TechTäglich:
Apple Watch 7: Der erste Blick auf das neue Design
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Apples runderneuerter Uhr und mit biometrischem Taliban-Terror in Afghanistan.
Apple Watch 7: Der erste Blick auf das neue Design
Seit Apple 2015 die erste Generation seiner Smartuhr auf den Markt brachte, blieb das Design der Watch weitgehend unverändert. Lediglich die Series 4 brachte 2018 ein etwas größeres Display mit dünnerem Rahmen um den Bildschirm. Nach sechs Jahren ist ein Redesign also überfällig. Die meist treffsichere Website 91mobiles.com zeigt nun 3D-Renderings der Watch Series 7, die im September offenbar im komplett neuen Look erscheint. Die Bilder basieren auf "Quellen aus der Industrie" – was wohl eine Umschreibung für asiatische Apple-Auftragsfertiger ist. Zu sehen ist eine deutlich kantigere Uhr – was die Gerüchte bestätigt, die bekannte Leaker wie Jon Prosser schon seit Längerem streuen.
Demnach orientiert sich die siebte Generation der Watch am eckigen Design des iPhone 12 und des M1-iMac. Die seit 2015 bekannten Rundungen verschwinden. Genau wie iPhone und iMac soll es auch die neue Uhr in mehreren Farben geben. Auffällig an den neuen 3D-Renderings sind größere Öffnungen für die Lautsprecher – was für besseren Klang beim Telefonieren oder Musikhören sorgen dürfte. Das minimal größere OLED-Display liegt noch enger an der Glasoberfläche an, davon profitiert die Bildqualität. Laut der aktuellen Infos wird die Uhr etwas dicker (10,7 statt 9 Millimeter), was Apple hoffentlich für einen ausdauernderen Akku nutzt. Die bisherigen Armbänder sollen weiterhin passen. So erspart sich Apple Ärger mit Kunden, die ansonsten ihre mehr oder minder große Sammlung von Uhrbändern entsorgen müssten.
Disney eröffnet Restaurant im Weltall
Ein unvergessliches Dinner im All, 220 Meilen (354 Kilometer) über der Erdoberfläche – das macht Disney ab September mit seinem Weltraum-Restaurant "Space 220" möglich. Wenn die Gäste aus den Fenstern schauen, werfen sie einen Blick auf die gute alte Mutter Erde bei Tag oder Nacht, und sehen Satelliten und andere Planeten um sich herumschwirren. Allerdings ist das Spektakel nur – brillant gemachter – Fake. Denn die Besucher müssen nicht auf den Spuren von Richard Branson und Jeff Bezos ins All starten.
Sie bleiben auf der Erde, denn das "Space 220" ist die neueste Attraktion im "Walt Disney World Resort" in Orlando/Florida. Und die Fenster sind gar keine Fenster, sondern hochauflösende Displays, die die Weltraum-Szenen einspielen. Doch die Illusion soll so perfekt wie nur möglich sein. Dazu gehört eine Art Weltraum-Aufzug, der die Gäste raketengleich von der Erde ins "All" befördert. Designer Zach Riddley stellt sein neuestes Werk jetzt samt Teaser-Video auf Instagram vor. Disney liefert weitere Details und verspricht ein "außerirdisches Abenteuer" samt der "ultimativen kulinarischen Entdeckungsreise" mit moderner amerikanischer Küche. Das "Space 220" sollte ursprünglich bereits 2019 eröffnen, was Corona allerdings verhindert hat.
Wegen Corona: Tech-Riesen müssen in China bleiben
Die Produktion ihrer Geräte zunehmend von China ins politisch weniger heikle Vietnam zu verlagern – das hatten Tech-Riesen wie Apple, Google oder Amazon angesichts des Handelsstreits zwischen den USA und China ursprünglich geplant. Nun zeigt sich aber, dass Corona diese Vorhaben zumindest verzögert, oder auf absehbare Zeit komplett durchkreuzt. Weil Grenzkontrollen und Restriktionen das Reisen zwischen den beiden Ländern weiterhin erschweren, ist auch der Umzug der Tech-Produktion momentan extrem schwer zu realisieren.
Wie AppleInsider und Nikkei Asia berichten, musste beispielsweise Apple seine Pläne vorerst stoppen, AirPods und AirPods Pro überwiegend in Vietnam zusammenbauen zu lassen. Nun sollen nur 20 Prozent der Kapazitäten nach Vietnam verlagert werden, sobald dies möglich ist. Google musste die Produktion des anstehenden Smartphones Pixel 6 im chinesischen Shenzhen belassen, statt sie wie geplant in den Norden von Vietnam zu verlegen. Auch Amazon kann seine smarten Türklingeln, Sicherheitskameras und Echo-Lautsprecher noch nicht im erhofften Umfang in Vietnam produzieren lassen. "Wir bekommen unsere Techniker wegen der Grenzkontrollen nicht von China nach Vietnam", erklärt ein Amazon-Ingenieur dazu.
Taliban: Terror mit biometrischen Daten
Ihre Steinzeit-Ideologie hält die Taliban mutmaßlich nicht davon ab, Bevölkerung und Gegner mit modernster Technik zu terrorisieren. Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights First warnt jetzt davor, dass die alten und neuen Machthaber in Afghanistan biometrische Daten dazu nutzen könnten, um sich gezielt auf die Suche nach Kritikern zu machen. Die nunmehr gestürzte Regierung in Kabul hatte in den letzten Jahren in großem Umfang Daten wie Fingerabdrücke, Iris-Scans des Auges und Gesichtsmerkmale für Personalausweise oder für die Registrierung zu Wahlen gesammelt. Künftig könnten die Taliban auf diese biometrischen Daten zugreifen und sie für Repressalien nutzen.
Kritiker, Aktivisten und Regimegegner hätten es dann schwerer, sich zu verstecken oder ihre Identität zu verbergen, berichtet der Standard. Human Rights First hat deshalb nun einen Leitfaden auf Englisch sowie in der Landessprache Farsi ins Netz gestellt, der Tipps zum Löschen von Daten und zum Verschleiern digitaler Spuren liefert. Das PDF enthält Links zu den Lösch-Optionen von Facebook, Twitter, Signal oder Telegram. Zusätzlich bietet die Organisation Ratschläge, wie sich Gesichtserkennung umgehen lässt. Die Vorlage für die afghanischen Digital-Tipps stammt von der ebenfalls verfolgten Demokratiebewegung in Hongkong. Offenbar löschen derzeit zahllose Afghanen auf ihren Smartphones Chat-Verläufe, Bilder und Musik, die ihnen unter der Taliban-Herrschaft gefährlich werden könnten.
Samsung-Alarm: Alter Stift kann neues Falt-Handy zerstören
Laut erster Tests sind Samsungs neue Falt-Handys Galaxy Z Fold 3 (1.799 Euro) und Galaxy Z Flip 3 (1.049 Euro) deutlich robuster als ihre Vorgänger. Dass die wegen des Scharniers notwendigen Bildschirmfolien durch eindringenden Staub Blasen werfen oder sich sogar ablösen, soll künftig nicht mehr oder zumindest deutlich seltener passieren. Kapriziöse Diven bleiben die beiden neuen Falt-Phones, die in Deutschland am 27. August erscheinen, aber offenbar trotzdem.
Denn obwohl sich das Fold 3 erstmals auch per Stift bedienen lässt, warnen die Koreaner laut Futurezone und Softpedia News ausdrücklich davor, das Gerät mit einem der älteren Samsung-Stifte zu bedienen, die für die nunmehr eingestellte Galaxy-Note-Modellreihe entwickelt wurden. Die Spitzen dieser "S Pen"-Stifte sind demnach zu hart und könnten die Bildschirme zerstören. Zugelassen fürs Fold 3 sind nur die neuen Stifte "S Pen Fold Edition" und "S Pen Pro12". Ihre Spitzen sind gefedert und einziehbar, so dass sie beim Schreiben zu großen Druck auf den Bildschirm verhindern. Zudem darf nur auf dem Hauptdisplay des Geräts geschrieben werden. Offenbar sind die Bildschirme doch noch nicht ganz so robust und problemlos zu handhaben, wie von Samsung-Fans erhofft.