Print-Kampagne:
Junge Welt bewirbt DDR mit Kampagne
Die linke Tageszeitung Junge Welt investiert in eine crossmediale Kampagne um die Serie "Was mit der DDR verlorenging" zu bewerben. Die Marke versucht es wieder mit Radio - obwohl 2017 Sender Spots abgelehnt hatten.
Die überregionale Tageszeitung Junge Welt startet eine Crossmedia-Kampagne um ihre sechsteilige Serie "In ein neues Deutschland. Was mit der DDR verlorenging" zu bewerben. Über 30 Jahre nach Mauerfall will die marxistisch ausgerichtete Zeitung positive Seiten des sozialistischen Deutschlands feiern.
Crossmediale Kampagne
Neben Printanzeigen in Tages- und Wochenzeitungen ist eine Digitalkampagne auf Facebook, Twitter, Instagram und Google geplant sowie Außenwerbung in Berlin. Dazu kommen Radiospots auf Radioeins (RBB). "In der Bewerbung setzen wir auf den Kioskfinder von MyKiosk, so dass interessierte Käuferinnen und Käufer über eine spezielle Landingpage schnell eine Verkaufsstelle in ihrer Nähe finden können. Über das Grosso haben wir dem Einzelhandel Varioplakate zur Verfügung gestellt und Plakatwerbung in ausgewählten Filialen gebucht", sagt Vertriebsleiterin Nora Krause.
Vor drei Jahren: Sender lehnen Spots ab
2017 hatte die Zeitung wegen des Werbeverbots für politische Spots Probleme, ihre Kampagne bei MDR und Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern zu platzieren. Damals hatten die Sender Spots abgelehnt, mit der Begründung, dass sie politisch und deshalb verboten seien. Nur der Sender Radioeins hat schon damals die Spots unbeanstandet gesendet.
Ehemaliges FDJ-Organ
Die Junge Welt erscheint im Verlag 8. Mai, der als Genossenschaft der Mitarbeiter (LPG) und Leser organisiert ist. Sie wurde 1947 in Berlin als Wochenzeitung gegründet und erschien seit 1952 täglich als Zentralorgan der FDJ. Bis zum Mauerfall war sie mit über einer Millionen Auflage in der DDR die auflagenstärkste Tageszeitung.
Nach der Wiedervereinigung wurde der Verlag Junge Welt privatisiert, die Zeitung ging an verschiedene westdeutsche Medienhäuser, unter anderem eine Gesellschaft unter der Beteiligung der Mediengruppe Schmidt & Partner (Titanic). 1995 wurde sie eingestellt. Über einen Management-Buy-Out führten die Redaktion das Blatt weiter und gründete den Verlag 8. Mai. Die Auflage liegt nach Verlagsangaben bei rund 20.000 Stück.