
TV-Konsolidierung:
TF1 und M6 planen Fusion
Die Konsolidierung auf dem globalen TV-Markt ist in vollem Gange. Das jüngste Beispiel kommt aus Frankreich. Dort wollen TF1 und M6 gemeinsam die Produktion französischer Inhalte ankurbeln.

Foto: RTL Group
Die Eigentümer der privaten Senderunternehmen TF1 und M6 wollen die beiden TV-Gruppen fusionieren. Auf diese Weise soll eine große französische Mediengruppe geschaffen werden, die im zunehmenden Wettbewerb mit globalen Plattformen bestehen kann und auf dem französischen Werbemarkt sowie bei der Produktion hochwertiger audiovisueller Inhalte aktiv ist.
Der Zusammenschluss soll ermöglichen, mehr zu investieren und Innovationen zu verstärken. So soll die langfristige Unabhängigkeit französischer Content-Produzenten gewährleistet werden und Zuschauer weiterhin abwechslungsreiche und hochwertigte lokale Inhalte bekommen. Geplant ist auch, einen französischen Streaming-Champion zu schaffen, der ein Catch-up- und Live-Streaming-Angebot sowie einen SVOD-Dienst kombiniert und auf MytF1 & 6play basiert.
Der französische Deal betrifft auch den Bertelsmann-Konzern in Gütersloh, der über die RTL Group 48,3 Prozent der M6-Anteile hält. RTL-CEO Thomas Rabe begrüßt den Deal: "Der vorgeschlagene Zusammenschluss von Groupe TF1 und Groupe M6 wäre ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung unserer Strategie, nationale Medien-Champions in ganz Europa zu schaffen. Er zeigt, wie eine länderinterne Konsolidierung erheblichen Wert schafft. Als strategischer Investor werden wir ein langfristiger industrieller Partner der Groupe Bouygues sein."
Das fusionierte Unternehmen würde 2020 einen Pro-Forma-Umsatz von 3,4 Milliarden Euro und einen laufenden Betriebsgewinn von 461 Millionen Euro erzielen. Das Synergiepotenzial (EBITA-Run-Rate-Effekt) wird auf 250 bis 350 Millionen Euro pro Jahr innerhalb von drei Jahren nach Abschluss der Transaktion geschätzt.
Die Verwaltungsräte der Groupe Bouygues, der RTL Group, der Groupe TF1 und der Groupe M6 haben das Fusionsprojekt bereits einstimmig genehmigt.