Axel Springer:
Tägliche "Fußball Bild" kommt bundesweit
Am 7. Dezember hat die Vorstandssitzung bei Springer grünes Licht gegeben: Aus dem Testlauf für Springers tägliche Fußballzeitung wird ernst. Und: Springers Newsplattform Upday expandiert.
Bei Axel Springer stehen die Zeichen auf Wachstum. Seine Newsplattform Upday expandiert nach Spanien und Italien. Und: Am 7. Dezember hat die Vorstandssitzung beschlossen, dass aus dem Testlauf für Springers tägliche Fußballzeitung ernst wird. Ab 20. Januar kommt "Fußball Bild" von Montag bis Samstag bundesweit zum Preis von zunächst 1 Euro an die Kioske.
Im Tabloidformat werden auf 32 Seiten die Fußballinhallte der "Bild" zweitverwertet und mit exklusiven Inhalten aus den Sportredaktionen von 23 Regionalausgaben und der Digitalangebote redaktionell auf die Region angepasst. Redaktionsleiter ist "Bild"-Stellvertreter Matthias Brügelmann.
Gedruckt wird in fünf bis sechs Druckereien mit einer Druckauflage von schätzungsweise maximal 500.000 Stück. "Fußball Bild" wird nicht an allen 120.000 Bild-Verkaufsstellen vorliegen. Mindestens 300.000 verkaufte Ausgaben täglich dürfte der Verlag anpeilen - eine schöne Arrondierung für die rasend schnell abschmelzenden Auflagen der "Bild"-Zeitung und wichtig für die Gesamtvermarktung. Als E-Paper gibt es "Fußball Bild" auf im Netz und im iKiosk der Axel Springer SE.
Der Testlauf in der Region zwischen Stuttgart und München hat ergeben, dass es keine nennenswerte Kannibalisierung der "Bild"-Auflage gab - aber eine "Marktlücke für eine tägliche Fußballzeitung", so Brügelmann. Das hat letztlich den Ausschlag gegeben, das neue Printprodukt auf den Markt zu bringen.
In anderen Ländern gehören Sportzeitungen längst zum Angebot an den Kiosken. Mit "Marca" oder "As" in Spanien, der italienischen "Gazzetta dello Sport" oder "L'Equipe" in Frankreich widmen sich mehrere Zeitungen in Europa täglich ausschließlich dem Sport.
Upday expandiert nach Spanien und Italien
Springers Newsaggregator Upday, seit März in vier Ländern auf den S7-Generation der Samsung-Geräte vorinstalliert, kommt in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen auf sechs Millionen Unique User im Monat. Nun sollen weitere Nutzer aus Spanien und Italien dazukommen. Im ersten Halbjahr werden in den beiden Ländern Redaktionen aufgebaut, kündigte Springer an.
Die Nutzer der redaktionell kuratierte Nachrichten-App kommen im Schnitt zweimal täglich, bleiben insgesamt fünf Minuten und erzeugen dabei 700 Millionen Page Impressions.
Damit ist Upday deutlich erfolgreicher als das zuvor vorinstallierte Flipboard. Bis Jahresende wird die App auf zehn Millionen Geräten vorinstalliert sein, im nächsten Jahr wird sich die technische Reichweite verdoppeln, sagt Upday-Chef Peter Würtenberger.
Upday aggregiert 2000 digitale Nachrichtenquellen von Verlagen, die inzwischen zwischen zwei und acht Prozent ihres mobilen Klick-Traffics über Upday generieren. Die Reichweite ist nun groß genug, um in 2017 eine ernsthafte Vermarktung auf Basis von Nutzerdaten einzusteigen. Erste Testkunden wie Audi, VW, Porsche, Canon, Nerspresso, Microsoft oder Breitling waren bereits in diesem Jahr an Bord.
Mit der Expansion erreiche Upday künftig "die Reichweite, die eine erfolgreiche Vermarktung" ermögliche, so der Verlag. Besonders viel verspricht man sich von Native Advertising und datengetriebenem Programmatic Advertising, da die Nutzerpräferenzen bekannt seien.