
Marktanteile: Im April geben ARD und ZDF an ProSieben und Sat.1 ab
RTL hebt weiter ab, ARD und ZDF geraten im April nach Marktanteilen ins Hintertreffen. Hingegen können sich ProSieben und Sat.1 nach vorne bewegen.
ARD und ZDF, im März noch mit vielen Sondersendungen zur Erdbeben- und Atom-Krise noch obenauf, geraten im April nach Marktanteilen ins Hintertreffen. Hingegen können sich ProSieben und Sat.1 nach vorne bewegen. Und Marktführer RTL zieht immer weiter davon: 19,1 Prozent der 14- bis 49-Jährigen haben im April im Schnitt den Kölner Sender eingeschaltet. In der Werbezielgruppe legt RTL sogar noch um 0,6 Prozentpunkte gegenüber März zu, gegenüber dem Vorjahreswert sind es 0,3 Prozentpunkte mehr. RTL profitiert von Dieter Bohlen und "DSDS", von "Let's Dance", von der Formel 1 und letztlich auch davon, dass der Nachmittag mit Formaten wie "Familien im Brennpunkt" oder "Verdachtsfälle" funktioniert.
Zurück zu den anfangs erwähnten öffentlich-rechtlichen Sendern: In der jungen Zielgruppe gibt die ARD im Vormonatvergleich 0,8 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent Marktanteil ab. Das ZDF muss sogar einen ganzen Prozentpunkt abgeben – und kommt dieses Jahr bei den Jungen auf einen April-Marktanteil von 5,6 Prozent, ein Wert unter der zweiten Liga der Privatsender. Beim Gesamtpublikum hat ebenfalls RTL mit 14,6 Prozent die Nase vorn – und das mit einem Plus von 0,9 Prozentpunkten gegenüber dem März. Bei den Zuschauern ab drei Jahren schlägt sich die ARD mit 12,6 Prozent, das ZDF mit 11,7 Prozent Marktanteil.
Von der schwachen Performance der Öffentlich-Rechtlichen können vor allem die ProSiebenSat.1-Sender profitieren: Sat.1 hat bei allen Zuschauern 10,4 Prozent Marktanteil erreicht, ProSieben 6,4 Prozent – und damit mehr als im Vormonat. Bei den 14- bis 49-Jährigen sind sogar bei beiden Sendern mehr als elf Prozent Marktanteil drin: ProSieben meldet für den April 11,7 Prozent Werbemarktanteil und Sat.1 immerhin 11,2 Prozent - plus 0,4 beziehungsweise plus 0,6 Prozentpunkte gegenüber März. Im Vorjahresvergleich steht ProSieben allerdings blass da: Im April 2010 hat ProSieben 12,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen auf sich vereint.
Vox schlägt sich im April mit 7,4 Prozent Marktanteil bei den Jungen eher durchschnittlich, das gilt auch für Kabel eins mit 5,7 Prozent. Immer weniger wird es bei RTL II: Noch einmal 0.1 Prozentpunkte weniger als im März melden die Münchner nach einem weiteren Monat voller Shows 5,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Im April 2010 sind es noch 6,4 Prozent gewesen – bevor im August beschlossen worden ist, am Programmpersonal zu drehen und die Qualitätsoffensive zu verkünden. Nun hoffen die Münchner sicher auf den Mai und die Rückkehr von "Big Brother" am heutigen Montag.
Auch für die ARD hat der Mai schon einen Trost mit sich gebracht: Der "Tatort" aus Münster hat mit einer Rekordquote den Fernsehabend am Sonntag dominiert. 11,79 Millionen Menschen haben den Fall "Herrenabend" mit Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) gesehen – und damit knapp jeder dritte Fernsehzuschauer, so viel wie seit 1993 nicht mehr. Insgesamt haben 32,9 Prozent aller Zuschauer den Krimi im Ersten verfolgt.