Smart-Speaker-Studie :
Die Deutschen finden Voice wichtig
Smarte Lautsprecher sind in unserem Alltag angekommen. Und die Wichtigkeit der Geräte wird steigen. Doch Datenschutz-Bedenken halten sich. Auch wünschen sich Nutzer bessere Informationen.
Die Deutschen sind überzeugt, dass Smart Speaker und Sprachanwendungen in Zukunft wichtig werden. Das ist die zentrale Erkenntnis einer Umfrage im Auftrag der Digitalagentur Beyto. Rund 40 Prozent gehen davon aus, dass Smart Speaker und Sprachanwendungen zukünftig eine wichtige Rolle spielen werden, egal ob sie ein Gerät ihr Eigen nennen oder nicht.
Unter den parallel befragten technikaffinen Deutschen sind es sogar doppelt so viele, die von der Relevanz der Technologie überzeugt sind. Die heutigen Besitzer von Smart Speakern nutzen diese jedenfalls intensiv – fast 90 Prozent der Tech-Interessierten sogar täglich. Und auch in der Gesamtbevölkerung ist die regelmäßige Nutzung üblich:
Bei den Herstellern steht laut der Studie Amazon unverändert an der Spitze der favorisierten Anbieter: Mehr als drei Viertel der deutschen Smart Speaker-Besitzer haben mindestens ein Gerät des Marktführers.
Genau wie im Vorjahr stehen die meisten Smart Speaker nach wie vor im Wohnzimmer. Deutlich zugenommen im Vergleich zu 2019 hat hingegen die Häufigkeit, mit der die Geräte in der Küche (von 38 Prozent auf 52 Prozent) und im Badezimmer (von 21 Prozent auf 34 Prozent) platziert werden.
Auch das Schlafzimmer rangiert noch immer unter den Top drei der bevorzugten Smart Speaker-Standorte im Haus – das ist erstaunlich, denn: Smart Speaker haben großes Imageproblem in Bezug auf Privatsphäre.
So konstatiert die Mehrheit aller Deutschen (59 Prozent), dass sie für die Privatsphäre ein größeres Risiko darstellen als andere technische Geräte – auch die Hälfte der Besitzer von Smart Speakern denkt das. Und die Sorge um die Privatsphäre ist noch immer der Hauptgrund, warum sich selbst technikaffine Deutsche keinen Smart Speaker anschaffen.
Dabei liefern die Befragten den Herstellern die Lösung direkt mit – denn es fehlt offenbar an Informationen über die Nutzungsmöglichkeiten der Geräte:
Fehlende Informationen sind auch verantwortlich für die mangelnde Nutzung von Voice Apps. Nur etwa die Hälfte aller Smart Speaker-Besitzer in der Bevölkerung und unter den technikaffinen Befragten nutzt regelmäßig (also täglich oder wöchentlich) spezielle Voice-Applikationen wie Alexa Skills oder Google Actions.
Zwar sind es unter den Tech-Interessierten 50 Prozent der Besitzer, die jeden Tag mindestes eine dieser Voice Apps aktivieren – doch fast genau so viele tun dies nie. Fragt man sie nach den Gründen dafür, so wird auch hier vor allem der Mangel an verfügbaren Informationen genannt:
Dieser wahrgenommene Informationsmangel passt auch zu einem anderen Ergebnis der Studie: Nur ein Viertel der technikaffinen Nutzer erfährt über Werbung etwas über neue Voice Apps. Die meisten begeben sich in den Stores aktiv auf die Suche danach.
Die Studie untersuchte außerdem, in welchen Bereichen die Geräte eingesetzt werden. Dabei fällt auf, dass die große Mehrheit der technikaffinen Smart Speaker-Besitzer nie per Voice einkauft oder Spiele spielt.
Dabei ist aktuell das Spiel- und Spaß-Segment im Alexa Skill Store sogar der zweitgrößte Themenbereich. Und am Thema Shopping sollte doch vor allem der Marktführer Amazon ein überdurchschnittliches Interesse haben.
"Unsere repräsentative Studie belegt, dass die smarten Assistenten tatsächlich in Deutschland angekommen sind", resümiert Beyto Geschäftsführer Claudius Konopka. Dennoch gibt es Handlungsbedarf:
"Die Deutschen fühlen sich über Smart Speaker schlecht informiert, ebenso nehmen sie keine Werbung und wenig Informationen über neue Voice-Applikationen wahr. Und abgesehen von Smart Home-Anwendungen fehlen ihnen ganz offenbar auch Ideen und Angebote, wie sie ihre Smart Speaker für andere Dinge als das Aktivieren von Streamingdiensten einsetzen können."
Parallel zur Online-Befragung von 2.042 Deutschen ließ Beyto weitere 1.196 technikaffine Deutsche zu ihren Nutzungsmustern befragen. Der Marktforscher Yougov führte die Befragung im März 2020 durch.