Gehackt, bepöbelt, arbeitslos:
Netz-Ikone erstes reales Opfer von "Squid Game"
Der große Erfolg der Netflix-Hit-Serie "Squid Game" und seine Schattenseiten: Im realen Leben wird die Netzikone und Streamerin Lydia Ellery genervt und übel beleidigt. So verlor die 32-Jährige Britin sogar zwei Jobs wegen der TV-Show.
"Squid Game" ist die erfolgreichste TV-Serie 2021 von Netflix – doch so groß der Erfolg ist, so groß ist auch der Ärger, den die Show bereitet. "Ich töte dich – Kita-Kinder spielen „Squid Game" nach, sorgte sich sogar die seriöse Zeit. Ähnliches meldeten Bild & Co. auch von deutschen Schulhöfen.
Während die tödlichen Games der geldgeilen Teilnehmer in der Serie nur gespielt sind, gibt es im realen Leben jetzt ein erstes echtes Opfer von „Squid Game“, die Netz-Ikone und Streamerin Lydia Ellery (32) aus Großbritannien.
Ihr Pech: Seit elf Jahren hatte sie den Namen "SquidGame" und "SquidGaming" auf YouTube, Instagram und Twitch genutzt. Als es die Serie noch gar nicht gab.
Lydia sagt: "Für mich war es einfach ein dummer Name, den ich mir ausgedacht habe. Meine Freunde nannten mich Squid, weil es sich auf Lid reimt, und mein Name ist Lydia."
Inzwischen wird Lydia von Fans der Serie täglich mit Beschimpfungen überzogen: "Ich bekam beleidigende Nachrichten von Leuten. Viele wurden wütend auf mich, weil sie Mega-Fans waren und dachten, ich hätte den Account von der Show gekapert", gestand sie der BBC. "Ich musste die Benachrichtigungen auf Instagram ausschalten, weil ständig welche kamen. Mein Telefon wurde überflutet."
Doch alles entwickelte sich in den letzten Wochen noch schlimmer: Die Pöbeleien im Netz gegen Lydia wurden hasserfüllter, ständig gab es Konto-Hacks. Ihr Name kostete Lydia zwei Moderatorenjobs, weil sie in Verbindung mit der Serie gebracht wurde: "Ich habe zwei tolle Auftrittsmöglichkeiten verloren, weil man mich nicht mit meinem 'Squid Game'-Attribut einstellen will. Das macht mich jetzt wirklich fertig. Ich schätze, es liegt daran, dass die Serie sehr gewalttätig ist."
Lydia denkt jetzt darüber nach, ob sie ihren in der Szene bekannten Markennamen "SquidGame" nach elf Jahren besser aufgibt: "Wenn man nach mir und meiner Marke sucht, die ich seit über zehn Jahren nutze, bekommt man nur die Fernsehshow."
Noch hat Netflix keine zweite Staffel von "Squid Game" offiziell angekündigt. Doch jeder weiß: Bei so einem großen Erfolg kommt Netflix gar nicht um die Weiterführung der Serie herum. Der Ärger für die arme Lyida dürfte also bald noch größer werden…