TechTäglich:
Apple: Kommt jetzt das 249-Euro-iPhone?
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem iPhone-Preisbrecher und mit der TV-Serie des wohl tapfersten Präsidenten der Welt.
Apple: Kommt jetzt das 249-Euro-iPhone?
Auch wenn Apple die Zeit bis zur erwarteten Präsentation am 8. März langsam ausgeht – im neuen Monat sollte die nächste Generation des Günstig-iPhones SE auf jeden Fall ins Haus stehen (W&V berichtete). Das aktuelle Modell kostet in den USA 399 Dollar und in Deutschland 479 Euro. Bei diesen Preisen sollte es auch beim neuen SE 3 in etwa bleiben, obwohl nun erstmals 5G und das etwas modernere Design des iPhone X/XR dazukommen. Doch Bloombergs Mark Gurman, aktuell der treffsicherste Apple-Beobachter, hat noch eine ganz andere Vision eines Spar-iPhones. Er denkt laut darüber nach, dass Apple das bisherige SE 2 im Angebot lässt – und künftig zum Rekord-Sparpreis von 199 Dollar verkauft. In Deutschland würde das dann auf 249 Euro herauslaufen.
Die Argumente fürs iPhone zum Mini-Preis
- Kosten: Laut interner Dokumente war Apple bereits vor zwei Jahren in der Lage, das iPhone SE 2 für rund 200 Dollar zu produzieren. Mittlerweile sind die Kosten für den nicht mehr ganz aktuellen A13-Chip und die Retro-Technik mit Home-Knopf mutmaßlich noch deutlich gesunken. Dadurch könnte Apple sogar mit 199 Dollar noch Geld verdienen – wenn auch nicht die traumhaften 30 bis 40 Prozent Marge, über die sich der US-Konzern sonst die Hände reibt.
- Neue Märkte: Mit dem Argument "Steve Jobs hätte keinen Plunder verkauft" wehrt sich Apple seit langem gegen Forderungen nach einem noch günstigeren iPhone. Doch der Bedarf für so ein Gerät wäre gerade in aufstrebenden Märkten wie Indien, Afrika, Südamerika und Teilen Asiens riesig, in denen bisher Android dominiert. Beispiel Indien: Hier liegt der iPhone-Marktanteil aktuell nur bei 5 Prozent. Gurman spekuliert, dass sich ein 199-Dollar-iPhone auch in den USA "wie warme Semmeln verkaufen würde. Damit könnte sich Apple gegen billigere Alternativen aus der Android-Welt durchsetzen, mit seiner Ausstattung, mit seiner Verarbeitung".
- Services: Apples Services von Music über TV+, Fitness+ und das Spiele-Abo Arcade bis zu iCloud-Speicher sind ein boomendes Milliardengeschäft. Aber diese Dienste lassen sich in aller Regel nur mit Apple-Geräten nutzen. Experte Gurman prophezeit fürs 199-Dollar-iPhone: "So könnte Apple langfristig mehr Einnahmen aus Dienstleistungen generieren und weitere Nutzer für sein Ökosystem gewinnen. Sie wären dann auch eher bereit, AirPods, eine Apple Watch oder – später – ein höherwertiges iPhone auszuprobieren."
- iPod touch: Der touch, quasi ein iPhone ohne Telefon, dümpelt mit veralteter Technik, die bis ins Jahr 2016 zurückreicht, immer noch durchs Apple-Programm. Er soll vor allem jungen Nutzern als Musikplayer, zum Chatten und zum Spielen dienen. Dafür ist er aber längst zu unattraktiv und ab 229 Euro auch zu teuer. Mit dem 249-Euro-iPhone könnte Apple seinen letzten iPod endlich in Ehren begraben.
Fazit: Es sprechen viele Argumente für den Preisbrecher. Mark Gurmans Fazit: "Es ist unklar, ob Apple diesen Schritt jemals gehen wird. Aber es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt als die Veröffentlichung des 5G iPhone SE im nächsten Monat."
Das sind die weiteren Themen von TechTäglich am 28. Februar 2022: