2. Platz: Stern. Das zweite traditionsreiche Nachrichtenblatt muss sich zwar in sämtlichen Kategorien hinter dem Spiegel einordnen, kann aber einige Subkategorien im Brand Image für sich entscheiden. So erscheint das Magazin des berühmten Gründers Henri Nannen mehr als Focus und Spiegel besonders natürlich, modern, unkompliziert und – ein wichtiger Journalismus-Faktor – unabhängig. Der aktuelle Claim "Das wird Sie interessieren“ fällt hingegen in der Bewertung klar hinter den Spiegel-Slogan zurück und wird vor allem in Bezug auf Brand Fitness, Glaubwürdigkeit und Sympathie gut beurteilt. Der Stern wird als qualitativ hochwertiges und seriöses Traditionsblatt gesehen. Ein Verbraucher kommentiert stellvertretend: „Sehr informative Artikel, ein Mix aus allem, die Artikel sind gut und verständlich zu lesen.“ Ein Malus ist, dass sich der ein oder andere immer noch an die bereits lange zurück liegende Hitler-Tagebücher-Affäre erinnert.

3. Platz: Focus. Das jüngste der getesteten Magazine hat im Mafo.de-Ranking den Kürzesten gezogen und muss sich mit Platz drei zufrieden geben. Im Markenbild wird das Münchener Druckwerk nahezu durchweg schlechter als Spiegel und Stern bewertet – immerhin wirkt das Focus-Magazin informativer und seriöser als der Stern sowie moderner und unkomplizierter als der Spiegel. Es weist außerdem eine signifikant geringere Differenzierungsstärke als seine Ranking-Rivalen auf und tritt auch mit dem aus Verbrauchersicht schlechtesten Slogan ("Fakten, Fakten, Fakten") an. Wenigstens die Prägnanz wird jedoch höher als diejenige des Stern-Claims eingestuft. Bei den Statements überwiegen auch hier die positiven Töne. Etwa: „Focus behandelt und schreibt über ganz viele Themen, nicht nur über Politik und Wirtschaft, sondern auch über Gesundheit, Wissen, Reisen etc.“ Ein Befragter ist stellvertretend der Ansicht, dass das Focus-Magazin „informativ und einfach geschrieben und für jeden verständlich ist“. Politisch wird das Heft von den Konsumenten anders als Spiegel und Stern verortet: „Eher politisch Mitte rechts, konservativ, liberal und marktwirtschaftlich.“ Schließlich mischen sich in das Lob aber mehr Missklänge als bei den Konkurrenten, beispielsweise: „So reißerisch aufgemacht, die dicke Bild-Zeitung, Sensationen statt Informationen.“

Hintergrund: In Kooperation mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Mafo.de stellt W&V Online wöchentlich ein Ranking zu ausgewählten Marken diverser Marktsegmente vor. Mit dem von Mafo.de entwickelten Tool Brand Feel lassen sich unterschiedliche Branchen und Märkte beleuchten. Dabei werden mehrere Marken eines Segments auf ihre Stärke und Positionierung getestet. In das Brand Feel-Tool fließen sowohl klassische Leistungsmerkmale ein wie Image, Bekanntheit oder Claimstärke, aber vor allem die nicht-rationalen Indikatoren, die „inneren Bilder“, die eine Marke - in dem Fall die Städte - beim Konsumenten hinterlässt.

Interesse an weiteren aktuellen Markenrankings? Hier finden Sie bei W&V Online die Mafo.de-Markenrankings zu Bundesliga-Vereinen, Großstädten, Discountern, Schokolade, Senf, Reiseveranstaltern, Waschmitteln, Auto, Baumärkten, Handyherstellern, Eiscreme, Politikern, Kopfschmerzmitteln und Flugportalen.