
Quartalszahlen:
Google verliert Umsatz, Facebook wächst langsamer
Das Online-Werbegeschäft von Google und Facebook erleidet in der Krise einen Dämpfer. Trotzdem übertreffen die Tech-Riesen bei den Quartalszahlen die Erwartungen. Amazon ist der Krisengewinner.

Foto: Google
Amazon profitierte im vergangenen Quartal massiv vom Shopping-Boom im Internet, Apple überraschte mit einem Plus im iPhone-Geschäft. In Sachen Online-Werbung läuft es für die Tech-Riesen aber weniger rosig: Google verzeichnete erstmals einen Umsatzrückgang und Facebook wuchs deutlich langsamer als gewohnt. Doch alle erzielen weiterhin Milliardengewinne und übertrafen die Markterwartungen.
Facebook meldet für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum von elf Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar. Auch nach Inkrafttreten des Boykotts in den ersten Juli-Wochen lag das Wachstum offenbar in einer ähnlichen Größenordnung. Vor der Krise waren bei Facebooks allerdings Wachstumsraten von über 20 Prozent an der Tagesordnung. Dem Boykottaufruf der Initiative #StopHateForProfit waren mehr als 1000 Werbekunden gefolgt, darunter Schwergewichte wie Coca-Cola und Unilever.
Der Google-Mutterkonzern Alphabet wird ebenfalls von sinkenden Werbeeinnahmen und höheren Kosten belastet. Der Gewinn brach im Jahresvergleich von 9,95 Milliarden auf 6,96 Milliarden Dollar ein. Das Anzeigengeschäft von Google erlitt in der Krise einen Dämpfer. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens gingen die Erlöse zurück - und zwar um acht Prozent auf 29,9 Milliarden Dollar. Zum Quartalsende hin sei das Anzeigengeschäft aber wieder auf Erholungskurs gewesen.
Amazon steigert den Umsatz um 40 Prozent
Amazon hebt sich ganz klar als Gewinner der Krise von den anderen Tech-Riesen ab. Im zweiten Quartal schoss der Umsatz im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 88,9 Milliarden Dollar hoch. Der Gewinn war mit 5,2 Milliarden Dollar in etwa doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor - und das obwohl Amazon in dem Quartal vier Milliarden Dollar für Corona-Maßnahmen wie Schutzausrüstung, Reinigung und Prämien ausgab. Neben dem Online-Handel ist auch die Cloud-Plattform AWS ein lukratives Geschäft und profitiert stark vom Homeoffice-Trend.
Bei Apple stieg der iPhone-Umsatz im Jahresvergleich um 1,7 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit Erlösen
von 21 Milliarden Dollar gerechnet. Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Quartal um elf Prozent auf 59,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn wuchs um zwölf Prozent auf 11,25 Milliarden Dollar. (dpa/mw)