Die RTL-Gruppe hat noch zwei Journalisten in Japan. Am Montag sind laut einer n-tv-Sprecherin bereits zwei Mitarbeiter außer Landes geflogen worden. Von den beiden in Japan verbliebenen Reportern ist einer bereits von Tokio nach Osaka gereist. Ein anderer sollte sich im Laufe des Dienstags ebenfalls auf den Weg nach Osaka machen. Auch hier stehen gebuchte Flüge zur Verfügung, sollte sich die Lage weiter zuspitzen.

"Spiegel"-Korrespondent Wieland Wagner hält sich südlich von Tokio auf. Er wird so lange nicht in die Hauptstadt zurückkehren, wie die atomare Wolke die Hauptstadt bedrohe, so das Ergebnis der "dpa"-Umfrage. Es werde versucht, für den Reporter ständig eine Heimflugmöglichkeit zu reservieren. Der "Spiegel" hat schon mehrere Mitarbeiter aus Tokio abgezogen.

Konkurrent "Focus" hat mittlerweile keine Mitarbeiter mehr in Japan. "Wir haben eine ständige Korrespondenz im Großraum Tokio, unsere Korrespondentin ist aber schon in den vergangenen Tagen mit ihrer Familie nach Deutschland gereist - auch um ihre zwei kleinen Kinder zu schützen", sagt ein Sprecher in München. Die mit einem Japaner verheiratete Deutsche habe gute Kontakte nach Japan und arbeite jetzt von Deutschland aus. Auch ein Reporter, den das Magazin zusätzlich nach Japan geschickt hatte, ist gerade wieder nach Deutschland zurückgekehrt. "Wir haben ihn zurückgeholt", so der Stand bei "Focus". "Da geht die Sicherheit vor."

Auch die Nachrichtenagentur "dpa" selbst reagiert auf die wachsende Bedrohung: Ein Reporterteam, das sich noch bis Dienstagmittag (Ortszeit) im Norden nahe der nuklearen Krisenzone aufgehalten hat, ist aus dieser besonders gefährdeten Gegend abgezogen. Es soll schnellstmöglich nach Deutschland ausgeflogen werden. Ein anderes Korrespondententeam ist vom dpa-Büro Tokio in den Süden des Landes verlegt worden.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.