Adobe-Studie:
Deutsche bleiben Online-Shopping-Fans
Auch nach dem Ende des Lockdowns stürmen die hiesigen Konsumenten nicht den stationären Handel. Das geht aus der Studie "Online Shopping Trends 2020" von Adobe hervor. Die Gewinner: Amazon und Ebay.
Die Läden sind bereits seit Wochen offen, die Deutschen kaufen dennoch weiterhin verstärkt online ein. 58 Prozent von ihnen shoppen derzeit regelmäßig im Internet - genauso viele wie während des Lockdowns (58 Prozent). Dies ist das Ergebnis der aktuellen "Adobe Online Shopping Trends 2020", für die im Juli 2020 über 1.000 deutsche Konsumenten befragt wurden.
Das Unternehmen folgert daraus: Mehr als zwei Drittel der deutschen Konsumenten (67 Prozent) sind mit der Online-Shopping-Erfahrung der vergangenen Monate durchaus zufrieden. Nur drei Prozent von ihnen bemängeln ein negatives Einkaufserlebnis.
Dennoch sehen die Menschen Potenzial für Verbesserungen: 30 Prozent beklagen sich über langsame oder fehlerhafte Produktseiten, 26 Prozent über zu lange Checkout-Prozesse und 26 Prozent über komplizierte Shop-Layouts während des Lockdowns. Insgesamt bevorzugt die Mehrheit der deutschen Konsumenten in den vergangenen Monaten - wenig überraschend - Online-Marktplätze wie Amazon oder Ebay (57 Prozent)
Trotz der viele Bemühungen des stationären Handels in den vergangenen Monaten: Die eigenen Websites der Händler (zehn Prozent) und Marken (drei Prozent) haben das Nachsehen und werden deutlich seltener genutzt.
Als beliebteste Produkte haben vor allem Kleidung (56 Prozent), Elektronikartikel (33 Prozent) und nicht verschreibungspflichtige Medikamente (30 Prozent) das deutsche Shopping im Netz während des Lockdowns klar dominiert. Im Vergleich zu der Zeit vor Covid-19 sind während des Lockdowns vor allem die Online-Käufe in den Bereichen Lebensmittel (+54 Prozent) und nicht verschreibungspflichtige Medikamente (+47 Prozent) stark angewachsen.
Für die kommenden Monate planen die Deutschen den Kauf von Produkten aus den Bereichen Heimwerken (21 Prozent) und Garten (20 Prozent), um sich das Zuhause zu verschönern. Offensichtlich eine direkte Folge der gebremsten Reiselust: 52 Prozent der Deutschen werden in diesem Sommer nicht verreisen, sondern ihren Urlaub zuhause verbringen. Diejenigen, die trotz der Einschränkungen verreisen wollen, bleiben bevorzugt in Deutschland (29 Prozent) oder fahren mit dem eigenen Auto (68 Prozent). Nur 23 Prozent planen laut Adobe in diesem Jahr eine Flugreise.
"Der Online-Handel kann den Trend der vergangenen Monate bestätigen und wird zum Standard unserer neuen Normalität. Wer die Customer Journey der eigenen Kunden versteht und reibungslose Interaktion an jedem Touchpoint anbieten kann, ist somit eindeutig im Vorteil", so Christoph Kull, Vice President und Managing Director Adobe Central Europe bei Adobe.
Die Argumente für den Online-Einkauf: Preis, Zeitersparnis und Abstand zu anderen sind die wesentlichen Gründe dafür, dass die Menschen weiterhin den stationären Handel meiden. Gleichzeitig wird das Konsumverhalten generell stärker reflektiert: 44 Prozent geben in der Adobe-Umfrage an, seit dem Lockdown wesentlich bewusster einzukaufen.
Jeweils mehr als jeder Zweite (57 Prozent) möchte mit seinem Online-Einkauf vor allem Unternehmen aus Deutschland unterstützen beziehungsweise einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Preis (54 Prozent), Zeitersparnis (52 Prozent) und Abstand zu anderen (50 Prozent) sind die wesentlichen Gründe dafür, dass die Menschen weiterhin auf den Online-Handel setzen.
Die gesenkte Mehrwertsteuer hat nur wenig Einfluss auf die Einkaufsentscheidung: Aufgrund der aktuellen Preissenkungen kauft nur jeder zehnte Deutsche (10 Prozent) mehr Lebensmittel und Elektronikartikel ein. In allen anderen Produktkategorien bleibt die verkaufsfördernde Wirkung der Mehrwertsteuersenkung im einstelligen Prozentbereich.