
Die Märchen des Michael Riese
Im Jahr 2009 meldete sich Ex-Pixelpark-Chef Michael Riese mit Riese Media zurück. Erfolge kann er bis heute nicht feiern, stattdessen will er seine Agentur-Holding nun verkaufen. Eine Zwischenbilanz.
Michael Riese denkt gerne groß. Er prahlt, er protzt und lässt keinen Superlativ aus, wenn es um seine 2009 gegründete Agentur-Holding Riese Media geht. Das Business-Modell: Die Holding zieht Kunden an Land, übernimmt Managementleistungen und Backoffice und kassiert dafür Gebühren. Für das vergangene Jahr wollte Riese gemeinsam mit seinen Agenturpartnern, zu denen unter anderem KMF, BB&K und new i-d media gehören, ein konsolidiertes Umsatzvolumen in Höhe von 100 Millionen Euro ausweisen.
Damit hätte er im Ranking der größten Digital-Agenturen (W&V 17/11) Top-Player wie T-Systems Multimedia Solutions, Plan.Net oder Sapient weit hinter sich gelassen und für massiven Wirbel in der Branche gesorgt. In der vergangenen Woche ist das Ranking veröffentlicht worden. Rieses Holding sucht man darin vergeblich. Sein Ziel ist im Konjunktiv versickert. Mal wieder. In der Branche wachsen mittlerweile die Zweifel an Riese Media, auch am Riese’schen Superlativ.
Riese laviert sich durch die Medien und vertröstet seit Monaten Nachfragen nach konkreten Erfolgen, nach Kunden und warum Top-Manager wie Norbert Lindhof oder Rupert Tonn das Unternehmen schon wieder verlassen haben – obwohl doch alles so prächtig läuft.
Rückfragen bei Riese-Partnern, welche Kunden die Holding nun unter Vertrag habe, führen ebenfalls ins Nichts. Denn Michael Riese hat seinen Partneragenturen vertraglich einen Maulkorb verpasst. Dabei war es gerade die eigene Akquise-Expertise, die er anfangs als großen Gewinn für die Partneragenturen verkauft hat. Auch zum neuesten Coup des einstigen Dotcom-Stars will sich niemand der Befragten äußern.
W&V-Informationen zufolge steht Michael Riese in weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem schwedischen Investor. Doch auch hierzu schweigt der Manager Riese offiziell und verweist stattdessen auf einen späteren Zeitpunkt. Wie schon so oft.
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