Bundesliga: Lieber Online statt ARD-"Sportschau"?
Die DFL plant mal wieder ohne ARD-"Sportschau" und will noch 2011 die Ausschreibung für die Spielzeit ab 2013 starten - mit einer Variante, die das Samstagsspiel aus dem Free-TV holt.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) kommt ihrem Vorhaben näher, die Erstausstrahlung der Bundesliga am Samstagabend aus dem Free-TV bei der ARD-"Sportschau" ins Internet und hin zum mobilen Fernsehen zu verlagern. So sieht es ein Szenario vor, das DFL-Geschäftsführer Christian Seifert "Neue Medien" nennt. Um 23 Pakete soll es gehen, das Bieterverfahren für die Rechte ab der Spielsaison 2013/14 soll noch in diesem Jahr starten und im April 2012 enden, berichtet unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag.
Kommt es nicht zum "Klassik Szenario" der vergangenen Jahre, sondern zur Version "Neue Medien", kündigt Seifert in der "SZ" an: "Zentraler Unterschied ist, dass die erste frei empfangbare Zusammenfassung der Highlights der Samstagsspiele über Internet und mobile Endgeräte angeboten wird." Die ARD-"Sportschau" würde dabei in die Röhre gucken. Zuschauer des Free-TV würden die Spiele dann erst am späten Samstagabend nach 21.45 Uhr im Free-TV sehen können. DFL-Chef Seifert meint es ernst. "Wir bluffen nicht. Jedes Szenario ist realistisch", betont er gegenüber der "SZ". Die Mediennutzung verändere sich, das könnten auch Rechteanbieter nicht ignorieren, sagt Seifert zur Begründung. Über mögliche andere Gründe haben wir uns im Blog Gedanken gemacht.
Bis Sommer 2013 liegen die Bundesliga-Fernsehrechte noch bei Sky (Pay-TV), ARD, ZDF (Free-TV), bei der Telekom (IPTV mit Liga Total) und Sport 1 (Free-TV) vergeben. Derzeit nimmt der Bundesliga-Dachverband 412 Millionen Euro mit TV-Geldern ein. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat bereits im Frühjahr abklingen lassen, dass dieses Mal sehr früh die Vorbereitungen für die neue Ausschreibung beginnen. In der letzten Runde, die ähnliche Pläne ohne "Sportschau" und mit dem inzwischen verstorbenen Rechte-Unterhändler Leo Kirch vorgesehen haben, sind die Kicker am Kartellamt gescheitert. Dem will die DFL dieses Mal vorbeugen; seit eineinhlab Jahren ist der Verband in Gespräche mit den Kartellwächtern über mögliche Szenarien, im Frühjahr sind Sender und Profiklubs befragt worden.