Fußball Bundesliga:
Das sind die Lieblingsvereine der Chinesen
Der Neustart der Bundesliga sorgte in China für eine Explosion des Suchvolumens zum Thema Fußball. Das zeigt eine Studie von TD Reply. Den FC Bayern und Nationalspieler Leroy Sané mögen Chinesen besonders.
Als die Bundesliga am 16. Mai den Spielbetrieb wiederaufnahm, blickte die ganze Fußballwelt auf Deutschland. Die 36 deutschen Profivereine wagten als erste den Neustart nach dem Corona-Lockdown. Auch in China, einem für die Bundesligisten immer wichtiger werdenden Markt, war das Interesse an diesem Tag groß. Das Suchvolumen rund um Fußball-relevante Themen stieg um 73 Prozent - fast das Doppelte gegenüber dem Normalniveau.
Im Reich der Mitte existiert mittlerweile eine breite Fanbasis für Fußball Made in Germany. Eine Studie der Digital-Beratung TD Reply belegt, dass die Bundesliga ein starkes Aktivierungspotential bei den chinesischen Verbrauchern hat. Grundlage der Untersuchung sind Daten der Consumer-Intelligence-Plattform, China Beats.
Besonders viele Chinesen schwärmen, wenn auch wenig überraschend, für Rekordmeister Bayern München. Von Platz zwei und damit vor Borussia Dortmund grüßt mit Eintracht Frankfurt jedoch eine Überraschungsmannschaft. Für Lars-Alexander Mayer, Partner bei TD Reply, eine wichtige Erkenntnis: "Nicht nur der Rekordmeister, sondern auch Clubs wie Eintracht Frankfurt haben enormes Aktivierungspotential."
Ebenfalls der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf überraschen mit Platzierungen in den Top 10. Kicken beide Teams traditionell doch eher in unteren Tabellenregionen.
Das große Interesse für Eintracht Frankfurt kann teilweise auf Yang Chen zurückgeführt werden, einem chinesischen Nationalspieler der zwischen 1998 und 2002 vier Jahre lang als Stürmer bei der Eintracht spielte und heute in China unter anderem als Trainer aktiv ist.
Mithilfe einer sogenannten Buzz-Analyse bestimmte die Agentur außerdem, über welche Bundesliga-Spieler auf chinesischen Social-Media-Plattformen am meisten gesprochen wird.
Der Ex-Schalker Leroy Sané, der zwar noch kein Bundesliga-Spieler ist, durch die aktiven Verhandlungsgespräche mit dem FC Bayern aber in das Ranking mit aufgenommen wurde, erhält die mit Abstand größte Aufmerksamkeit.
Sanés Buzz (Indexwert: 2551) ist mehr als doppelt so groß wie der Buzz von Joshua Kimmich (Indexwert: 1170), des zweitmeistdiskutierten Spielers. Auf dem dritten Platz folgt Serge Gnabry (Indexwert: 1137).
Mayer glaubt, dass sich die Bundesliga in einer sehr guten Position befindet, um auf dem chinesischen Fußballmarkt weiter mit neuen Projekten und Investitionen nach vorne zu preschen und ihre Stellung dort weiter aufzubauen.
Hilfreich sei dabei in jedem Fall, so nahe wie möglich am Puls des chinesischen Verbrauchers zu sein: "Durch die Nachverfolgung chinesischer Such- und Social-Media-Daten können deutsche Clubs mit einem extrem geringen Aufwand die aktuellsten Verbrauchertrends in China rechtzeitig bemerken und für sich nutzen."