
Gehrlicher und Götterfunke: Zwei Logos, ein Gedanke
"Ähnliche Grundgedanken": Die Münchner Agentur KMS Team äußert sich in einem Statement zu einer Logo-Entwicklung für Gehrlicher Solar, die starke Parallelen zum Markenzeichen der Agentur Götterfunke zeigt.
Am Messestand auf der Intersolar prangt es derzeit, das neue Logo des Photovoltaik-Unternehmens Gehrlicher Solar. Die Münchner Agentur KMS Team hatte den Markenauftritt des Unternehmens neu gestaltet. Zum Auftrag gehörte auch die Entwicklung eines verbesserten Logos.
Keine leichte Aufgabe, denn das neue Markenzeichen soll neben dem Thema Energie eine Menge Informationen transportieren: Gehrlicher Solar will sich bei Investoren als Partner für den gesamten Prozess - von der Entwicklung und Finanzierung der Photovoltaik-Projekte bis hin zur Anlagenwartung - empfehlen. Die Idee von KMS: Der Buchstabe "G" steht im Zentrum und "liefert" die Energie, von diesem Zentrum aus formen Strahlen aus Punkten eine Sonne. Die Punkte stehen für die verschiedenen Photovoltaik-Komponenten und die Partner, mit denen Gehrlicher zusammenarbeitet.
So weit, so logisch. Einem W&V-Leser kam die Gehrlicher-Sonne jedoch sehr bekannt vor, es erinnerte ihn an das Markenzeichen der Münchner Werbeagentur Götterfunke. Auch dort: Ein "G" im Zentrum und Strahlen aus Punkten.
Dem KMS Team war dieses Logo nicht bekannt, wie Knut Maierhofer, Managing Partner von KMS Team, in einem Statement mitteilt: "Bei der Entwicklung von Bildzeichen benutzen wir alle professionellen Recherchetools, das Logo der Agentur Götterfunke ist nirgendwo aufgetaucht. Es ist auch nicht als Markenzeichen eingetragen, so dass wir gar keine Möglichkeit hatten, darauf zu stoßen. Die Werbe- und PR-Agentur Götterfunke war uns vorher auch nicht bekannt. Wir recherchieren im Vorfeld immer sehr sorgfältig, insbesondere in der Branche des Auftraggebers und verwandten Branchen."
Das Logo für Gehrlicher Solar sei aus der Tätigkeit des Photovoltaik-Unternehmens heraus entwickelt worden. "Im Vordergrund steht die Verbindung der einzelnen Komponenten und Systemkomponenten miteinander sowie das Symbol der Sonne." Der Grundgedanke, das "G", sei gleich, räumt Maierhofer ein. "Viele Unternehmen auf der Welt, deren Namen ebenfalls mit 'G' beginnen, haben den Buchstaben im Logo." Doch da hören für ihn auch schon die Ähnlichkeiten auf: "Die Gesamtanmutung beider Zeichen unterscheidet sich." Bei der Ideenfindung kann es eben passieren: "Angesichts der Existenz und Neuschöpfung etlicher Millionen Logos weltweit ist es leider nicht möglich, eventuelle hier und da auftauchende ähnliche Grundgedanken zu vermeiden. Lehrbücher und Publikationen über Logos ordnen sogar nach gleichen Grundideen, Analogien und formalen Prinzipien."
Maierhofer hält den "parallelen Einsatz der beiden Bildzeichen für völlig unbedenklich". "Ein weltweit tätiges Photovoltaik-Unternehmen und eine auf Mode und Lifestyle spezialisierte Werbe- und PR-Agentur haben nicht nur hinsichtlich Waren- und Dienstleistungsangebot, sondern auch mit Blick auf die Zielgruppen keinerlei Berührungspunkte."
Die Agentur Götterfunke äußerte sich auf Anfrage von W&V Online bislang nicht zu dem Thema. Kleiner Trost für beide: Das W&V-Voting zeigt, dass die meisten Leser das neue Gehrlicher-Logo für gelungen halten.