TechTäglich:
Apple: Jetzt kommen die bunten MacBooks
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist die TechTäglich-Kolumne von W&V. Heute mit farbenfrohen MacBooks von Apple und mit den Gründen, warum Menschen inkognito surfen.
Apple: Jetzt kommen die bunten MacBooks
Erst im April hat Apple seinen Alles-in-einem-Rechner iMac mit neuem, buntem Gehäuse und mit seinem eigenen M1-Chip präsentiert. Der erste bunte iMac seit 1998 soll Farbe ins Home Office bringen – und einen Aufbruch nach tristen, grauen Corona-Zeiten signalisieren. Und Apple bleibt offenbar farbenfroh: Der meist treffsichere Leaker Jon Prosser hat in seiner Glaskugel nun auch bunte neue MacBooks erspäht. In seinem neuen Video verrät Prosser, dass ihm bereits Bilder der neuen Laptops zugespielt wurden: "Meine Quelle hat mir Fotos der blauen Version gezeigt. Sie sagen aber, dass sie auch ein grünes MacBook bereits in echt gesehen haben." Demnach sollen die MacBooks in den etwas gedeckteren Farben der Ständer der neuen iMacs kommen – und nicht in den kräftigen Tönen der iMac-Rückseiten.
Damit würde Apple seine ersten farbigen Mobilrechner seit dem iBook G3 von 1999 anbieten – von dezent gold- und roséfarbigen Varianten des MacBook und des MacBook Air abgesehen. Laut Prosser und CultofMac sollen die Bunt-MacBooks bereits mit noch schnellerem M2-Chip kommen und nach dem Vorbild des iPad Pro extrem flach sein. Das klassische tropfenförmige Design des MacBook Air wäre damit passé. Welches neue Apple-Modell der Leaker genau zu Gesicht bekommen hat, weiß Prosser selbst noch nicht. Lediglich zwei USB-C-Anschlüsse und die Farben, die eher zu Consumer-Rechnern passen, deuten aber stark auf ein neues MacBook Air hin. Es könnte gegen Ende 2021 erscheinen – aber erst nach dem Profi-Laptop MacBook Pro in ebenfalls neuem Design, mit M2-Chip, SD-Kartenslot, HDMI-Anschluss und in 14 und 16 Zoll. Die Konzeptbilder der neuen MacBooks hat Prosser zusammen mit dem Designer Ian Zelbo produziert.
PlayStation 5 bis 2022 Mangelware
"Play like never before" – "Spiele, wie Du noch nie gespielt hast". Mit diesem Spruch wirbt Sony aktuell für die PlayStation 5. Das gilt allerdings nur für die Glückspilze, die tatsächlich eine PS5 in die Finger bekommen haben. Denn auch ein halbes Jahr nach ihrem Erscheinen ist die Sony-Konsole ungefähr so gefragt und selten wie eine Corona-Impfung mit Biontech. Und das dürfte auch für den Rest des Jahres 2021 so bleiben, wie die Japaner jetzt zugegeben haben. "Ich glaube nicht, dass sich die Nachfrage in diesem Jahr beruhigt. Und selbst wenn wir uns viel mehr Geräte sichern und im nächsten Jahr deutlich mehr Einheiten der PlayStation 5 produzieren würden, wäre unser Angebot nicht in der Lage, mit der Nachfrage Schritt zu halten", erklärte Sonys Finanzvorstand Hiroki Totoki laut Bloomberg auf einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Dass sich die PS5 im Einzelhandel noch bis ins Jahr 2022 hinein rar macht, liegt vor allem auch am Chip-Mangel, unter dem die gesamte Elektronikbranche leidet und der auch die Autohersteller betrifft. Die produzierten Stückzahlen der PlayStation 5 können sich dabei durchaus sehen lassen. Bis 31. März hat Sony 7,8 Millionen Exemplare der neuen Konsole verkauft. Im neuen Geschäftsjahr sollen es mindestens weitere 14,8 Millionen werden. Diese Zahlen entsprechen in etwa der Premiere der PlayStation 4 2013/2014. Gerade in Corona-Zeiten, in denen mehr Menschen zuhause mehr zocken, ist die Nachfrage aber noch deutlich höher – und das, obwohl bisher noch nicht einmal Triple-A-Titel erschienen sind, die die PlayStation 5 zum absoluten Pflichtkauf machen.
Neue Facebook-Regel: Erst lesen, dann teilen
Dumpf auf einen Artikel mit möglicherweise dubiosen Inhalten klicken und ihn mit seinen Facebook-"Freunden" teilen – so funktioniert leider allzu oft die Verbreitung von Fake News. Das Zuckerberg-Netzwerk will jetzt für Besserung und für "informierteres Teilen" sorgen. Deshalb läuft ab sofort ein Test unter dem Motto "Erst lesen, dann teilen". Nutzer sollen dabei einen Artikel tatsächlich erst lesen müssen, bevor sie ihn weiterverbreiten – was inhaltlich ja durchaus Sinn macht. Wer einfach nur auf "Teilen" klickt, sieht den Hinweis: "Sie sind dabei, diesen Artikel zu teilen, ohne ihn zu öffnen. Das Teilen von Artikeln, ohne sie zu lesen, kann bedeuten, dass Sie wichtige Fakten verpassen." Facebook fordert die Nutzer dann auf, den Artikel entweder erst zu öffnen – oder eben doch das Teilen fortzusetzen, ohne ihn gelesen zu haben.
Eine "Lesepflicht" besteht also nach wie vor nicht und ließe sich auch kaum umsetzen. Denn kontrollieren kann Facebook nicht, ob ein Nutzer einen Inhalt tatsächlich liest, oder ob er nur bis zum Ende scrollt und ihn dann doch ungelesen teilt. Die neue Funktion, die Facebook jetzt per Tweet (!) ankündigte, könnte aber zumindest das Bewusstsein dafür schärfen, wie gefährlich es sein kann, ungeheuren Unfug ungelesen unters Volk zu bringen. Wie vox.com berichtet, testet Facebook die Neuerung jetzt zunächst mit rund sechs Prozent seiner weltweiten Nutzer in deren Android-App. Eine ähnliche Funktion hat Twitter bereits im letzten Herbst eingeführt. Daraufhin haben die Nutzer Meldungen vor dem Teilen gut 40 Prozent häufiger als zuvor geöffnet.
BMW: So klingt der Elektro-Renner mit dem Sound von Hans Zimmer
Auch wenn in Hollywood derzeit vieles stillsteht, ist Star-Komponist Hans Zimmer aus Frankfurt ("König der Löwen", "Fluch der Karibik", "Inception") bestens beschäftigt. Der 63-Jährige konzentriert sich verstärkt auf Klänge für Technik-Unternehmen. Nachdem er zuletzt Klingeltöne für den chinesischen Smartphone-Hersteller Oppo komponiert hat, sorgt der Oscar-Preisträger jetzt für einen ganz neuen Sound von BMW-Elektroautos der sportlichen M-Baureihen. "Jeder BMW hat seinen eigenen Charakter, der sich im Klang widerspiegelt", erklärt Zimmer per Pressemitteilung. "Für die elektrisch angetriebenen BMW M Automobile haben wir deshalb einen Antriebssound entwickelt, der das emotionale Fahrerlebnis besonders deutlich unterstreicht und dafür sorgt, dass die Performance noch intensiver spürbar wird."
Die Zimmer-Akustik bekommen zunächst Käufer der BMW-Modelle iX, i4 und i4M zu hören. Der Münchner Autobauer spricht von "IconicSounds Electric", die statt der Stille eines Elektromotors in jeder Fahrsituation unterschiedlich klingen. So soll der i4 im Komfort-Modus "eine immersive und angenehme Atmosphäre erzeugen" – während Hans Zimmer und BMW-Klangchef Renzo Vitale im Sport-Modus Gas geben und das Auto "dominanter und kraftvoller" klingen lassen, mit "einer intensiven Verschärfung der Soundentfaltung". Der Synthetik-Klang soll laut BMW-Sprech die "Lücke in der Emotionalität des Fahrerlebnisses" bei E-Autos schließen – und sie (fast) wieder so begeisternd klingen lassen wie früher ein guter alter Sechs- oder Achtzylinder. Wer im Video nur den Zimmer-Sound hören will: Etwa bei Minute 1:30 geht’s los.
Inkognito im Netz: Porno ist nicht der wichtigste Grund
Den Inkognitomodus gibt es mittlerweile in fast jedem Browser. Er ermöglicht ein weitgehend unerkanntes Surfen, bei dem Informationen wie die besuchten Seiten, Passwörter, Sucheingaben oder Cookies nicht auf dem Rechner gespeichert werden. Die Funktion ist besonders bei Nutzern beliebt, die sich ihren Computer mit anderen Personen teilen, zum Beispiel zuhause oder im Büro. So praktisch der Inkognitomodus in vielen Fällen auch ist, so zweifelhaft ist sein Ruf als "Pornomodus" – weil er angeblich vor allem dazu dient, sich schlüpfrige Inhalte ansehen zu können, ohne vom Partner oder von Kollegen ertappt zu werden. Eine Umfrage des VPN-Dienstes NordVPN unter 1.000 erwachsenen Internetnutzern in Deutschland zeigt nun aber, dass Pornos nicht der wichtigste Grund zum Verwenden des Inkognitomodus sind.
34 Prozent der Nutzer dieser Funktion setzen sie tatsächlich auf Seiten mit nackten Tatsachen ein, die als "Not Safe for Work" (NSFW) oder auch als "Ungeeignet für den Arbeitsplatz" gelten. Noch öfter, nämlich bei 44 Prozent der Nutzer, kommt der Inkognitomodus aber beim Recherchieren gesundheitlicher Fragen zum Einsatz, beim Konsultieren von "Dr. Google". Die Funktion müsste also eigentlich "Arztmodus" heißen. Dahinter folgen das Besorgen von Geschenken (24 Prozent), Flirt-Websites (22 Prozent) und Reisebuchungen (20 Prozent). Der Standard aus Wien unkt aber, dass pikante "NSFW"-Websites in Wahrheit doch auf Platz 1 liegen könnten – dass das die Befragten aber nur ungern zugeben.