Online-Audio:
Spotify und User-Generated-Radio verlieren
Obwohl die Marktabdeckung der aktuellen MA 2017 IP Audio IV steigt, sanken im dritten Quartal die gemessenen Sessions. Die stärksten Verluste hat Spotify.
Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) veröffentlicht in der MA 2017 IP Audio IV die aktuellen Zahlen der Online-Audio-Nutzung des dritten Quartals. Grundlage für die aktuelle Erhebung bilden die Nutzungsdaten von 76 Publishern, 811 Channels, zwei User-Generated-Radios und dem Musikstreamingdienst Spotify.
Insgesamt misst die Agma im dritten Quartal 239 Millionen Sessions, das sind gut zehn Millionen weniger als im zweiten Quartal. Ein Minus von vier Prozent zum vorigen Quartal. Und das obwohl die Marktabdeckung steigt und immer mehr Channels ausgewiesen werden.
Spotify macht Verlust
Tatsächlich liegt der Verlust an den User-Generated-Radios und am Musikstreaming. Die büßten nämlich knapp zehn Millionen Sessions ein und kamen zuammen auf ein Gesamtergebnis von 99 Millionen Sessions. Spotify allein macht den Löwenanteil aus. Statt 97 Millionen Sessions wie im zweiten Quartal sank die Nutzung auf 87,4 Millionen Sessions - minus zehn Prozent.
Die Simulcast-Radios machten ein Minus von 1,4 Millionen Sessions. Nur Web-Only-Angebote wuchsen um vier Prozent mit zusätzlichen 1,1 Millionen Sessions.
Eine durchschnittliche Online-Audio-Session dauert inzwischen eine Stunde. In der letzten Ausweisung waren es noch 58 Minuten.
Ähnlich viele Hörstunden
239 Millionen enstpricht in etwa auch den Hörstunden, auf die alle Angebote zusammen kommen. Die Angabe Hörstunde beschreibt wie viele Stunden ein Online-Audio-Angebot im Durchschnitt gehört wird.
Bei den Hörstunden verlieren in der aktuellen MA IP Audio auch die User-Generated-Radios und Spotify stark - der Musikstreamingdienst kommt auf knapp 39 Millionen Hörstunden, acht Prozent weniger als bei der letzten Ausweisung. Für Simulcast-Radios gibt es ein einprozentiges Plus.
"2017 verzeichnen wir zweistellige Wachstumsraten im Online-Audio-Bereich", sagt Frank Bachér, Leiter Digitale Medien RMS. Dieser Trend werde auch 2018 weiter anhalten, getrieben von technischen Innovationen und neuen Contentangeboten. Das Online-Audio-Portfolio von RMS umfasst rund 900 Streams und kommt im Vergleich zur letzten Ausweisung auf ein Plus von vier Prozent.
Die MA IP Audio weist vierteljährlich ausschließlich technische Messdaten aus, es liegen keine Hörerdaten, wie bei der MA Radio vor. Die technischen Daten der IP Audio werden in der Konvergenzstudie MA Audio mit personenbezogenen Daten zusammengeführt.