Award für Qualitätsfernsehen:
Öffentlich-Rechtliche räumen bei Grimme-Preis ab
In diesem Jahr wurde der Grimme-Preis 16 Mal vergeben. 14 der Auszeichnungen gingen an Produktionen von ARD-Anstalten und des ZDF. Von den Privaten erhielten nur Netflix und ProSieben je einen Preis.
Bei den diesjährigen Grimme-Preisen für gutes Fernsehen haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten klar dominiert. 14 der 16 undotierten Preise gingen an Produktionen oder Akteure von ARD-Anstalten und des ZDF. In der Kategorie Information & Kultur wurden etwa die Dokumentarfilme "Loveparade - Die Verhandlung" (WDR/Arte) oder "Vernichtet - Eine Familiengeschichte aus dem Holocaust" (rbb/HR/NDR) ausgezeichnet.
Im Wettbewerb Fiktion erhielt "Für immer Sommer 90" (ARD) einen Grimme-Preis. Bei den Produktionen für Kinder & Jugendliche konnte sich unter anderem der Kurzfilm "Masel Tov Cocktail" (SWR/Arte) durchsetzen. In der Kategorie Unterhaltung bekam "Die Carolin Kebekus Show" (WDR) eine der begehrten Auszeichnungen, die seit 1964 vergeben wird.
Besondere Ehrung für Caren Miosga
Als die beiden einzigen Produktionen privater Sender wurden "15 Minuten Joko & Klaas - Männerwelten" (ProSieben) und "Unorthodox" (Netflix) ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatten die Privaten noch fünf von 16 Preisen erhalten. Die "Besondere Ehrung" des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (DVV) geht 2021 an die Tagesthemen-Journalistin Caren Miosga, wie das Grimme-Institut mitteilte.
In Krisenzeiten wie das Corona-Jahr sei seriöser, aufklärerischer und Orientierung gebender Nachrichten-Journalismus ganz besonders gefragt, erklärt DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer: "Als Anchor-Woman der Tagesthemen verschafft sie uns insbesondere mit ihren Interviews den bestmöglichen Überblick und das nötige Verständnis für das rasante und komplexe Geschehen in Deutschland und in der Welt."
Mit Mai Thi Nguyen-Kim und Isabel Schayani, die ebenfalls in der Kategorie Information & Kultur ausgezeichnet wurde, wurden noch zwei weitere Journalistinnen bedacht: Nguyen-Kim wird mit der Besonderen Journalistischen Leistung für ihre sowohl wissenschaftlich hochkompetente als auch breitenwirksame Informationsvermittlung zum Thema Corona ausgezeichnet. Schayani erhält einen Grimme-Preis Spezial für ihre kompetente, empathische und im deutschen Journalismus singuläre Berichterstattung aus Moria.
Bemerkenswertes Preisjahr
Das Institut sprach von einem "bemerkenswerten Preisjahr". Es habe gezeigt, was das Fernsehen der Gegenwart leisten könne, erklärte Grimme-Direktorin Frauke Gerlach: "Die Formate, der Einsatz audiovisueller Techniken und die Bandbreite der Dramaturgien sind vielschichtig, aktuell und variationsreich. Bekannte Stereotype werden an vielen Stellen aufgebrochen, gewohnte Pfade verlassen und Bewährtes weiterentwickelt." Die Preise sollen am 27. August verliehen werden.
Alle Preisträger finden Sie unter www.grimme-preis.de. (avf/dpa)