Bereits 2008 hat Hahn 500 Millionen Euro im Schnitt pro Saison für die kompletten Vermarktungsrechte geboten und die Rechte in Gänze übernommen. Das Kartellamt verhinderte jedoch die Pläne. Es folgte eine Ausschreibung der DFL. Seither kommen nur mehr durchschnittlich 412 Millionen Euro aus den nationalen Medienrechten in die Kassen der Profi-Vereine. Dieter Hahn scheiterte letztlich mit einem Szenario, das die Free- TV-Berichterstattung zugunsten von Pay-TV am Samstag erst auf nach 22 Uhr geschoben hätte. Die kartellrechtliche Befürchtung: Premiere - heute Sky - hätte eine marktbeherrschende Stellung erlangt und Abo-Preise in die Höhe treiben können. Hahn hatte diese Argumentation damals im "Spiegel" als "Lex Sportschau" gegeißelt, mit der es keinen Wettbewerb mehr gebe.

Inzwischen dürfte das Kartellamt keine schützende Hand mehr über der "Sportschau" haben. Die aktuelle Prüfung der Wettbewerbshüter läuft allerdings noch. Fehlschuss 2008 scheiterte Dieter Hahn, der das geschäftliche Erbe von Leo Kirch weiterführt, mit dem Kauf der DFL-Medienrechte. Ein erneuter Anlauf hätte Chancen.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.