Rückzug:
Springer will früher von der Börse gehen
Nach rund 35 Jahren will sich der Medienkonzern Axel Springer von der Börse zurückziehen. Und zwar früher als bislang geplant. Der KKR-Anteil liegt mittlerweile bei 47,62 Prozent.
Die Axel Springer SE will sich früher von der Börse zurückziehen als bislang geplant. Man bemühe sich, dass das sogenannte Delisting bereits am 6. April oder in den Tagen bis zum 9. April wirksam wird, wie der Medienkonzern in Berlin mitteilte. Bisher war der Ausstieg für den 4. Mai angedacht. So hatte man noch die Hauptversammlung der Aktionäre am 22. April abwarten wollen - diese verschiebt der Konzern aber wegen der Coronavirus-Krise.
Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) hat seinen Anteil an den Aktien des Medienkonzerns inzwischen auf rund 47,62 Prozent aufgestockt. Hintergrund ist der Börsenrückzugs-Plan des Medienhauses. KKR hatte den Streubesitz-Aktionären angeboten, zuvor ihre Anteile an den Investor zu verkaufen. Im Ergebnis beläuft sich der nun hinzugekaufte Anteil auf etwa 2,6 Prozent aller Springer-Aktien, wie der US-Finanzinvestor mitteilte. Der Streubesitz hatte Ende Februar bei rund 3,5 Prozent gelegen.
Die weitere Aktionärsstruktur sieht so aus: Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, und Vorstandschef Mathias Döpfner halten zusammen rund 45,4 Prozent des Grundkapitals. Auf die Enkel des Verlagsgründers, Ariane Melanie Springer und Axel Sven Springer, entfallen zudem sechs Prozent.
KKR hatte im vergangenen Jahr eine strategische Partnerschaft mit Axel Springer vereinbart und 44,9 Prozent der Anteile an dem Konzern erworben. Die Kartellbehörden hatten Ende vergangenen Jahres grünes Licht für die Übernahme gegeben. Schon damals hatte KKR erklärt, man werde dem Unternehmen den Rückzug von der Börse vorschlagen. Ziel ist es, noch schneller im Digitalen zu wachsen.