Deloitte-Studie zu Gaming:
eSports wird Milliardengeschäft
Sportspiele auf dem Computer erfahren großen Zuspruch. Die Beteiligung von Bundesliga-Clubs pusht das Geschäft - weiß eine Deloitte-Studie.
Sport digital ist nicht etwas nur für Nerds. Laut der Deloitte-Studie "Continue to play - Update zum deutschen eSports-Markt" werden Sport-Computerspiele zunehmend Mainstream. Über die Hälfte der Befragten kennen den Begriff eSports. Nämlich das wettbewerbsmäßige Spielen von Computer- und Videospielen im Mehrspielermodus. Entsprechend steigt das Marktvolumen: In weniger als drei Jahren soll es bei 130 Millionen Euro liegen, bei einem Wachstum von über 25 Prozent.
eSports versteht sich als eigene Sportart, wird aber in Deutschland nicht offiziell so anerkannt. Auch Bundesliga-Clubs wie FC Schalke 04, VfL Wolfsburg oder der VfB Stuttgart entdecken das Geschäft und gründen eigene professionelle eSports-Teams. Zielgruppe sind vor allem junge männliche Nutzer, die den digitalen Events auf Online-Plattformen, live in Stadien oder inzwischen auch im linearen TV beiwohnen. Laut Deloitte ist die Bekanntheit von eSports bei Männern doppelt so hoch wie bei Frauen.
"Bis 2018 wird sich eSports weltweit zu einem Milliardengeschäft entwickeln. Auch in Deutschland ist diese Tendenz zu beobachten", sagt Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte.
Besonders für Sponsoren ist die Gaming-Art ein lukratives Geschäft. Das eSport-Event ESL One in Köln sei mit 15.000 Besuchern pro Tag über mehrere Tage ausverkauft gewesen, heißt es. Bisher interessiert sich besonders die Altersgruppe der 19-bis 34-Jährigen für solche Großevents.
Zunehmend zeigen auch TV-Sender eSports-Formate
Auch die Fernsehbranche interessiert sich zunehmend für die Online-Sportspiele - und zeigt entsprechende Formate. Die Nachfrage besteht: Für ein Viertel der Befragten ist die Übertragung von eSports im Fernsehen interessant. Auch hier überwiegen die 19-bis 34-Jährigen. Vor allem die Älteren ziehen hier TV den Online-Plattformen vor.
"eSports ist für die deutschen TV-Sender derzeit eine überaus attraktive Nische. Mit einem frühzeitigen Engagement können sich die Broadcaster bereits heute im eSports positionieren, neue Nutzergruppen erschließen und vom künftigen Wachstum profitieren. Alle Beteiligten sollten die Perspektiven jedoch realistisch einschätzen und auf ein nachhaltiges Wachstum setzen, um eSports mehr oder weniger gleichberechtigt neben klassischen Sportarten zu etablieren", sagt Klaus Böhm, Director und Leiter Medien Deloitte.
Dennoch sind die Online-Plattformen für die Sport-Spiele am beliebtesten. 15 Prozent der Befragten bevorzugen das Netz. 23 Prozent haben bereits eine eSports-Plattform besucht. Das zeigt sich in den Abrufzahlen: Die Anbieter der Portale kommen auf bis zu zehn Millionen Zuschauer täglich.