Kandidaten-Karussell: Wer wird Tim Cooks Nachfolger? Spoiler: Steve Jobs wird’s nicht.

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Mercedes: Elektrische S-Klasse mit Uralt-Tablet

Ende März hat Mercedes mit viel Pomp den neuen EQS präsentiert – die elektrische S-Klasse, die Tesla das Fürchten lehren soll. In vielen Bereichen halten die Schwaben ihr Versprechen auch ein – mit ungeheuer viel Komfort und mit dem 56 Zoll großen Hyperscreen als Armaturenbrett. Auf die riesige Bildschirmlandschaft dürfte sogar Elon Musk neidisch sein. An einer anderen Stelle des Benz würde es den Tesla-Chef dagegen mutmaßlich gruseln: Wie Tech-Youtuber Marques Brownlee in einem Video (ab Minute 7:34) zeigt, verwendet Mercedes zur Bespaßung der Passagiere auf der Rückbank ein in Grundzügen sieben Jahre altes Tablet von Samsung. Low-Tech in Deutschlands luxuriösestem und fortschrittlichstem Elektroauto. Das Retro-Tablet Samsung Tab 4 in der Armlehne soll Internetsurfen oder Youtube ermöglichen – und dient zudem als Fernbedienung für die restlichen Bildschirme, für Beleuchtung und Massage.

Auf Anfrage der PC-Welt hat Mercedes jetzt bestätigt, dass es sich tatsächlich um ein Samsung Tab 4 handelt – allerdings in einer etwas aktualisierten Version von 2017, und nicht wie ursprünglich aus dem Jahr 2014. Das Unternehmen begründet die Wahl der Nostalgie-Hardware damit, dass es seine Zeit braucht, um ein solches Gerät für die Verwendung im Auto anzupassen. Deshalb kommt hier niemals aktuelle Hardware zum Zug. So hat auch Mercedes das Samsung-Tablet modifiziert. Unter anderem soll es jetzt extrem niedrige und hohe Temperaturen in einem Auto aushalten – und mit robusterem Gehäuse unempfindlicher gegen Unfälle sein. Auch Youtuber Marques Brownlee gibt zu, dass das Tab 4 derzeit gut genug für seine überschaubaren Aufgaben im EQS ist. Wie es damit aussieht, wenn das Elektroauto fünf oder zehn Jahre alt ist, steht auf einem anderen Blatt. In den Youtube-Kommentaren setzt es jedenfalls jede Menge Spott: "Irgendjemand in der Mercedes-Fabrik wird jetzt dafür gefeuert, dass er nicht an das Alter dieses Gerätes gedacht hat."

Lea: Erster Popstar mit Toniebox-Figur

Musiker, die heutzutage ihre Songs veröffentlichen wollen, haben die Wahl zwischen den verschiedensten Formaten – vom Streaming und der CD bis hin zu Vinyl und der guten alten Musikkassette. Das Marketing von Sony Music hat nun eine ganz neue Vertriebsform entdeckt: Lea, Sängerin aus Kassel mit deutschem Poesiealbum-Pop, ist der erste Musikstar mit eigener Hörfigur für die Toniebox. Die meist jungen Lea-Fans können sich ab 13. Mai eine Mini-Lea auf den beliebten Hörspiel- und Musikplayer stellen, die dann eine Stunde lang 15 Hits wie "Treppenhaus", "Leiser", "Immer, wenn wir uns sehn" oder "110" abspielt.

"Lea ist unser erster Popstar-Tonie, mit dem wir definitiv neues Terrain betreten", freut sich Markus Langer, Produktchef des Düsseldorfer Unternehmens. Und Singer-Songwriterin Lea-Marie Becker (28) geht davon aus, dass die Toniefigur ein prima Medium für ihre Fans ist: "Viele meiner Freunde mit Kindern sind richtige Tonie-Fans und lieben die Toniebox. Es ist daher ein unglaubliches Gefühl, mich nun selbst als Tonie in der Hand zu halten." Der Lea-Tonie wird für Kinder ab 8 Jahren empfohlen und kostet 14,99 Euro.

Große Lea mit kleiner Lea – und mit einer ganz neuen Musik-Idee.

Große Lea mit kleiner Lea – und mit einer ganz neuen Musik-Idee.

Android: Neue Funktion sorgt für unfallfreies Gehen

Im Laufe von vielen zehntausend Jahren Evolution hat es der Mensch geschafft, aufrecht zu gehen, vor ihm liegende Gefahren wie Säbelzahntiger zu erkennen und nicht gegen Bäume oder Felsen zu rennen. Seit der Erfindung des Smartphones ist es mit dieser Fähigkeit steil bergab gegangen. Überall in den Städten laufen Menschen gegen Ampeln oder Straßenbahnen, weil sie auch beim Gehen WhatsApp-Nachrichten oder Instagram-Bilder auf ihrem Smartphone checken müssen. Google will der Menschheit in einer Android-App nun wieder das unfallfreie Gehen ermöglichen.

Die neue Funktion namens "Heads Up" ("Köpfe hoch") ist Bestandteil von Googles cleverer Gratis-App "Digital Wellbeing" ("Digitales Wohlbefinden"), die mit verschiedenen Werkzeugen dafür sorgen will, dass die Nutzer nicht zu viel Lebenszeit am Smartphone verbringen und verschwenden. "Heads Up" registriert mit seinen Sensoren, wenn ein Nutzer im Freien gleichzeitig geht und aufs Smartphone schaut. Es zeigt dann regelmäßig einen Hinweis mit Stoppschild an, dass der Nutzer den Kopf heben und auf seine Umgebung achten soll. Der Anti-Ampel-Kollisions-Warner ist laut CNET jetzt zunächst für Googles Pixel-Smartphones verfügbar.

Evolution: Dank Android lernt der Mensch wieder das aufrechte und unfallfreie Gehen.

Evolution: Dank Android lernt der Mensch wieder das aufrechte und unfallfreie Gehen.

Schnurlose Telefone: Das sind die besten

Es gibt sie auch im Smartphone-Zeitalter noch: Schnurlose Festnetztelefone für daheim. Die Stiftung Warentest hat jetzt 13 dieser sogenannten DECT-Telefone untersucht und sieht auch durchaus noch eine Existenzberechtigung für die vermeintlich veraltete Technik: "Fest­netztelefone liegen angenehm am Ohr, sie sind ideal für Quassel­strippen und lange Gespräche. Das Fest­netz liefert stabile Verbindungen und ermöglicht eine hohe Gesprächs­qualität. Band­breiten­probleme wie im Mobil­funk­netz, wenn viele Menschen gleich­zeitig in einer Funk­zelle telefonieren, gibt es im Fest­netz kaum." Fazit der Tester: "Vor allem lange Gespräche machen mit dem Fest­netztelefon mehr Spaß als mit dem Smartphone." Bonusvorteil: "Durch den Einsatz des Fest­netztelefons zuhause bekommt das Smartphone eine Pause zum Aufladen."

Der Testsieger bei den Telefonen ohne Basisstation und für Router mit DECT-Funktion kommt aus Berlin. Das FritzFon C6 von FritzBox-Hersteller AVM für 65 Euro liegt mit Testnote 1,9 vor den Telekom-Geräten Speedphone 32 (45 Euro, Note 2,0) und Speedphone 12 (35 Euro, Note 2,1). Fazit zum Sieger FritzFon: "Es bietet gute Sprachqualität in HD, die beste Freisprechfunktion und einen guten Anrufbeantworter im Router. Ein weiterer Pluspunkt ist der Anschluss für ein Headset, der freihändiges Telefonieren ermöglicht." Das C6 ist für FritzBoxen optimiert, läuft aber auch mit anderen Routern – dann mit weniger Funktionen und weniger Komfort. Bei den Modellen mit Basisstation, die auch ohne Router funktionieren, liegt das Gigaset E390A (60 Euro, Note 2,0) vorne. Mit solchen Telefonen ist aber ohne Router keine HD-Klangqualität möglich.

Telefon-Testsieger aus Berlin: FritzFon C6.

Telefon-Testsieger aus Berlin: FritzFon C6.


Autor: Jörg Heinrich

Jörg Heinrich ist Autor bei W&V. Der freie Journalist aus München betreut unter anderem die Morgen-Kolumne „TechTäglich“. Er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Internet und Social Media künftig funktionieren, ohne die Nutzer auszuhorchen. Zur Entspannung fährt er französische Oldtimer und schaut alte Folgen der ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck.