
TechTäglich:
iPhone 13: Der Trick mit den Corona-Masken
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit einer praktischen iPhone-Neuheit und mit Deutschlands besten Druckern.

Foto: Pixabay/RobbieWi
iPhone 13: Der Trick mit den Corona-Masken
Das Problem kennt jeder Besitzer eines iPhones oder eines Android-Handys mit Gesichtserkennung: Sobald die Corona-Maske auf Nase und Mund sitzt, funktioniert die Anmeldung mit Face ID und ähnlichen Techniken nicht mehr. Das Gerät erhält dann keine ausreichenden biometrischen Daten – und der Nutzer muss eben doch wieder einen Code zum Anmelden oder zum Bezahlen mit dem Handy an der Ladenkasse eingeben. Dieser lästige Umweg schien bisher unvermeidbar, doch Apple hat offenbar eine Lösung parat. Der derzeit treffsicherste Leaker Jon Prosser meldet, dass das iPhone 13 eine geänderte Kamera an der Vorderseite besitzt, die eine Gesichtserkennung selbst mit Maske oder mit beschlagenen Brillengläsern ermöglicht. Das wäre eine Funktion, die bisher nicht bekannt war, und die iMore bereits für "die beste iPhone-Neuheit des Jahres" hält.
Laut Prosser testet Apple die Face-ID-Erweiterung derzeit intern mit einem Aufsatz, der über die Frontkamera des iPhone 12 gestülpt wird. Mit diesem Prototypen, von dem der Gerüchte-Spezialist ein Rendering zeigt, will Apple demnach vermeiden, dass es Vorab-Exemplare des iPhone 13 herausgeben muss. Die Frontkamera wandert dafür von der bisher rechten Seite an der schwarzen Kamera-Kerbe "Notch" des iPhones nach links. Dort sammelt sie zusätzliche Daten, die für die Masken-Gesichtserkennung benötigt werden. Während die Hardware offenbar fertig ist, könnte die eigentliche Funktion erst später mit einer Software-Aktualisierung des iPhone 13 nachgereicht werden. Dass Apple zum absehbaren Ende der Corona-Pandemie eigens seine Hardware anpasst, klingt zwar zunächst überraschend. Allerdings könnte die Neuerung Face ID generell noch komfortabler, schneller und zuverlässiger machen, beispielsweise für Brillenträger.
Airbus: Die Zukunft der On-Board-Unterhaltung
Gedruckte Bordmagazine fallen bei Fluggesellschaften immer mehr in Ungnade. Kein Wunder: Die Druckkosten sind hoch, sie sind nicht aktuell und müssen bei Zwischenstopps immer wieder ersetzt werden. Und in Massen verteilt, wird auch ihr Gewicht ein Faktor. Die Bildschirme fürs Bord-Entertainment an den Sitzrückseiten sind auch keine optimale Alternative. Ihre Bildqualität ist meist überschaubar, und Magazine werden darauf erfahrungsgemäß kaum gelesen. Deshalb präsentiert Airbus ein ganz neues Konzept für die Zukunft der On-Board-Unterhaltung: Digitale Magazine mit flexiblen, biegsamen OLED-Bildschirmen, die an die Fluggäste ausgegeben werden.
Sie lassen sich per WLAN jederzeit aktualisieren. Die OLED-Displays sind leicht, energiesparend sowie einfach zu desinfizieren. Und die Reisenden können sie bequem so halten, wie sie möchten. Die Geräte würden nicht nur interaktive Bordmagazine abspielen – sondern das gesamte Angebot mit Filmen, Serien, Spielen, Musik, Sicherheitshinweisen oder Einkäufen bei der Kabinencrew. Die Airlines könnten sich damit den Aufwand, das Gewicht und den Platz sparen, an jedem Sitzplatz einen Bildschirm einbauen zu müssen. Wie das Fachmagazin Simply Flying berichtet, hat Airbus für sein Konzept dieses Jahr bereits den Branchenpreis Crystal Cabin Award erhalten. Die Flexi-Displays sollen nun erstmals auf Flügen getestet werden, um Fluglinien als Kunden mit ins Boot beziehungsweise mit in den Flieger zu bekommen. Das Argument mit der Gewichtsersparnis klingt jedenfalls überzeugend. American Airlines hat in den 80er Jahren eine einzige Olive bei seinen Salaten weggelassen – und soll damit pro Jahr 100.000 Dollar für Kerosin eingespart haben.
Wende bei OnlyFans: Porn yes statt Porn no
Gute Nachricht für LiebhaberInnen prickelnder Internet-Inhalte: Die englische Online-Plattform OnlyFans streicht nun doch nicht wie angekündigt zum 1. Oktober Erotik-Content aus ihrem Angebot. Das Motto der Kehrtwende lautet: Porn yes statt Porn no. Der Sex-Bann ist laut eines Tweets von OnlyFans zunächst aufgehoben. Darin heißt es reichlich schwurbelig: "Wir haben die notwendigen Zusicherungen erhalten, um unsere vielfältige Künstlergemeinschaft zu unterstützen, und haben die geplante Änderung der Richtlinien zum 1. Oktober ausgesetzt. OnlyFans steht für Inklusion. Und wir werden weiterhin ein Zuhause für alle Kreativen bieten."
Die "Kreativen", die für ihre künstlerisch nicht immer wertvollen Darbietungen bei OnlyFans 80 Prozent der Abo-Einnahmen erhalten, hatten der Plattform zuletzt Ärger mit Banken, Zahlungsdienstleistern und potenziellen Investoren beschert, die auf ein "sauberes" Angebot gedrängt haben sollen. Nun gibt es offenbar eine Einigung, und OnlyFans kann zumindest vorerst seinen Wachstumskurs fortsetzen. Während der Corona-Pandemie hatte die Plattform ihre Nutzerzahl dank infektionsfreier Online-Erotik auf 130 Millionen gesteigert – von denen zwei Millionen eigene Inhalte anbieten. Viele von ihnen hatten zuletzt dagegen protestiert, dass das geplante Sex-Verbot ihre finanzielle Lebensgrundlage zerstört.
Samsung: Diebstahlsperre für Fernseher
Smartphones neigen gerne dazu, unterwegs verloren zu gehen oder gestohlen zu werden. Hier macht ein Diebstahlschutz, mit dem sich ein geklautes Handy aus der Ferne deaktivieren lässt, also durchaus Sinn. Dass ein Fernseher im Wohnzimmer seines Besitzers verlustig geht, kommt dagegen deutlich seltener vor. Dennoch baut Samsung nun eine solche Funktion in alle neuen TV-Geräte ein. Der "Samsung TV Block" legt gestohlene Fernseher komplett lahm, sobald sie ans Internet angeschlossen werden. Das soll laut der Koreaner "sicherstellen, dass die TV-Geräte nur von ihren rechtmäßigen Besitzern mit einem gültigen Kaufnachweis verwendet werden können".
Samsung denkt dabei weniger an den Diebstahl aus privaten Wohnräumen. Das Unternehmen reagiert mit der neuen Sperrfunktion laut Gizmodo auf den massenhaften Diebstahl seiner Fernseher aus Lagerhäusern während der jüngsten Unruhen in Südafrika. Und auch in anderen Ländern kommt es immer wieder vor, dass Fernseher oder andere elektronische Geräte "vom Laster fallen". Sobald das Diebesgut mit dem Internet verbunden wird, meldet es künftig seine Seriennummer an die Samsung-Server. Wenn es sich dabei als gestohlen erweist, greift die Sperre. Grundsätzlich lassen sich die Fernseher zwar auch ohne Internetanschluss betreiben – dann aber nur mit sehr eingeschränkten Funktionen. So ein Offline-TV ist heute kaum noch zu vermarkten. Samsung verspricht, dass sich irrtümlich gesperrte Geräte gegen Vorlage eines Kaufnachweises wieder freischalten lassen.
Warentest: Das sind Deutschlands beste Drucker
Tinte oder Laser? Flaschentanks oder Patronen? Kombigerät oder reiner Drucker? Die Hersteller machen es den Käufern nicht leicht. Die Stiftung Warentest bringt in ihrer neuesten Ausgabe Licht ins Dunkel. Den Gesamtsieg beim großen Druckertest sichert sich mit Note 2,0 der Schwarzweiß-Laserdrucker HP Neverstop 1001nw für 220 Euro. Bei ihm ist die Druckqualität insgesamt gut, bei Text sogar sehr gut. Seine Druckkosten sind mit 1 Cent pro Textseite niedrig. Wer mit Laser in Farbe gestochen scharf und schnell drucken will, greift am besten zum HP Color Laserjet Pro M454dw (330 Euro, Note 2,4). Er liefert im gesamten Test die beste Qualität unter den Farbdruckern.
Bester Farb-Kombidrucker mit Scanner, Kopierer und Fax ist mit Note 2,3 der Tintenstrahler Canon Pixma G7050 für 420 Euro. Er bietet mit 0,3 Cent pro Textseite und mit 7 Cent pro DIN-A4-Farbfoto mit Abstand die niedrigsten Tintenkosten im Test. Das funktioniert beim Sparkünstler aus Japan dank Flaschentanks zum Nachfüllen. Zum Vergleich: Beim zweitplatzierten "Kollegen" Canon Pixma TS9550 (270 Euro, Note 2,5) mit Patronen kostet das Farbfoto mit 1,10 Euro rund 16mal mehr. Wermuts-Tintentropfen: Die Druckqualität beim Spar-Canon auf Platz eins ist nur "befriedigend". Als günstigster "guter" Farbdrucker ohne Kombifunktionen sichert sich der Canon Pixma TS705 für 90 Euro Gesamtnote 2,5. Er druckt zwar langsam, aber gut.