Emmy-Verleihung:
"Game of Thrones" räumt ab
Die Fantasy-Serie wird mit 12 Emmys bedacht. Beste Comedy wird die Polit-Satire "Veep". Beide produziert HBO.
Die Fantasy-Serie "Game of Thrones" wird mit 12 Emmys bedacht und ist nicht nur erneut erfolgreichste Serie, sondern brach außerdem den Emmy-Rekord: Mit den Auszeichnungen der Vorjahre kommt der Serienhit auf 38 Emmys - mehr als jedes andere Format bis zu dieser 68. Emmy-Gala. Beste Comedy wird die Polit-Satire "Veep". Beide produziert HBO. Bei den Emmy Awards in Los Angeles gab es neben Preisen auch viel Kritik an Donald Trump.
"Game of Thrones" gewann unter anderem den Hauptpreis als bestes Drama und Drama-Regie sowie -Drehbuch. Bei den Creative Arts Emmys vor einer Woche gewann die HBO-Produktion bereits Preise in den Kategorien "Casting for a Drama Series", "Prosthetic Makeup", "Non-prosthetic Makeup", "Costumes", "Production Design", "Stunt Coordination", "Visual Effects", "Picture Editing" und "Sound Mixing". In Deutschland ist die Buchverfilmung auf Sky Atlantic HD und RTL II zu sehen.
Ebenfalls im Pay TV-Sender Sky Atlantic HD läuft die Politsatire "Veep", die als beste Comedyserie ausgezeichnet wurde. Deren Hauptdarstellerin Julia Louis-Dreyfus gewann auch als beste weibliche Hauptrolle in einer Comedyserie. Sie spielt in der Serie die überforderte Präsidentin Selena Meyer und gewann zum fünften Mal in Folge. Für seine Rolle als transsexueller Familienvater auf dem Weg zur Frau in "Transparent" (Amazon Prime) gewann erneut Jeffrey Tambor den Preis als bester männlicher Part in einer Comedy. Die Serie gewann insgesamt drei Preise.
Damit wurden bei der 68. Ausgabe des wichtigsten Fernsehpreises der Welt in diesen vier Kategorien die gleichen Preisträger wie schon 2015 ausgezeichnet. Die Emmys für Serien zur Hauptsendezeit werden von rund 20.000 Mitgliedern der Academy of Television Arts & Sciences vergeben.
Für frischen Wind sorgten diese Juroren in den Darstellerkategorien für Dramaserien: Bei den Männern gewann Rami Malek für seine Rolle als Hacker Elliot Aldersson in der beim Streamingdienst von Amazon laufenden Thrillerserie "Mr. Robot". Tatiana Maslany siegte für ihre Mehrfachrolle im Klon-Thriller "Orphan Black", in Deutschland bei ZDF Neo.
Viele Sieger nahmen bei ihren Dankesreden im Microsoft Theater Bezug auf den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. "Unsere Serie hat als Politsatire begonnen und sich in eine Dokumentation verwandelt", sagte Louis-Dreyfus über den republikanischen Kandidaten Donald Trump. "Wenn es das Fernsehen nicht gäbe, wäre Donald Trump überhaupt nicht nominiert", hatte zuvor auch schon Moderator Jimmy Kimmel mit Blick auf Trumps Aufstieg durch die Reality-Show "The Apprentice" gewitzelt. In einem Einspielfilm war der Trump unterlegene Republikaner Jeb Bush zu sehen. Er sagte darin zu Kimmel: "Du bist nominiert? Ich frage mich, wie sich das anfühlt."
In den Miniserien-Kategorien gab es einen Preisregen für die fiktive Aufbereitung des Mordprozesses um den Footballer O.J. Simpson. Die zehnteilige Reihe "The People v OJ Simpson" (FX Networks - zu sehen ab Frühjahr 2017 auf Sky Atlantic HD) gewann nicht nur den Preis als herausragende Miniserie. Sarah Paulson und Cortney B. Vance siegten auch als beste Hauptrollen. Sterling K. Brown wurde als bester Nebendarsteller in einer Miniserie ausgezeichnet. Zusammen mit den bereits im Laufe der Woche vergebenen Kreativawards kommt die Serie auf neun Preise - Rang zwei hinter "Game of Thrones".
Die Britin Maggie Smith gewann als beste Nebendarstellerin in "Downton Abbey" (PBS), die Reihe "Last Week Tonight" ihres Landsmanns John Oliver (HBO) wurde mit dem Preis als beste Unterhaltungs-Talkshow bedacht und gewann zudem zwei Kreativ-Emmys. Eine Folge der englischen Krimireihe "Sherlock" (PBS) gewann den Preis als bester Fernsehfilm des Jahres.
Bei den showorientieren Kategorien war "Grease: Live" (Fox) in diesem Jahr der große Sieger mit fünf Auszeichnungen. Die Deutsche Heidi Klum ging hingegen mit ihrer Sendung "Project Runway" leer aus. Sie unterlag am Abend in der Kategorie beste Realityshow gegen "The Voice" und hatte bereits unter der Woche in den Nebenkategorien als beste Moderation gegen Dragqueen RuPaul verloren.
Die meisten Preise (22) nimmt der Pay-TV-Anbieter HBO mit nach Hause, 18 gehen an FX Networks, 9 an Netflix (u.a. für "Master of None"), 8 an PBS, je 6 an Amazon, Fox und NBC. Der deutsche Pay-TV-Anbieter Sky freut sich ebenfalls: Als Partner von HBO sowie der prämierten Serien "Veep", "The People vs OJ Simpson", "Downton Abbey" und "American Horror Story: Hotel" (2 Emmys/Fox) hat Sky Atlantic HD einen satten Anteil der Preisträger im Programm. (sh/mit dpa)