BDZV-Präsident Mathias Döpfner:
Print profitiert nicht vom Traffic, den Google bringt
Gespalten zeigt sich Springer-CEO Mathias Döpfner, wenn es um den Nutzen von Google und Facebook für Publisher geht. Das Urteil des BDZV-Präsidenten.
Springer-Chef Mathias Döpfner hat in seiner Position als Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) erneut seine Hassliebe zu Google zum Ausdruck gebracht. Der Medienmanager wies in der Debatte mit rund 60 Teilnehmern der Konferenz Chefredakteure in Berlin darauf hin, dass das deutsche Verlegerrecht durch den Internetkonzern aufgrund seiner Marktmacht faktisch ausgehebelt worden sei.
"Wir profitieren nicht von dem Traffic, den Google uns verschafft", so Döpfner, "wir sind komplett davon abhängig". Nur deshalb hätten sich die meisten Verlage den Forderungen des Suchmaschinenanbieters vorerst unterworfen. Er erwarte jedoch, dass das geplante Verlegerrecht auf EU-Ebene für die Verlage einen besseren Hebel ermöglichen werde.
Journalismus müsse weiter eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen, meinte Mathias Döpfner bei der BDZV-Veranstaltung. Dies werde jedoch nur mit funktionierenden Geschäftsmodellen im Digitalen gelingen. Sein Verhältnis zu globalen Playern wie Google und Facebook bezeichnete der Verlegerpräsident vor diesem Hintergrund als "gespalten": Beide böten große Chancen bei der Generierung von Traffic und der Herstellung von Reichweite.
Zugleich dürfe man nicht verkennen, dass diese Plattformen "einen ganz konkreten Zweck verfolgen, nämlich unsere Reichweite zu monetarisieren, ohne dass sie einen einzigen Inhalt selbst geschaffen haben", betonte der Springer-Lenker.