Von Elton John bis Coldplay:
Über 70 Weltstars singen fürs Klima und gegen Armut
Mehr als 70 internationale Stars der Musikwelt sangen am Wochenende beim Global Citizen Live für mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit in der Welt. Es kamen Spenden von fast einer Milliarde Euro zusammen.
Für Impfgerechtigkeit, Klimaschutz und den Kampf gegen Armut sind am Wochenende zahlreiche internationale Musikgrößen auf die Bühne gegangen. Elton John besang Tausende Fans vor dem Pariser Eiffelturm, Billie Eilish trat im New Yorker Central Park auf, die südkoreanische Boygroup BTS eröffnete den Livestream des Global Citizen Live musikalisch aus Seoul mit ihrem Hit "Permission to Dance". Insgesamt kamen laut Angaben der Initiative Global Citizen circa 1,1 Milliarden US-Dollar (etwa 940 Millionen Euro) für den guten Zweck zusammen.
Den Auftakt des 24-stündigen Konzerts um die Welt feierten Aktive in Paris. Die Tickets zu dem Event hatten sie durch ihr Engagement gewonnen - etwa weil sie in Tweets und Petitionen Unternehmen und Staaten zum Handeln für globale Gerechtigkeit aufforderten. Elton John (74) forderte hier mit Blick auf die Impfstoffe, man dürfe niemanden zurücklassen. Mit Solidarität und Liebe könne man eine bessere Zukunft gestalten. Am Flügel verzauberte er etliche Fans dann mit Klassikern wie "Tiny Dancer" oder "Your Song". Auch die Black Eyed Peas und Ed Sheeran traten vor einer begeisterten Menge auf dem Champ de Mars auf.
Stimmung in New York
In New York brachten etwa Lizzo, Coldplay und Jennifer Lopez ihre Fans in Stimmung. Auf der Bühne standen aber auch Herzogin Meghan (40) und Prinz Harry (37) und warben für eine gerechte Verteilung von Corona-Impfstoffen. Die aktuelle Situation der Bevorzugung wohlhabender Länder bei Corona-Vakzinen nannte Harry eine "Menschenrechtskrise". Zuvor hatte Sängerin Cyndi Lauper gespielt und ihren Superhit "Girls Just Want to Have Fun" afghanischen Frauen gewidmet. Auf der Bühne standen außerdem die kubanische-amerikanische Musikerin Camila Cabello und Sänger Shawn Mendes.
Die gesammelten Spenden kamen laut Global Citizen hauptsächlich von Regierungen, aber ebenso aus der Privatwirtschaft und von wohltätigen Organisationen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte 140 Millionen Euro gegen den Hunger und Gelder für Bildung zu. Auch Deutschland beteiligte sich an der Aktion mit einer Spende von 50 Millionen Euro für den Bildungsbereich. Neben finanziellen Hilfen wurden bei der Aktion auch etwa 60 Millionen Impfdosen als Spenden zugesagt - einen Großteil davon kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einer Videobotschaft an.
Von Paris bis Mumbai
Rund 20 000 Besucherinnen und Besucher waren es laut Global Citizen in Paris, sogar 70 000 in New York. Aber nicht nur dort gab es bei dem globalen Event Konzerte. Auch in Los Angeles, Rio de Janeiro, Lagos und Mumbai traten Stars auf. Videos wurden zudem etwa aus Seoul und dem brasilianischen Amazonas eingespielt. Insgesamt engagierten sich mehr als 70 Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Genres.
Bereits in der Vergangenheit hat die Initiative mit Musikstars zusammengearbeitet. Im Mai wurden bei Vax Live etwa 258 Millionen Euro für Corona-Impfungen zugesagt. Im vergangenen Jahr kamen bei zwei Events insgesamt knapp sechs Milliarden Euro Spenden zusammen. (dpa/st)