Ipsos-Umfrage:
Wetten, dass..?": So denkt das Publikum über Markus Lanz
"Die Bevölkerung wartet ab", titelt Ipsos nach einer Umfrage zur Premiere von Markus Lanz als Moderator der ZDF-Show "Wetten, dass...?".
Dass Markus Lanz als Nachfolger von Thomas Gottschalk als Steuermann des ZDF-Unterhaltungsdampfers "Wetten, dass..?" passt, glaubt nicht einmal jeder Dritte. Fast die Hälfte der deutschsprachigen Bevölkerung äußert sich im September neutral zu Lanz als neuer "Thommy". Nur 27 Prozent sind der Meinung, dass der (absolut) passende Nachfolger gefunden sei. Auffällig dabei: Drei von zehn Deutschen über 55 Jahren empfinden so im Gegensatz zu nur 23 Prozent der unter 35- Jährigen. Im Vergleich zum Februar ist der Wert sogar gestiegen.
Die Aussagen stammen aus einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Marktforschungsinstituts Ipsos. Befragt wurde im Februar, kurz nach Bekanntwerden des neuen Moderators, und noch einmal Ende September – kurz vor der ersten Sendung, die am 6. Oktober um 20.15 Uhr im Zweiten steigt und gegen Thomas Gottschalk als Neujuror in der RTL-Show "Das Supertalent" ansendet.
"Der Erfolg bleibt abzuwarten" meint Ipsos. Frage man nach dem zu erwartenden Erfolg, scheint es, als ob die Bevölkerung so kurz vor der ersten Sendung mit dem neuen Moderator erst einmal abwarten möchte. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) glaubt demnach, dass Lanz mit "Wetten, dass..?" genauso erfolgreich sein wird wie Gottschalk, 45 Prozent erwarten einen Rückgang des Erfolgs. Jedoch gibt es auch hier deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Die unter 35-Jährigen erweisen sich als besonders skeptisch. Bei den über 55-Jährigen stimmen vergleichsweise niedrige 39 Prozent dieser These zu. Regional finden sich die größeren Skeptiker eher in den südlichen Bundesländern; rund die Hälfte der dortigen Bevölkerung erwartet hier einen Rückgang des Erfolgs der ZDF-Show, während die Mitte und der Norden der Republik keine klare Tendenz erkennen lässt.
An einen Erfolg des neuen Moderators von "Wetten, dass...?" glaubt indes der Erfinder des Formats, Frank Elstner. Der 70-Jährige, der am Dienstagabend den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk entgegennehmen wird, wird beim Neustart der Sendung vor Ort die Daumen drücken. "Ich werde in der ersten Reihe sitzen und mich als Talisman anbieten", sagt Elstner der Nachrichtenagentur "dpa". Markus Lanz, 43, passe als neuer Moderator gut zu der ZDF-Unterhaltungsshow. Er sei genau der richtige Mann für die Sendung, verkörpere die neue Generation. "Er wird auch der Versuchung widerstehen, sich zum alleinigen Ereignis zu machen", so Elstner mit einem Seitenhieb auf Gottschalk. Elstner hat die Show 39 Folgen lang von Februar 1981 bis April 1987 moderiert.
Ein "Markus Lanz" hat seine Premiere beim jungen Publikum bereits bestanden: ProSieben hat mit "Switch reloaded - Das große ,Wetten, dass ..?' Spezial" am Montag gute 11,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreicht. Das ZDF-Team gibt sich indes große Mühe, das junge und gut vernetzte Publikum zu erreichen. Der Sender wird das Social Web eifrig einbinden.
Zudem versucht es der Sender mit Marketing à la "Bild": Spekulationen um nackte Tatsachen bei der "Wetten, dass..?"-Stadtwette haben sogar die Spitze des nordrhein-westfälischen Parlaments beschäftigt. Laut ZDF sollen am kommenden Samstag hunderte Düsseldorfer in unmittelbarer Nähe des Parlaments "die Hüllen fallen lassen". Es geht das Gerücht um, die Wette solle das Album-Cover "Reich & Sexy" der Toten Hosen mit 99 nackten Frauen nachstellen. "Das wird keine stil- oder geschmacklose Aktion", so eine ZDF-Sprecherin gegenüber "dpa".