Strategiewechsel:
Spiegel gibt die Marke Bento auf
Die Spiegel-Gruppe verabschiedet sich im Herbst vom U30-Angebot Bento. Aktuell arbeiten die Hamburger an einer Alternative. "Spiegel Start" heißt das Projekt. Geplant ist unter anderem eine Spiegel-Beilage.
Der Spiegel ordnet das Geschäft mit der Zielgruppe U30 neu: "Spiegel Start" (Arbeitstitel) soll die Marke Bento ablösen, so der Plan. Das neue Angebot sei auf News und Hintergrund ausgerichtet.
Bento gibt es seit 2015 und ist als eigenständiges Nachrichtenportal konzipiert worden. Deshalb sei "eine inhaltliche Neuausrichtung unter dieser Marke" schwer möglich, so die Hamburger.
Bento soll es noch bis Herbst geben. Das neue Redaktionsteam von "Spiegel Start" soll im Ressort Job & Karriere verankert sein. Geplant ist auch ein gedrucktes Supplement "Spiegel Start", das schon mit der Bento-Redaktion entwickelt wurde und künftig vierteljährlich dem Spiegel beiliegen und an Hochschulen verteilt werden soll.
Von der Bento-Auflösung sind 16 Redakteurinnen und Redakteure betroffen. Spiegel Start legt mit "fünf neuen Arbeitsplätzen" los. Betriebsbedingte Kündigungen will die Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat möglichst vermeiden, sagen die Hamburger.
Stefan Ottlitz, Leiter der Produktentwicklung beim Spiegel: "Es ist großartig, wie schnell, mutig und professionell die jungen Redakteurinnen und Redakteure die Marke Bento aufgebaut und mit Leben gefüllt haben. Umso schmerzhafter ist es zu sehen, dass trotz dieses großen Engagements und guter erster Jahre die wirtschaftlichen Aussichten für Bento nicht mehr gut sind."
Laut den Hamburgern ist Bento als eigenständiges, rein werbefinanziertes Angebot mit großem Team "nachhaltig in die Verlustzone geraten". Das Ziel: Die Mutter und deren Paid-Angebot, Spiegel+, sollen die Jüngeren erobern.