TechTäglich:
Apple: Die schönsten iPhone-Fotos der Welt
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit Fotokunst auf dem iPhone und mit der belgischen Pommes-Frites-Straßenbahn.
Apple: Die schönsten iPhone-Fotos der Welt
Ein schneller Prozessor oder ein möglichst flüssiger Bildschirm – das sind bei einem neuen Smartphone allenfalls "Nice to haves". Wichtigstes Argument für viele Käufer sind die immer besseren Kameras, mit denen die Geräte ausgestattet sind. Wie gut iPhones fotografieren, zeigt Apple bereits seit 2007, seit dem Premierenjahr seines Handys, mit den iPhone Photography Awards (IPPAWARDS). Sie haben sich im Laufe der Jahre zu einem international renommierten Bilderwettbewerb gemausert. Auch 2021 haben Hobby- und Profifotografen aus allen Ecken der Welt mitgemacht, von Australien bis China, von Deutschland bis Saudi-Arabien. Einzige Bedingung für die Teilnahme in den 17 Kategorien: Das Foto muss mit einem iPhone aufgenommen sein. Nun stehen die Sieger dieses Jahres fest.
Der Große Preis und die Auszeichnung als Fotograf des Jahres geht an den Fotojournalisten Istvan Kerekes aus Rumänien für sein Bild "Transsilvanische Hirten". Es zeigt zwei urwüchsige Hirten, die mit einem Paar Lämmer in der Hand und auf den Schultern eine schroffe Industrielandschaft durchqueren. Die Jury lobt die künstlerische Qualität des Bildes: "Die Härte der Männer und die Trostlosigkeit ihrer Umgebung sind ein bewegender Kontrast zur Hoffnung und zur Unschuld der Lämmer in ihrer Obhut." Interessanterweise hat Kerekes das Foto mit einem iPhone 7 aus dem Jahr 2016 aufgenommen. Es muss also nicht immer das neueste Smartphone sein, um brillante Fotos zu schießen. Platz zwei in der Kategorie "Fotograf des Jahres" geht an Dan Liu aus China. Sein Bild "A Walk on Mars" ist "Shot on iPhone 11 Pro Max" und zeigt einen Astronauten. Über den dritten Platz freut sich Jeff Rayner aus Los Angeles. "Side-Walking on Air" ("Shot on iPhone X") ist ein Schwarz-Weiß-Portrait eines fröhlich hüpfenden jungen Mädchens.
Olympia: Eigenes Emoji für Turn-Superstar Simone Biles
Heute mittag deutscher Zeit werden in Tokio die Olympischen Sommerspiele 2020 aka Sommerspiele 2021 eröffnet. Weil das IOC auf eine Pandemie keine Rücksicht nehmen kann, findet das umstrittene Event mit einem Jahr Verspätung nun doch statt – und geht hoffentlich nicht "viral". Auch ohne Zuschauer in Japan wünschen sich Aktive und Fans tollen Sport. Superstar der Spiele könnte US-Kunstturnerin Simone Biles werden. Wenn es optimal läuft, winken der 24-Jährigen in Tokio sechs Goldmedaillen. Twitter hat sich bereits vorab auf die Wunderturnerin als das Gesicht der Sommerspiele festgelegt.
Als erste Sportlerin überhaupt hat Simone Biles nun ein eigenes Emoji auf Twitter. Zu sehen ist eine Ziege, die einen roten Turnanzug und eine Goldmedaille um den Hals trägt. Das wirkt zunächst einmal eher uncharmant – ist aber eine Anspielung auf Simones Status als "G.O.A.T: Greatest Of All Time", als Größte aller Zeiten im Kunstturnen (Deutsch für Goat: Ziege). Wann auch immer Simone Biles in den nächsten Wochen in einem Tweet erwähnt wird, ist die Gold-Ziege zu sehen. Dafür, so die New York Times, genügt sogar schon die Erwähnung des Vornamens der bisher vierfachen Olympiasiegerin und bereits jetzt erfolgreichsten Turnerin aller Zeiten.
Windows 11: Erstmals zum Testen im Browser
Voraussichtlich am 20. Oktober erscheint Microsofts neues PC-Betriebssystem Windows 11. Das Update soll allen bisherigen Nutzern von Windows 10 als kostenlose Aktualisierung zur Verfügung stehen – auch wenn bisher unklar ist, auf welchen Rechnern das neue Windows dann tatsächlich läuft. Weil Microsoft den Sicherheitschip Trusted Platform Module (TPM) 2.0 wohl zwingend voraussetzt, dürften viele Besitzer von Rechnern vor Baujahr 2016 in die Röhre schauen. Aber zumindest einen ersten Eindruck vom Design und von der Bedienung des aufgehübschten Windows können Interessenten nun bekommen. Denn ab sofort läuft Windows 11 als Demo auf jedem Rechner im Browser.
Das neue Test-Windows ist unter der Adresse win11.blueedge.me zu finden. Wer die Seite im Browser aufruft, sieht die Oberfläche von Windows 11 und kann jede Menge Funktionen vom Edge-Browser über das neue Startmenü bis zum Windows Store ausprobieren. Das klappt nicht nur auf dem PC, sondern mit beliebiger Hardware, also zum Beispiel auch mit dem Mac oder einem iPad. Ein Entwickler, der sich "Blue Edge" nennt, hat die Demo in siebentägiger Arbeit mit der JavaScript-Bibliothek React auf die Beine gestellt. Er will sein Browser-Windows, in dem noch längst nicht alles funktioniert, und das teilweise noch zäh reagiert, in den nächsten Wochen weiter verbessern. Aber schon jetzt meint er zurecht: "Ich wette, dass Ihr im Fullscreen-Modus keinen Unterschied zum echten Windows 11 bemerkt." Den Quellcode stellt Blue Edge auf Github bereit. Die volle Test-Version von Windows 11 können Microsoft-Insider hier laden.
Weniger als gedacht: Was Influencer wirklich verdienen
Influencer leben wie die Made im Speck, dürfen kostenlos Urlaub machen, bekommen die schönsten Klamotten nachgeworfen – oder Gratis-Uhren, wie Fußball-Influencer Bastian Schweinsteiger. So zumindest das gängige Vorurteil über die Netz-Promis, die bei Instagram ihre angeblich heile Welt vorzeigen. Die Realität kann mit dieser Illusion aber längst nicht mithalten. Die Analyseplattform HypeAuditor hat jetzt in einer der bisher größten Studien zu diesem Thema weltweit 1.865 Influencer, die alle mehr als 1.000 Follower haben, zu ihrer Einkommenssituation befragt. Und die ist, wie der Standard und onlinemarketing.de berichten, zumindest bei "Otto Normalinfluencer" alles andere als glamourös.
Demnach verdient erst rund die Hälfte der Befragten mit ihren Instagram-Aktivitäten überhaupt Geld. Und nur vier Prozent können mit Einnahmen von mehr als 5.000 Euro im Monat tatsächlich vom Posten auf Insta leben. Das Geldverdienen beginnt laut der Studie im unteren Bereich bei rund 1.200 Euro monatlich. Nur bei "Mega-Influencern" mit mehr als einer Million Followern sieht die Welt deutlich rosaroter aus. Bei ihnen landen durchschnittlich 13.000 Euro im Monat auf dem Konto. Kosmetikfirmen zahlen laut HypeAuditor für Kooperationen und Sponsoring am besten. Aber auch hier kommen die befragten Influencer nach ihren eigenen Angaben durchschnittlich nur auf einen Stundenlohn von rund 50 Euro. Fazit angesichts der "schönen Scheinwelt", so onlinemarketing.de: Wenn die eigenen Kinder von einer lukrativen Karriere als Influencer träumen, kann Plan B mit einem ehrbaren Beruf nicht schaden. Wobei: Die durchschnittliche Influencer-Arbeitszeit von 24 Stunden pro Woche klingt durchaus angenehm.
Lecker! Twitter staunt über die Pommes-Frites-Tram
In diese Straßenbahn möchte man am liebsten hineinbeißen. Die Brüsseler Verkehrsgesellschaft STIB-MIVB lässt jetzt eine als Pommes Frites verkleidete Tram durch die belgische Hauptstadt fahren – zumindest sieht es in ihrem Twitter-Video so aus, das sie zum belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli veröffentlicht hat. Die Nutzer sind begeistert und wollen sofort einsteigen: "Bitte sagt mir, dass das wahr ist!" Oder: "Gibt es auch eine Straßenbahn mit belgischen Muscheln?" Doch leider ist die Pommes-Tram mit dem Nationalgericht, die schon fast 200.000 Klicks eingesammelt hat, nur eine leckere Illusion. Sie fährt nicht in echt durch Brüssel, sondern stammt vom US-französischen 3D-Künstler Ian Padgham, der auch schon eine virtuelle Baguette- und eine Rotwein-Tram durch die Straßen von Bordeaux geschickt hat. Sie kamen zum Teil auf über eine Million Klicks. Jetzt warten wir auf die Münchner Bier-Tram und die Berliner Currywurst-Straßenbahn!
Und damit erheben wir das Glas auf das Wohl des Berliner Kollegen Michael Gronau, der hier in den nächsten beiden Wochen die spannendsten Tech-News präsentiert. Wohl bekomm’s, Santé, und schönes Wochenende!