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TechTäglich:
Apple-Mysterium um die "69"
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem "69"-Mysterium bei Apple und der offiziellen Autobahn-App.

Foto: theverge.com
Apple-Mysterium um die "69"
Zu unserem ersten Tagesordnungspunkt, soviel vorweg, bezieht Apple derzeit keine Stellung...
Der Konzern hat in seiner Wetter-App die Temperatur "69 Grad Fahrenheit" eliminiert, wie The Verge entdeckte. Welchen Grund gibt es dafür, dass die Anwendung unter iOS 14.6 in den USA nicht 69 Grad Fahrenheit anzeigt, auch wenn es 69 Grad sind? Die Temperatur-Anzeige springt entweder auf 68 oder 70.
Eine Wetter-App nicht nur für Erwachsene? Eine Bremse, um jugendliche Nutzer nicht auf sexuelle Gedanken zu bringen? Experten wissen, was Wiki so beschreibt: "Als Neunundsechzig oder 69 wird eine sexuelle Stellung bezeichnet, bei der beide Partner einander gleichzeitig oral stimulieren."
Eine mögliche Erklärung könnte die Umrechnung in Fahrenheit sein. Zum Beispiel entsprechen 59°F 15°C, stattdessen sind 69°F = 20,5555555°C. Diese ungerade Zahl könnte die Ursache sein, dass sie von Apple einfach nicht angezeigt wird.
Die aktuelle Beta von iOS 15, die gerade an Entwickler verteilt wurde, stellt das Problem mit der 69 aber richtig. Die Beta, die ab Herbst für alle User verfügbar ist, zeigt nun die Zahl korrekt an. Ob es sich um einen Bug oder wirklich eine von Apple eingerichtete Sperre handelt, bleibt bisher offen. Der Gegencheck zeigt aber: Tippt man in der Wetter-App auf die Quelldaten, so wird die Temperatur bei weather.com richtig angezeigt...
Offizielle Autobahn-App des Bundes vor dem Start
Die Autobahngesellschaft des Bundes versucht sich an einer neuen Anwendung: Ab 20. Juli steht eine App zu den deutschen Autobahnen im App Store. Mitten in der Ferienzeit eine gute Service-Idee.
Die kostenlose App wird wichtige Infos rund um das Fahren auf und das Leben um die Autobahn herum liefern. So kann man beispielsweise direkt sehen, welche Strecken aufgrund eines Staus oder einer Baustelle besser vermieden werden sollten. Zusätzlich liefert die App wichtige Infos zu Ladestationen für Elektroautos und Rastplätze für LKW-Fahrer entlang der Autobahnen.
Auf einen Blick wird ersichtlich, wie gut Raststätten ausgestattet sind, ob sie etwa über Toilette, Restaurant oder Dusche verfügen. Auch auf Kameras entlang der Route können Nutzer zugreifen, um sich ein Bild vom aktuellen Verkehrsfluss zu machen.
Die Einbindung von Apple Maps und Google Maps wird allerdings fehlen. Schade, so könnte man sich eine zusätzliche Karten-App nur für die Autobahn sparen...
Alleingang! Telekom verkauft neue Apple-TV-Fernbedienung
Die Telekom ist jetzt als Apple-TV-Anbieter zertifiziert. Basierend darauf kann der Provider ab 20. Juli auch die Settop-Box Apple TV 4K verkaufen. Auf dem Gerät wird MagentaTV vorinstalliert sein. Da die Remote des Apple TV 4K zwar verbessert wurde, aber immer noch als rudimentär gilt, werden sich Telekom-Kunden freuen: Das Unternehmen präsentiert im Bundle eine eigene Fernbedienung für Apple TV 4K. Sie ist länger und damit etwas handlicher als Apples eher kleine Remote. Mit der Siri-Taste ist die Sprachbedienung schneller zu erreichen. Sie liegt mittig. Bei Apples Remote klickt man an der Seite, um Siri zu starten. Eine Taste für den Senderwechsel und beleuchtete Buttons machen einen weiteren Unterschied zur Apple-Version.
Der Preis der Box unterscheidet sich nicht von den Preisen, die man bei Apple selbst für die TV-Kiste zahlt. Der Bonus: MagentaTV Smart ist für Erstnutzer in den ersten drei Monaten kostenlos. Danach kostet der Tarif 10 Euro pro Monat bei zwei Jahren Vertragslaufzeit. Apple TV 4K mit 32 GB wird für 199 Euro oder 10 Euro pro Monat (Miete) vertrieben.
Einige Voraussetzungen für die Nutzung der Telekom-Version sind zu beachten. Die Telekom schreibt in den AGB unter anderem: "Voraussetzung für die Nutzung von MagentaTV mit Apple TV 4K ist ein MagentaTV Tarif, der zu Hause und unterwegs genutzt werden kann, zum Beispiel der MagentaTV Smart für 10 Euro monatlich (Mindestvertragslaufzeit 24 Monate)."
DHL-Paket nicht da? Marie von WhatsApp hilft
Der DHL-Bote ist wieder nicht aufgekreuzt oder hat das Paket bei irgendeinem Nachbarn deponiert, aber keine Benachrichtigung hinterlassen? Wer kennt das nicht?! Von der DHL – und natürlich auch von anderen Paketdiensten. Doch die DHL geht jetzt einen neuen Weg, damit solche Missgeschicke nicht mehr passieren. Die Sendung lässt sich nun über WhatsApp im Messenger verfolgen. Das soll den Kundenservice verbessern.
So geht's: Sie senden im Bedarfsfall eine Nachricht an die 0228/76363719. Aus dem Web ist DHL über https://wa.me/4922876367319 in WhatsApp-Web erreichbar. Dort wartet Chatbot Marie, die auch frei formulierte Fragen verstehen soll. Wer auf virtuelle Kommunikation keine Lust hat, kann DHL ebenfalls über Twitter erreichen. Offen bleibt, warum DHL auf WhatsApp, das wegen mangelhaftem Datenschutz immer wieder in der Kritik steht, gesetzt hat. Als sichere Alternativen hätten sich Messenger wie Threema oder Signal angeboten. Doch offenbar setzt DHL mehr auf Masse als auf Klasse: Schließlich sind mehr als zwei Milliarden Menschen rund um den Globus jeden Monat in WhatsApp aktiv.
Deutscher YouTube-Lehrer Superstar in Asien und USA
In Deutschland kennt ihn kaum einer, auf der Straße wird Andreas Stier nie angesprochen. In Asien und den USA gilt der große Unbekannte aber jetzt als Superstar – dort ist er der "Teacher Andy". Dem YouTube-Kanal des geheimen Superstars folgen schon 117.000 Abonnenten.
Der Hamburger Stier packt Klassik-Fans bei den Hörnern: Er spielt und erklärt europäische Klassiker auf dem Klavier. Der Piano-Pädagoge spricht fließend Mandarin und erklärt seinen Zusehern in dieser Sprache nicht nur die Stücke selbst, sondern auch die Gefühle der Komponisten, flankiert von asiatischer Poesie. Daher hat ihn YouTube jetzt – große Ehre! – zum "Creator on the rise" gekürt.
Damit wünsche ich einen gut durchkomponierten Donnerstag, bis morgen bei TechTäglich.