TechTäglich:
Bill Gates baut sein erstes Atomkraftwerk
Heute in TechTäglich: So hat sich Greta Thunberg den Kohleausstieg nicht vorgestellt. Bill Gates baut sein erstes Atomkraftwerk, das sicherer, stärker und günstiger sein soll als konventionelle Reaktoren.
Bill Gates baut sein erstes Atomkraftwerk
Raus aus der Kohle – das hat die UN-Weltklimakonferenz jüngst in Glasgow beschlossen. Die praktische Umsetzung des Kohleausstiegs haben sich Umweltschützer und "Fridays for Future" aber sicherlich anders vorgestellt als Bill Gates: Der Microsoft-Gründer hat für das erste Atomkraftwerk seines Unternehmens TerraPower aus Bellevue/Washington jetzt einen Standort gefunden – in Kemmerer im US-Bundesstaat Wyoming, als Ersatz für ein altes Kohlekraftwerk, das 2025 geschlossen wird. Gates hat TerraPower vor rund 15 Jahren gegründet. Das Unternehmen will jetzt das weltweit erste mit flüssigem Natrium gekühlte AKW bauen.
Sicherer, stärker, günstiger?
Laut Bill Gates ist diese Technik, bei der nukleare und nichtnukleare Teile der Anlage strikt getrennt sind, "sicherer, leistungsstärker und günstiger" als konventionelle Reaktoren. TerraPower verspricht, dass seine Anlagen "rechtzeitig reichlich saubere Energie bieten und mithelfen, die Klimaziele zu erreichen". Das erste Kraftwerk in Wyoming soll vier Milliarden Dollar kosten, von denen die US-Regierung die Hälfte übernimmt. Quasi bei einer Serienfertigung der Reaktoren sollen die Kosten später auf eine Milliarde Dollar pro Anlage sinken.
Strom für bis zu 400.000 Haushalte
Mit einer Leistung von maximal 500 Megawatt, so Business Insider, kann das Gates-Atomkraftwerk nach seiner Fertigstellung 2028 bis zu 400.000 Haushalte mit Strom versorgen. 2.000 Mitarbeiter sollen dort einen Job finden, darunter viele ehemalige Beschäftigte aus der Kohleindustrie. Dabei stellen sich zwei Fragen: Sollte der Multimilliardär sein vieles Geld nicht besser in regenerative und wirklich saubere Energien stecken? Und: Wann tauchen die ersten irren Verschwörungstheorien auf, dass Bill Gates seine Impf-Chips künftig mit Uran anreichert?
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