Mediensplitter: Was sonst noch in der Branche passiert
ARD kickt weiter, tätowierte Penisse erregen die MSA und E! Entertainment lüftet das Geheimnis ums Sendergesicht: Was sonst noch in der Medienbranche passiert ist.
ARD. Zeigt den DFB-Pokal bis 2016 im Free-TV. Die Einigung mit dem Deutschen Fußball-Bund umfasst neben der Übertragung von insgesamt acht Live-Spielen auch umfangreiche Zusammenfassungen von den Spielen in den jeweiligen Runden. ARD-Sport-Intendant Ulrich Wilhelm ist es auch wieder gelungen, die Live-Übertragung des Pokal-Finales der Frauen für das Erste zu angeln. Über finanzielle Details schweigt sich die ARD aus. Ohnehin müssen noch die ARD-Gremien dem Sport-Deal zustimmen. Zudem kauft der Pay-TV-Sender Sky die Pay-Rechte für die Übertragung aller 63 Partien des Cupwettbewerbs. Das ZDF, bisher Partner der ARD bei der Pokal-Berichterstattung, hat bei der Ausschreibung kein Angebot abgegeben. Kein Wunder: Das Zweite wird auch Champions-League-Sender.
Sat.1. Gibt jetzt weitere Details für Linda de Mols Rückkehr mit ihrer Show "The Winner is..." bekannt. Die 47-Jährige moderiert ab Frühjahr eine Castingshow, in der in acht Kategorien und Altersklassen insgesamt 64 "Music-Acts" die Chance bekommen sollen, die Qualität ihrer Stimme unter Beweis zu stellen. Die Suche nach den Talenten soll in sechs Städten vorgenommen werden und am 6. Dezember beginnen. Die Sieger der acht Kategorien treten bei Sat.1 gegeneinander an und kämpfen um eine Million Euro. Die Holländerin de Mol wurde in den 90er Jahren mit der "Traumhochzeit" bei RTL bekannt. Nach der Trennung von RTL tauchte sie bei Sat.1 mit den Shows "Einer gegen 100" (2002) und "Der Millionendeal" (2004) auf, bevor sie die "Traumhochzeit" beim ZDF (2008) wieder auflegte. Es blieb bei der einen Ausstrahlung.
"Leipziger Volkszeitung". Lässt Chefredakteur Bernd Hilder Ende November ziehen. Der 52-Jährige, zuletzt bei der Wahl zum neuen MDR-Intendanten durchgefallen, wechselt nach knapp acht Jahren in Leipzig in das Brüsseler Korrespondentenbüro der Mediengruppe Madsack, der auch die LVZ gehört. Die Verlagsgesellschaft bestätigt einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Wer Hilders Nachfolger in Leipzig wird, ist noch nicht entschieden. Laut "Bild" soll der bisherige Chefredakteur des LVZ-Schwesterblatts "Dresdner Neueste Nachrichten", Dirk Birgel, das Steuer bei der LVZ übernehmen.
MSA. Die Haller Medienanstalt rügt die Sendung "Die spektakulärste Morningshow aller Zeiten: Die erste Penis-Tätowierung im Radio!" vom 24. Januar beim Radiosender 89.0 RTL und die Darstellung dieser Aktion auf der Internetseite des Senders als klaren "Verstoß gegen den Jugendmedienschutz". Die Aktion sei geeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren zu beeinträchtigen. "Hierbei war ein tragender Grund, dass die mediale Inszenierung einer 'Penis'- Tätowierung als Gegenleistung für eine einjährige unentgeltliche Autonutzung auf Kinder und Jugendliche - deren Persönlichkeitsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist - den Eindruck vermitteln könnte, als sei der Tausch der körperlichen Unversehrtheit gegen materielle Gegenwerte, also das wörtliche 'die Haut zu Markte' tragen, gesellschaftlich akzeptiert und völlig normal", erklärt Martin Heine, Direktor der MSA. Mit dieser Altersbegrenzung hätten Radio- und Internetbeitrag nur nachts von 22.00 bis 06.00 Uhr verbreitet werden dürfen.
E! Entertainment. Lüftet nach seinem Relaunch das Geheimnis um sein Sendergesicht und verkündet Alexandra Polzin als Moderatorin und Aushängeschild des Hollywood-Abosenders. Auftakt für Polzin, bekannt aus diversen Premiere- und RTL Group-Formaten, mit dem E!-Eigenformat "Fulminant" ist bei der Verleihung des Bambi. Dass sie dabei eine "Poleposition" direkt auf dem roten Teppich inne hat, sei einer Kooperation zwischen E! Entertainment und Bambi-Organisator Hubert Burda Media zu verdanken, heißt es. Der Universal-Networks-Promikanal ist ab sofort mit neuen Gesichtern und Eigenproduktionen in Deutschland zu sehen.