
ProSiebenSat.1 blickt wieder nach vorne
CEO Thomas Ebeling sagt: "Der derzeitige positive Trend am Werbemarkt lässt uns etwas optimistischer in das Jahr blicken als zum Jahresanfang." Trotz Auftaktplus beim bereinigten Ebitda von 37,1 Prozent will Ebeling weiter sparsam handeln.
ProSiebenSat.1 gibt sich nach zwei guten Quartalen wieder optimistisch. "Der derzeitige positive Trend am Werbemarkt lässt uns etwas optimistischer in das Jahr blicken als zum Jahresanfang. Inwieweit dieser Trend nachhaltig ist, lässt sich allerdings noch nicht absehen", so ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen am Donnerstag. Da die konjunkturelle Entwicklung nach wie vor schwer einzuschätzen sei, setzt er weiter auf strikte Kostenkontrolle. "Es ist unser Ziel für das laufende Jahr, bei konstanten bis leicht reduzierten Kosten das Ergebnis weiter zu steigern." Damit gibt das Unternehmen nun doch noch eine Prognose für das laufende Jahr ab. Ebeling schätzt, dass der Werbemarkt in Deutschland bei "wahrscheinlich bei null bis plus zwei Prozent" liegen könnte.
Die Frage, ob die Werbekrise mit den heutigen Zahlen von ProSiebenSat.1 und der RTL Group zu Ende gehe, wollte Ebeling nicht mit "ja" oder "nein" beantworten. Er sagte: "Wir sehen, dass wieder mehr Optimismus im Markt ist." Aber unklar sei, wie sich die wirtschaftliche Lage mit Griechenland und Portugal entwickle, also ob sich die Ängste hier auf die Marketingstrategien niederschlagen und niemand wisse, ob es im vierten Quartal wieder einen solche Schub gebe, wie Ende 2009.
Im vergangenen Jahr ist der europäische TV-Konzern trotz sinkender Erlöse dank eines strikten Sparprogramms zurück in die schwarzen Zahlen. Dabei ist vor allem das Ergebnis im vierten Quartal stark ausgefallen. Wie die AG bereits Ende April bei Vorlage der wichtigsten Eckdaten mitgeteilt hat, setzt sich dieser Trend im ersten Quartal fort. Die Zahlen im Detail: In einem - vor allem in Deutschland - verbesserten Werbeumfeld steigert ProSiebenSat.1 den Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2009 um 5,0 Prozent auf 658,4 Millionen Euro. Das um Einmaleffekte bereinigte Ebitda liegt mit 128,6 Millionen Euro um 37,1 Prozent über dem Vorjahresquartal.
Zuversicht verströmt die TV-AG auch bei den Zuschauerzahlen: Der Marktanteil wächst gegenüber dem Vorjahresquartal von 29,1 Prozent auf 29,7 Prozent im Kernmarkt Deutschland - trotz des starken öffentlich-rechtlichen Wettbewerbs mit Olympia im Februar.Für dieses Jahr sieht der Vorstandsvorsitzende sich gut aufgestellt: Unter anderem habe man für die deutsche Sendergruppe 15 neue Formate, darunter neue Genres wie "Medicaltainment" und "Countrytainment". An diesem Freitag launcht der deutsche Frauensender Sixx, in Ungarn geht Fem an den Start.
Wie es mit N24 weitergeht, soll laut Ebeling Ende Juni entschieden werden. Nach wie vor gebe es die drei Optionen "behalten und optimieren", ein Management-Buy-Out oder einen Verkauf an Dritte. "Wir haben derzeit ausgewählte Interessenten zu vertiefenden Gesprächen gebeten", sagte der TV-Manager. In jedem Fall aber wolle ProSiebenSat.1 seiner "publizistischen Verantwortung nachkommen".
ps/se