ProSiebenSat.1 schließt Senderverkauf in Belgien ab
Bald ist ProSiebenSat.1 um 1,23 Milliarden Euro reicher. Der Verkauf von Sendern in Belgien ist immerhin in trockenen Tüchern - der gesamte Benelux-Deal ist aber noch nicht abgeschlossen.
Unter Dach und Fach ist der Verkauf der belgischen TV-Aktivitäten von ProSiebenSat.1. Der Deal mit dem Bieterkonsortium bestehend aus der finnischen Sanoma Corporation, der Corelio N.V. und der Waterman & Waterman CVA ist laut einer Mitteilung der TV-AG am Mittwoch vollzogen worden. Unterzeichnet haben die Unternehmen die Verträge bereits am 20. April. Künftig liegen die bisherigen Geschäftsaktivitäten der ProSiebenSat.1 Group in Belgien damit in Händen eines Konsortiums führender internationaler Medienunternehmen.
Anders der Deal in den Niederlanden; hier haben die Kartellwächter noch nicht entschieden. Der Verkauf der TV- und Print-Aktivitäten dort stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und solle im Sommer erfolgen, heißt es bei ProSiebenSat.1. Die Fernsehsender in den Niederlanden sowie die auflagenstarke TV-Zeitschrift "Veronica" gingen an ein Konsortium aus Sanoma und der Firma Talpa des "Big Brother"-Erfinders und Milliardärs John de Mol.
Der Verkauf der Benelux-Töchter bringt ProSiebenSat.1 insgesamt 1,23 Milliarden Euro ein. Europas zweitgrößter Fernsehkonzern verliert damit zwar seinen nach Deutschland wichtigsten Umsatzbringer, kann mit den Verkaufserlösen aber den horrenden Schuldenberg verkleinern - obwohl sich die Investoren KKR und Permira jüngst dazu durchgerungen haben, die Beteiligung über das Jahr 2011 hinaus zu halten. ProSiebenSat.1 hat gut Kasse gemacht: Als das Unternehmen die Sparten zum Verkauf gestellt hat, rechneten Analysten höchstens mit 900 Millionen Euro.