Kartellamt gibt grünes Licht für Vergabe der Bundesliga-Rechte
Ende Dezember hatte es die DFL bereits angekündigt, jetzt segnete auch das Bundeskartellamt die Ausschreibung der Medienrechte für die Spielzeiten ab 2013/2014 ab. Schon in der kommenden Woche sollen die bereits registrierten Unternehmen den Zeitplan sowie die Regeln für das Ausschreibungsverfahren von der DFL erhalten.
Ende Dezember hatte es die DFL bereits angekündigt, jetzt segnete auch das Bundeskartellamt und die EU-Kommission endgültig die geplante Ausschreibung der audiovisuellen Medienrechte für die Spielzeiten ab 2013/2014 ab. Konkret geht es um vier Spielzeiten und alle Spiele der Bundesliga und der 2. Bundesliga bis einschließlich 2016/2017. Schon in der kommenden Woche sollen die bereits registrierten Unternehmen den Zeitplan sowie die Regeln für das Ausschreibungsverfahren von der DFL erhalten.
Der Dachverband hatte mit mehreren Selbstverpflichtungen die kartellrechtlichen Bedenken gegen die Zentralvermarktung der
audiovisuellen Verwertungsrechte ausgeräumt. Die Behörde will aber die Rechtevergabe genau beobachten. "Auch wenn wir nicht davon
ausgehen, dass es hier zu Problemen kommt, werden wir darauf achten, dass diese Verpflichtungen auch eingehalten werden. Deshalb musste sich die DFL uns gegenüber zu einer umfassenden Dokumentierung des Vergabeprozesses verpflichten", teilte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, in einer Erklärung mit.
Ligaverband und DFL haben sich dem Bundeskartellamt gegenüber verpflichtet, mehrere Pakete für die Live-Übertragung der Spiele
sowie für die frei empfangbare Highlight-Berichterstattung anzubieten. Dort sind zwei Modelle vorgesehen, bei denen es um die
Zukunft der ARD-"Sportschau" geht. Im ersten Szenario bleibt es bei der Zusammenfassung der Samstag-Spiele um 18.30 Uhr im Free TV. In Szenario II würden die Höhepunkte zuerst über Web-TV im Internet oder über mobile Endgeräte gezeigt. Die früheste TV-Berichterstattung ist hier für 21.45 Uhr vorgesehen. Das würde das Aus für die Sportschau bedeuten.
Das Bundeskartellamt hatte vor der Genehmigung dieses Verfahrens potenzielle Käufer und andere Marktteilnehmer befragt. Nach Ansicht der Behörde besitzt die DFL eine erhebliche Macht. Deshalb darf sie nicht willkürlich darüber entscheiden, welche Käufer den Zuschlag erhalten und welche nicht. "Dementsprechend hat sich die DFL zur Durchführung eines fairen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens verpflichtet. Sie wird über den Zuschlag der einzelnen Pakete und des erfolgreichen Szenarios anhand vorab festgelegter Kriterien entscheiden", teilte das Kartellamt mit.
Um die Vergabe der Bundesliga-Rechte, die der DFL derzeit rund 420 Millionen Euro in der Saison einbringen, zeichnet sich ein hartes
Bieterringen ab. Die ARD und der Bezahlsender Sky möchten ihre bisherigen Rechte behalten, als neue Konkurrenten sind unter anderem Yahoo und der Mobilfunkkonzern Vodafone im Gespräch.
(dpa/lr)