Medien-Innovationsfonds:
Von Correctiv bis RTL: Google steckt Millionen in weitere Medien
Im Rahmen der "Digital News Initiative" (DNI) werden jetzt 22 digitale Projekte deutscher Medien von Google gefördert.
Google wird aus seinem Innovationsfonds für Medien in der zweiten Runde 24 Millionen Euro an 124 Projekte aus ganz Europa ausschütten. 22 der geförderten Projekte stammen aus Deutschland, vier aus Österreich und zwei aus der Schweiz.
Zu den Gewinnern gehören das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv, die neue Audio-Nachrichten-App News Buzzer von RTL Radio Deutschland, RP Digital von der "Rheinischen Post", Spiegel Online, der Schwäbische Verlag sowie "Der Tagesspiegel" aus Berlin. Weitere Förderungen entfallen auf die "Wirtschaftswoche", die "Berliner Morgenpost", die "taz", die "Heilbronner Stimme" und die "Deutsche Welle".
Die Aktion von Google ist Teil der "Digital News Initiative" (DNI), für die der Internetkonzern insgesamt einen Fördertopf von 150 Millionen Euro eingerichtet hatte. Aus Deutschland beteiligen sich derzeit rund 38 Verlage, Sender und Medienprojekte an der DNI. Insgesamt wurden laut Google bisher 51 Millionen Euro ausgeschüttet.
Änderungen auch bei Google News und bei Werbung
Google wird von Teilen der Medienbranche vorgeworfen, mit seiner Suchmaschine und dem Angebot Google News das Geschäft der Verlage auszuhöhlen. Auch mit der DNI will der Internet-Konzern eine Zusammenarbeit mit den Unternehmen etablieren.
Google kündigte nun außerdem an, auf den Seiten von Google News in Deutschland noch in dieser Woche ein zusätzliches Label für "Faktenchecks" freizuschalten. Dabei werden Anwender bei bestimmten Nachrichtenthemen auf Hintergrundartikel hingewiesen, die die Faktenlage zu aktuellen Themen überprüfen. Von den Medien in Deutschland beginnen zunächst die Redaktionen der "FAZ" und von Correctiv ihre Berichte mit Metadaten so zu kennzeichnen, dass die Algorithmen von Google diese als "Faktenchecks" erkennen können. Google überprüft dabei nicht selbst die Fakten.
Und: Die Technik "Accelerated Mobile Pages" (AMP), mit der Webseiten vor allem deutlich schneller geladen werden, wird auch auf Werbung im Umfeld der Inhalte ausgeweitet. Laut Google liegt die durchschnittliche Ladezeit bei 0,7 Sekunden, und es müssen zehn Mal weniger Daten übermittelt werden.
Die ursprünglich vor allem für Smartphones gedachte AMP-Technologie wird inzwischen zum Beispiel auch von der Handelsplattform Ebay eingesetzt, um die Anzeige der Seiten zu beschleunigen. Insgesamt seien bisher 600 Millionen Dokumente auf 700.000 Domains als AMP-Seiten gespeichert worden.
ps/dpa
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