YouTuber vs. Medien:
Rezo wirft der Nachrichtenagentur dpa Framing vor
Vor einigen Tagen setzte sich der YouTuber Rezo mit der Arbeitsweise von Journalisten auseinander. Dpa berichtete, aber in seinen Augen hat die Nachrichtenagentur "keinen guten Job gemacht".
Der Videoblogger Rezo hat die dpa-Berichterstattung über seinen Gastauftritt beim YouTube-Kanal "Space Frogs" kritisiert. "Ihr habt aufgrund von klaren faktischen und journalistischen Fehlern keinen guten Job gemacht", sagte Rezo der Deutschen Presse-Agentur. Rezo war auf dem Kanal zusammen mit seinem Gastgeber Fabian Rieck aktuelle Zeitungsausgaben durchgegangen und hatte dabei Aspekte einzelner Blätter spontan kritisiert.
Der YouTuber warf der dpa sogenanntes Framing vor. Darunter wird beispielsweise verstanden, mit gezielten Formulierungen und einer selektiven Auswahl an Zitaten eine bestimmte Deutung vorzugeben: "Nur um zwei Beispiele zu nennen: Ihr habt mich in der ersten Meldung ausschließlich negativ über Medien zitiert. Dabei wurden explizite Positivbeispiele in den Printmedien gelobt und zwischen Boulevard und journalistisch wertvoller Presse differenziert", sagte Rezo. "Ihr habt behauptet, ich hätte mir die Medien vorgenommen, dabei ging unsere Medienkritik fast ausschließlich über unethisches Verhalten in den Boulevard-Zeitungen."
Dpa hatte am Donnerstag einzelne Passagen in der Berichterstattung über Rezos Äußerungen korrigiert und sich bei dem YouTuber für die Fehler entschuldigt. Klargestellt wurde vor allem, dass er tatsächlich nicht alle Medien kritisiert hatte.
Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Frank Überall, hatte Rezo in einer Pressemitteilung vorgeworfen, "die Journalistinnen und Journalisten aller gedruckten Zeitungen pauschal als dumm und moralisch degeneriert zu diffamieren". Diese Äußerung hatte Rezo allerdings nicht getroffen. Der YouTuber kritisierte, dass dpa zwar Stellungnahmen des DJV eingeholt, aber ihm selbst keine Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben habe.
Hier das Original-Spacefrog-Video:
am/dpa