
G+J steigt aus Joint Venture aus:
Klambt macht Grazia künftig wieder allein
Nach fast 8 Jahren wird Grazia wieder ein reiner Klambt-Titel - weil G+J seine Anteile aus dem 2011 gegründeten Joint Venture abtritt. Was sich ändert, was bleibt.

Foto: Klambt/G+J
Grazia wird ab 2018 wieder ein reiner Klambt-Frauentitel sein. Beim bisherigen gemeinsamen Joint Venture G+J/Klambt-Style-Verlag (Grazia Deutschland) übernimmt die Mediengruppe Klambt die 50,1 Prozent, die bisher Gruner + Jahr gehören. Der Kaufvertrag sei am 2. November unterzeichnet worden, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Das wöchentliche Frauenmagazin Grazia hatte der Klambt-Verlag im Februar 2010 gelauncht und im Sommer 2011 ins Joint Venture mit G+J eingebracht. Seither hält Klambt 49,9 Prozent am deutschen Grazia-Anbieter – und bald 100 Prozent.
Nichts ändern wird sich für Werbekunden, wenn Klambt ab 1. Januar 2018 alleiniger Grazia-Gesellschafter wird: Vermarkter bleibt G+J EMS, bei dem Grazia Teil des Premiumsegments um Gala und Madame ist. Die entsprechenden Verträge seien zeitgleich mit der Übertragung der Anteile um mehrere Jahre verlängert worden, heißt es.
Wo Grazia künftig entsteht
Das Printheft, die Webseite Grazia-Magazin.de sowie unterschiedliche Kanäle rund um die Marke in sozialen Medien sollen weiterhin von der Grazia-Redaktion in den Räumlichkeiten der Mediengruppe Klambt in Hamburg produziert werden. Auch der EV- und Abovertrieb bleibt bei Klambt. Noch müssen aber die Kartellbehörden den Deal abnicken.
Klambt-Verleger Lars Joachim Rose begründet die Komplettübernahme so: "Nach ausführlichen Analysen sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir in Zukunft als alleiniger Verleger die Bedeutung der international renommierten Marke Grazia sowie des diesbezüglich stark wachsenden digitalen Geschäftes für den deutschen Markt noch stärker in den Vordergrund rücken und entsprechende Investitionen noch fokussierter angehen können."
Die verkaufte Auflage von Grazia liegt aktuell bei 96.632 Exemplaren (IVW III/2017). Der Titel ist zum Copypreis von 2,70 Euro erhältlich. Die Marke liegt weltweit in 24 Länden am Kiosk - mit einer "globalen Reichweite von 17 Millionen Lesern, einer Auflage von 10 Millionen Exemplaren und 30 Millionen Unique Usern", wie der Verlag aufzählt. Der Mailänder Verlag Mondadori ist auch Lizenzgeber für die deutsche Ausgabe.