TechTäglich:
Apples App-Tracking treibt Werbebranche zu Android
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit der zu Android abwandernden Werbebranche und dem Download-Rekord der Corona-Warn-App.
Apples App-Tracking treibt Werbebranche zu Android
Die Einführung von Apples App Tracking Transparency Framework (ATT) in iOS 14, durch das Apps erst das Tracken erlaubt werden muss, hat enorme Folgen für den Werbemarkt. Da laut Daten von Branch Metrics Inc. weniger als 33 Prozent der iOS-Nutzer die Werbe-ID aktivieren, haben Werbetreibende weniger Informationen über Kunden und können Werbung nicht so zielgerecht schalten. Wie das Wall Street Journal berichtet, sind die Werbeumsätze auf iOS im Juni um 30 Prozent im Vergleich zum Mai 2021 gefallen. Auf Android, wo die Werbeindustrie noch problemlos Daten der Nutzer tracken kann, stiegen die Investitionen im gleichen Zeitraum um zehn Prozent.
Im Jahresvergleich ist der Werbemarkt auf iOS trotzdem um 25 Prozent gewachsen, im Mai waren es aber noch 42 Prozent. Auf Android wurde sogar 64 Prozent mehr als im Juni 2020 in Werbeanzeigen investiert. Im Mai betrug das Wachstum im Jahresvergleich 46 Prozent.
Entsprechend sind die Preise für Werbeanzeigen auf Android gestiegen. Von dieser Entwicklung profitiert auch Facebook, das Apples Anti-Tracking-Maßnahmen mehrmals scharf kritisiert und gedroht hatte, wer das Tracking ablehne, müsse künftig damit rechnen, dass Apps wie Facebook, Insta und WhatsApp kostenpflichtig würden. In Ländern und Zielgruppen, in denen der iOS-Anteil aufgrund der hohen Preise niedrig ist, machen Unternehmen dank höherer Werbekosten auf Android weiterhin Gewinn.
Corona-Warn-App erreicht 30 Millionen Downloads
Um Infektionsketten zu durchbrechen, wurde vor rund einem Jahr die Corona-Warn-App gelauncht. Die Anwendung mit dezentralisiertem Ansatz informiert Nutzer für den Fall, dass sie mit einer infizierten Person in Kontakt standen.
Aktuell hat die App eine Schallmauer durchbrochen: Sie verzeichnet nun über 30 Millionen Downloads. Dafür, dass die App seit ihrem Start in der Kritik stand, ist diese Download-Zahl ein wichtiger Meilenstein. Über die letzten Monate wurde die Corona-Warn-App immer wieder verbessert. Sie beinhaltet nun ein Kontakttagebuch, eine Schnelltest-Integration und eine verbesserte Risikoberechnung. Außerdem lässt sie sich als digitaler Impfnachweis nutzen.
Angesichts der Delta-Variante und der Unklarheit darüber, wie sich die Pandemie weiterentwickelt, sollten Sie – für den Fall, dass Sie die App noch nicht geladen haben – einen (kostenlosen) Download erwägen:
Corona-Warn-App: hier für iOS
Corona-Warn-App: hier für Android
Neue Nintendo Switch große Enttäuschung
Nixtendo Switch statt Nintendo Switch: Die neue Version der Hybrid-Konsole enttäuscht alle Fans, die so lange auf eine Neuauflage gewartet hatten. Am 8. Oktober erscheint die sogenannte Nintendo Switch OLED. Wie der Name schon verrät, ist das OLED-Display die größte Neuerung.
Der Screen löst weiterhin nur in HD auf. 4K-Upscaling ist in der neuen Konsole nicht vorgesehen. Immerhin: Die OLED-Switch versteht sich auf alle Spiele, die auch auf den bisherigen Switch-Modellen liefen. Das Display ist mit 7 Zoll größer als bei der normalen Switch. Aber es bleibt eben bei 720p, schade. Immerhin wird Nintendo die Display-Ränder verkleinern.
Viele große Änderungen gibt es nicht, nur kleine. Der interne Speicher wächst von 32 auf 64 GB, ein neu gestalteter Ständer und ein verbessertes Dock mit LAN-Anschluss sind der Bonus. Außerdem verspricht Nintendo bessere Lautsprecher. In den USA wird die Konsole für 300 Dollar zu haben sein. Ein Preis für Deutschland wurde noch nicht genannt.
Nach o2: Auch Vodafone mit Gratis-Markenaktion
Die Sommeraktionen der großen Provider-Marken können sich sehen lassen. Über ein erstes Gratis-Angebot freuten sich Interessenten für das o2-Telefonica-Netz. Von der Telekom hören wir in dieser Richtung zwar noch nichts. Aber nun zieht schon mal Vodafone mit einem Gratis-Deal nach:
Der monatlich kündbare "CallYa Digital"-Tarif erlaubt das Gratis-Telefonieren quasi im ganzen Sommer (12 Wochen), gleiches gilt für das SMS-Versenden. Gesurft wird im Vodafone-Netz mit bis zu 500 Mbit/s. Das Datenvolumen ist mit 10 GB pro Monat stattlich. Auch EU-Roaming ist eingeschlossen. Wer 5G statt LTE wünscht, zahlt 2,99 Euro Aufpreis pro Monat, auch okay. Wer seine Rufnummer mitnimmt, erhält 10 Euro extra. Bei Buchung bekommen Kunden 60 Euro Guthaben, das ist der Wert des Gesamttarifs. Benötigt wird der Gutscheincode SOMMER60 im Bestellprozess auf der Aktionsseite. Mal sehen, wann die Telekom dann nachzieht.
HomePod hat Hitze-Koller
Nicht nur Menschen leiden in diesem Sommer unter der Hitzewelle, auch Maschinen. Die aktuelle HomePod Beta-Software ist eine echte Gefahr. Nutzer von Apples smarten Speakern registrieren eine extreme Hitzeentwicklung ihrer Lautsprecher. Das Problem wird durch die Aktualisierung auf die Vorab-Version des Software-Updates 15 im wahrsten Sinne des Wortes befeuert. In einem Reddit-Thread warnen Nutzer vor der Installation des Updates. Geräte werden unsteuerbar, Siri versagt den Dienst, Musik wird nicht mehr abgespielt. Zusätzlich ärgerlich: Beta-Software wird von der Garantie nicht abgedeckt – Apple muss die Geräte also nicht mal reparieren.
Damit wünsche ich einen coolen Mittwoch. Bis morgen bei TechTäglich.