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Ab 2026: Tokio schafft Disketten ab
Heute in TechTäglich: Es mag überstürzt erscheinen. Aber spätestens in fünf Jahren verabschiedet sich nun auch die Stadtverwaltung von Tokio von den guten alten 3,5-Zoll-Disketten aus dem Jahr 1983.
Ab 2026: Tokio schafft Disketten ab
Knapp 40 Jahre nach ihrer Erfindung wird es jetzt ganz eng für die 1983 gestartete Floppy Disk im 3,5-Zoll-Format. Bis spätestens 2026 will sich nun auch die Stadtverwaltung von Tokio von dem Klassiker verabschieden, der dort nach wie vor tagtäglich und unverdrossen im Einsatz ist. Wie Nikkei Asia und Heise berichten, verwenden die Behörden die Disketten dort vor allem noch für Zahlungsanweisungen. Die Stadtverwaltung bespielt die Floppys dabei mit den erforderlichen Daten. Sie werden dann von Kurieren zu Banken gebracht, dort eingelesen und bearbeitet. Die "Datenübertragung" ist damit perfekt vor Hackerangriffen geschützt und überdies sehr zuverlässig. Die Disketten seien nie gebrochen und hätten noch Daten verloren, lobt der Mitarbeiter Yoichi Ono.
Nichts überstürzen: Floppy-Aus erst 2026
Nun soll dennoch Schluss sein mit der nicht mehr ganz topaktuellen Prozedur. Der Tokioter Bezirk Minato hat die Diskette bereits 2019 ausrangiert und auf Online-Überweisungen umgestellt. Meguro folgt noch in diesem Jahr. Nur Chiyoda will nichts überstürzen und wartet als letzter Bezirk bis 2026. Warum die zuverlässigen Floppys nun auch in Japan zum Flop werden, hat zwei handfeste Gründe: Sony als letzter Hersteller hat die Produktion bereits vor rund zehn Jahren eingestellt. Der Nachschub für die Disketten, die sich mit der Zeit abnutzen, dürfte also immer schwieriger werden. Und beispielsweise die Mizuho Bank verlangt mittlerweile rund 400 Euro monatlich für die Bearbeitung, wenn Daten in dem antiken Format vorbeigebracht werden.
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