Mediennutzungsstudie der VPRT:
Radioreichweite legt leicht zu, Fernsehen verliert
Die Rede ist hier von Veränderungen im Ein-Prozent-Bereich - sonst ändert sich aber praktisch nichts. Anders sieht das aus bei der Onlinenutzung generell und mobil.
Beinah könnten wir Ihnen an dieser Stelle die Daten vom vorigen Jahr unterjubeln: Auf den ersten Blick unterscheidet sich die vom VPRT analysierte Mediennutzung für das zurückliegende Jahr nämlich so wenig von der im Januar 2016, dass die gute Nachricht erst einmal lautet: Alles bleibt beim Alten, der Medienkonsum ist der Deutschen liebstes Hobby, Fernsehen und Radio sind stabil auf hohem Niveau.
2016 in Zahlen
- Deutsche nutzen über 10 Stunden täglich Medien.
- Auf Radio und Fernsehen entfallen davon gut 7 Stunden.
- Alle Audio- und audiovisuellen Medien gemeinsam kamen auf etwa 8,5 Stunden tägliche Mediennutzungszeit, inklusive Audio und Video on Demand.
- Mit Radiohören verbrachten die Deutschen (ab 10 Jahren) 2016 ebenso wie 2015 werktäglich 3 Stunden und 10 Minuten.
- Pro Tag wird, exakt wie im Vorjahr, im Schnitt 3 Stunden und 43 Minuten ferngesehen, bei den Über-14-Jährigen komme 2 Minuten dazu, es sind nun 239 Minuten, also 3 Stunden und 59 Minuten.
- 2016 schauten 92,2 Prozent der Deutschen regelmäßig fern und 92,9 Prozent der Bevölkerung hörten Radio (2015: 92,1). Die Tagesreichweiten erreichten im Fernsehen 68,9 Prozent und im Radio 78,7 Prozent.
Und hier findet eine leichte Veränderung statt: Die 2015er-Daten von vor einem Jahr wiesen Tagesreichweiten für das Fernsehen von 69,1 Prozent aus, für das Radio 77,4 Prozent.
Die Rede ist hier von Veränderungen im minimalen Bereich. Doch deutet sich zart an, dass möglicherweise dem Fernsehen durch VoD und Smart TV langfristig mehr Seher verloren gehen könnten als dem Radio Hörer an Digitalformate.
Denn hier sind die Gewinner: die Onlinenutzung generell und mobil.
78 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren waren monatlich online, 63 Prozent gingen mobil ins Internet. Vor einem Jahr wies die Publikation "Mediennutzung in Deutschland" hier 74,6 Prozent und 54,6 Prozent aus. Vor allem die Mobilnutzung ist also spürbar gestiegen (8,4 Prozentpunkte plus).
Die mediale Internetnutzung betrug 2016 täglich etwa 1 Stunde und 19 Minuten (2015: 1 Stunde). Davon entfiel mit rund 37 Minuten bereits fast die Hälfte (47 Prozent) auf die Nutzung von Onlinevideo und Musikstreaming/MP3 - 2015 waren das etwa jeweils 6 Minuten.
Das freut die privaten Radio- und Audio- sowie TV- und Videoportale in Deutschland, die 2016 in einem durchschnittlichen Monat eine gemeinsame Nettoreichweite von 36,04 Millionen Menschen erzielten. Damit erreichten sie 66 Prozent aller Onliner ab 14 Jahren in Deutschland.
Die Mediennutzungsanalyse der VPTR basiert auf Daten von AGF/GfK, MA Radio 2016 II, des Media Activity Guide 2016 von SevenOne Media/Forsa (Medien, ab 14 Jahren) sowie der AGOF Digital Facts 2016-10
Die Publikation "Mediennutzung in Deutschland 2016" gibt es online zum Herunterladen.