesverkehrsministerium hat ursprüngliche Entwürfe, dass Blitzer-Apps verboten sind und auch nicht auf einem Smartphone mitgeführt werden dürfen, noch einmal überarbeitet.
Das Ergebnis: Ja, Blitzer-Apps sind verboten. Aber auf den Geräten dürfen die Anwendungen dennoch installiert sein. Nur verwendet werden dürfen sie nicht. Bedeutet: Der eine oder andere Autofahrer wird große Energie darauf verwenden, dass er nicht erwischt wird. Ungeklärt bleibt nämlich, wie die Polizei den neuen Paragraphen (bei Verstoß drohen 75 Euro Geldstrafe und 1 Punkt in Flensburg) kontrollieren will. Eine Durchsuchung des Fahrzeugs darf nämlich "ohne begründeten Verdacht" nicht durchgeführt werden. Es muss "einen Anfangsverdacht" geben. Zum Beispiel könnte der Polizist einen Signalton der Blitzer-App gehört haben. Könnte! PS: Damit entfällt auch das Recht für Beamte, zu überprüfen, welche Apps auf einem Gerät überhaupt aktiv sind oder waren.
Der genaue Wortlaut des neuen Paragraph 23 (1c):
"Wer ein Fahrzeug führt, darf ein technisches Gerät nicht betreiben oder betriebsbereit mitführen, das dafür bestimmt ist, Verkehrsüberwachungsmaßnahmen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt insbesondere für Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). Bei anderen technischen Geräten, die neben anderen Nutzungszwecken auch zur Anzeige oder Störung von Verkehrsüberwachungsmaßnahmen verwendet werden können, dürfen die entsprechenden Gerätefunktionen nicht verwendet werden."
Wegen Corona: 30 interaktive Tipps für Kids von Apple
Kitas geschlossen, Schulen teilweise dicht, Großeltern isoliert: Langsam gehen die kreativen Ideen aus, wie die Kleinsten beschäftigt werden können. Apples Education-Team will helfen. In einem interaktiven PDF hat Apple aktuell 30 Tipps für Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren zusammengefasst. Im Vordergrund stehen "Ideen für den kreativen, lehrreichen und Spaß bringenden Zeitvertreib zu Hause mit iPad und iPhone".
Alle Anregungen sind altersgerecht, Kids können sich also allein ausprobieren. Mehr Freude bereiten die Aktivitäten aber natürlich, wenn sich die gesamte Familie um den Tisch versammelt. Wer hier klickt, erhält Zugriff auf das interaktive PDF, das auch heruntergeladen werden kann. Hinter jedem einzelnen Vorschlag bietet Apple dann per One-Click zusätzlich Hinweise zur Umsetzung an.
Furioses YouTube-Comeback von Küppersbusch
Er ist wieder da. Eigentlich war Friedrich Küppersbusch, Moderator des legedären Politmagazins ZAK, nie ganz weg. Seit 2003 schreibt er eine Kolumne für die taz, regelmäßig kommentiert der Journalist beim rbb-Sender Radioeins – und auch ProBono, seine TV-Produktionsfirma, die schon ZAK auf die Beine stellte, existiert weiter. Im TV sieht man Küppersbusch nur selten, alle paar Monate z.B. bei "Maischberger" als Experte. In ruhigen Auftragslagen während Corona-Zeiten, wo auch ProBono nicht drehen kann, kam Küppersbuch, wie er dem Tagesspiegel verriet, auf die Idee, mal wieder was Eigenes zu machen.
Nicht direkt im TV, dafür aber auf YouTube, wo er bis vor einem Jahr den "Tagesschaum" präsentierte. Und siehe da: In all dem Corona-Einheitsbrei der letzten Wochen ragt das Format "LockerRoom" geradezu heraus und hätte noch mehr (als aktuell rund 5200) Abonnenten verdient. "LockerRoom", weil es mit "Locker Room" schon ein Sport-Format des Senders DAZN auf YouTube gibt und weil wir uns in Zeiten von Corona auch mal locker machen müssen. In mal fünf, mal acht Minuten nimmt Küppersbusch auf YouTube News und Tweets auseinander. Dazu tanzt er mal auf dem Tisch, und nimmt auch mal die Gitarre in die Hand, "denn für produzierte Jingles ist kein Geld da".
Das ist natürlich nicht ernstgemeint, zeigt aber, wo es in "LockerRoom" langgeht: Alles ist locker, unkorrekt, sprachlich gewohnt Küppersbusch-like pointiert. Vor allem aber extrem witzig und kein Mainstream. Dass dieses Format bisher nur auf YouTube präsentiert wird, ist schade. Erst recht, wenn man im Vergleich dazu das eher langweilige ähnliche Format von Sebastian Pufpaff, immer nach der "Kulturzeit" in 3SAT und im ZDF nach "heuteExpress", anschaut. Den Sendeplatz hätte Küppersbusch verdient. Zwei Kostproben:
Die Barbie-Grafikkarte ist da
Seien wir ehrlich: Die Specs dieser neuen Komponente sind gar nicht soooo wichtig! Aber die Farbe! Die erste "Barbie-Grafikkarte" ist da, pretty in pink. Die neuen Grafikkarten der EX-Serie von Galax werden als Pink-Edition angeboten. Schwarze und weiße Grafikkarten kennen wir von Galax, aber Rosa feiert jetzt Premiere. Rosafarbene Hülle, rosa Alu-Rückplatte, rosa Lüfter und rosa Beleuchtung – Barbie hätte ihre wahre Freude daran. Auch unter der Haube hat Barbie was zu bieten: extrem leise Lüfter, die sich erst drehen, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist und eine werkseitige Übertaktung. Über den Preis ist noch nichts bekannt. Klar ist: Die Galax-Modelle RTX 2070 und 2080 werden teurer als eine Barbie-Puppe…