Gegen Lebensmittelverschwendung:
Dieser umweltbewusste Supermarkt passt seine Preise automatisiert an
Um möglichst wenige Waren wegwerfen zu müssen, arbeitet der niederländische Supermarkt Albert Heijn mit einem Algorithmus, der die Preise automatisiert reduziert - etwa je nach Wetter.
Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn testet eine computergesteuerte, dynamische Preisreduzierung, um möglichst keine abgelaufenen Produkte übrig zu behalten. Ein Algorithmus berücksichtige nicht alleine das Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern auch das Wetter, den Vorrat im Geschäft, den bisherigen Verkaufsverlauf des Produktes und andere Sonderangebote, teilte die Supermarktkette in Zaandam mit.
Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Haltbarkeit, desto höher ist der Rabatt. Das elektronische Preisschild am Regal kann mithilfe der neuen Technologie den jeweils optimalen Preisnachlass ausweisen mit dem Ziel, am Ende des Tages keine unverkaufbaren Waren im Regal zu haben, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
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Getestet wird das Verfahren in der Geflügel- und Fischabteilung eines Markts in Zandvoort. Bislang versah Albert Heijn Frischprodukte, deren Haltbarkeit sich dem Ende neigt, am letzten Verkaufstag morgens mit einem Preisnachlass und dem Aufkleber "35%, zum Wegwerfen zu schade".
Wie eine Albert Heijn-Sprecherin der Zeitung "De Limburger" erklärte, könne das dynamische Preissystem etwa auf einen Wetterumschwung reagieren, und Grillfleisch stark reduzieren, das bei aufziehendem Regen sonst sicher im Regal blieb.
Die Supermarktkette ließ sich für das neue Verfahren von dem israelischen Start-Up Wasteless beraten, das die Technik bereits erfolgreich bei einer spanischen Supermarktkette erprobt hat. Der Umsatz stieg dort um rund sechs Prozent, der Abfallberg reduzierte sich um 30 Prozent. Geschäftsführer David Kat: "Lösungen, mit denen sich Abfall vermeiden lässt, wie etwa die automatische Preisreduzierung bieten das größte Gewinnpotenzial. Unser patentierter Algorithmus macht aus Müll Gewinn. Dinge, die normalerweise auf die Deponie kommen, landen nun in den Einkaufswägen". Bislang habe der Verbraucher keinerlei Anreiz ein Produkt, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft, zu nehmen. Das ändere sich durch die Wasteless-Technologie.