Guttenberg-Kritiker: Doktor-Panne bei Carta
Filmproduzent Lutz Hachmeister will seinen Doktortitel erst wieder führen, wenn Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zurücktritt. Das Problem: Nicht alle, die den öffentlichen Aufruf unterschrieben haben sollen, ziehen mit.
Filmproduzent Lutz Hachmeister will seinen Doktortitel erst wieder führen, wenn Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg zurücktritt. Das Problem: Nicht alle, die den öffentlichen Aufruf unterschrieben haben sollen, ziehen mit.
Unter dem Titel "Ein akademischer Fälscher kann kein Minister bleiben" veröffentlichte Hachmeister am Dienstagabend einen flammenden Appell im Ökonomie- und Medienblog Carta. Mit einem unmissverständlichem Finale: "Um für die Wissenschaft und die intellektuelle Würde zu retten, was zu retten ist, werden wir unseren Doktortitel solange nicht führen, solange Freiherr zu Guttenberg noch als Minister dieses Land vertritt". Unterschrieben wurde der Aufruf außer von Hachmeister selbst auch von Literaturagentin Hanna Leitgeb, Kommunikationsberater Leonard Novy, Carta-Herausgeber Robin Meyer-Lucht sowie von Martin Oetting, Word-of-Mouth-Guru und Forschungschef der trnd AG. Aber nur scheinbar.
Eine Nachfrage von W&V Online bei Oetting ergab, dass die zuerst veröffentlichte Fassung noch nicht autorisiert war. Oetting selbst sieht in einem ausdrücklich als Privatmeinung gekennzeichneten Blog-Beitrag "keinen Zusammenhang zwischen meinem Titel und dem Umstand, dass wir heute wissen, dass wir mit einem inkompententen Minister leben müssen".
Auch Robin Meyer-Lucht will seinen Titel weiter führen. Bei Carta ist die Doktorfrage mittlerweile klargestellt: "In der zuerst veröffentlichten Version standen auch Martin Oetting und Robin Meyer-Lucht als Mitunterzeichner unter diesem Dokument. Beide legen jedoch Wert auf die Feststellung, dass sich ihre Zustimmung auf eine andere Textversion bezog."