Splitter:
Was sonst noch in der Medienbranche passiert
Kartellamt bleibt bei Sendern und Verlagen hart, LfM schreibt elf UKW-Frequenzen aus, ARD und ZDF reisen prominent nach Sotschi.
Bundeskartellamt. Hat sich gegen eine Lockerung des Wettbewerbsrechts für Verlage und Fernsehsender ausgesprochen. "Das Kartellrecht ist flexibel genug", sagt Behördenpräsident Andreas Mundt der "FAZ". Zugleich macht er deutlich, dass die von Springer und der Funke Mediengruppe geplanten Gemeinschaftsunternehmen für Vertrieb und Vermarktung weiter kritisch geprüft würden. "Was Springer und Funke vorhaben, hat natürlich eine andere Dimension, als wenn zwei Regionalzeitungen gemeinsam drucken oder ihre Blätter zusammen vertreiben", sagt Mundt dem Blatt. Der Kartellamtspräsident weist Vorwürfe zurück, wonach das Kartellamt deutsche Medienunternehmen im internationalen Vergleich benachteilige. Für viel Kritik, auch in der Politik, sorge immer noch die Untersagung der gemeinsamen Videoplattform von ARD und ZDF (Germany's Gold) sowie des Gemeinschaftsportals von RTL und ProSiebenSat.1. "Dass die alte Idee der National Champions nun gerade in der Medienwirtschaft eine Wiedergeburt erfährt, bleibt hoffentlich ohne praktische Auswirkung", so Mundt.
LfM. Die NRW-Medienanstalt schreibt elf UKW-Frequenzen für landesweiten Hörfunk zwischen Rhein und Ruhr aus. Die Ausschreibung beginnt ab sofort und dauert bis zum 28. April. Die Frequenzen ermöglichen allerdings keine landesweite, flächendeckende Versorgung. Die LfM stellt aber in Aussicht: "Die ausgeschriebenen Kapazitäten in Dorsten, Essen, Bochum, Hagen, Köln, Krefeld, Mülheim, Attendorn, Lennestadt, Olpe und Herdecke können aber als erster Schritt zur Realisierung eines landesweit verbreiteten Radioprogramms betrachtet werden." Der Privatfunk bittet seit Jahren um eine solche Frequenzkette, die den Lokalfunk samt Mantelprogramm Radio NRW ergänzen und den WDR-Wellen Konkurrenz machen soll. Hier geht es zu den Unterlagen. Per Mail.
ZDF. Punktet am Mittwochabend mit dem Klassiker "Aktenzeichen XY... ungelöst" mit Rudi Cerne, den 5,85 Millionen Gesamtzuschauer bei 18,2 Prozent Marktanteil verfolgten. Auch gut im Rennen: Die RTL-Reihe "Der Bachelor" mit 4,02 Millionen Gesamtzuschauern (12,8 Prozent) für die dritte Ausgabe der aktuellen Staffel. Mails.
ARD/ZDF. Setzen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi auf die Fachkompetenz ehemaliger Top-Sportler. Sie unterstützen als Experten die TV-Reporter. Die ARD hat Katarina Witt (Eiskunstlauf), Kati Wilhelm (Biathlon), Dieter Thoma (Skispringen), Markus Wasmeier (Ski alpin) und Peter Schlickenrieder (Skilanglauf) nominiert. Das Quintett bringt es auf insgesamt acht Olympiasiege. Das ZDF schickt Sven Fischer, Herbert Fritzenwenger (beide Biathlon), Marco Büchel (Ski alpin) und den Sportpsychologen Hans-Dieter Hermann ins Rennen. Von ihnen hat Fischer vier olympische Goldmedaillen gewonnen. Via dpa.
Die Maus. Wird internationaler. Ihre "Sendung mit der Maus" mit Lach- und Sachgeschichten werde in der kommenden Woche einen Auftritt in den USA vor internationalem Publikum haben, bestätigt Claudia Scheibel von der WDR Mediagroup der "dpa". Bei den "Emmy Kids Awards"in New York wollen Maus, Ente und Elefant ihr Bestes geben. "Wir haben Gespräche mit potenziellen Partnern - Sender und Merchandising-Agenturen - aus den USA, aber auch aus Großbritannien, Skandinavien und Osteuropa." Das Format eigne sich gut für den internationalen Vertrieb, weil die Lach- und Sachgeschichten individuell mit den Maus-Spots zusammengestellt werden könnten. So sei es bei Länge und Inhalten flexibel möglich, auf unterschiedliche Zuschauer- und Marktbedürfnisse einzugehen. Es gebe auch Anfragen aus Korea und der Schweiz. In Japan läuft die "Maus" schon seit zehn Jahren. In Deutschland erklärt die Maus bereits seit mehr als 40 Jahren die Welt und hat dafür viele Auszeichnungen wie den Grimme-Preis oder die Goldene Kamera erhalten. Jeden Sonntag schalten laut WDR im Ersten und bei KiKA durchschnittlich rund 1,8 Millionen Zuschauer ein. Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern und Großeltern - das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Via dpa.
Bauer. Erhöht die Erscheinungsfrequenz für den Titel "Auto Zeitung Allrad". Ab sofort erscheint das Magazin zum Copy-Preis von 3,50 Euro alle zwei Monate. "Unser Markttest im letzten Jahr über drei Ausgaben hinweg war ein voller Erfolg", so Roman Trunz, Objektleiter der "Auto Zeitung". Das Angebot allradgetriebener Fahrzeuge, SUV sowie Crossover-Modelle boome und das Interesse unserer Leser an diesen Themen sei riesig, so der Manager. Per Mail.
Arte. Präsentiert ab kommenden Sonntag, 9. Februar, mit "Arte Journal Junior" eine wöchentliche 13-minütige Nachrichtensendung speziell für Acht- bis Zwölfjährige. Wie in den täglichen Nachrichten des "Arte Journals" soll die Jugendausgabe immer sonntags um 9.40 Uhr Themen aus Europa und der ganzen Welt "mit dem speziellen Blick" behandeln: "aktuell, weltoffen und europäisch", wie es heißt. Drei junge Journalistinnen der Nachrichtenredaktion präsentieren im Wechsel das "Arte Journal Junior" - sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch: Dorothée Haffner, Carolyn Höfchen und Magali Kreuzer. Per Mail.
Time Warner. Verdient kräftig an Kinohits wie dem jüngsten "Hobbit"-Film, an sprudelnden Einnahmen aus Fernsehwerbung und an TV-Abos. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbesserte sich der Gewinn des US-Medienkonzerns um mehr als ein Viertel auf umgerechnet 2,7 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 29,8 Milliarden Dollar. Die einzige Sparte, die weniger abwarf, waren die Zeitschriften. Firmenchef Jeff Bewkes hatte bereits vor knapp einem Jahr angekündigt, diesen Zweig abzuspalten. Via dpa.